Genetische Mutationen gehören zu den zentralen Ursachen zahlreicher Krankheiten - von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Krebs. Um jedoch die Folgen dieser Mutationen wirklich zu verstehen, werden neue genetische Werkzeuge benötigt, die eine höher aufgelöste Analyse auf der Ebene einzelner Zellen ermöglichen. Genau hier setzt die Forschung von Rui Benedito an, der im Juni 2025 zum neuen Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin ernannt wurde.
Rui Benedito wird Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
Dr. Rui Benedito ist zum 1. Juni 2025 zum neuen Direktor der Abteilung Funktionelle Genetik am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster ernannt worden. Er wird die Stelle in einer Übergangsphase zunächst in Teilzeit antreten und ab September 2025 voll vor Ort sein. Seine international anerkannte Forschung zum Verständnis der Genfunktion in gesunden und kranken Zellen wird er somit in Münster weiter ausbauen.
Rui Benedito tritt die Nachfolge von Gründungsdirektor und Pionier der Zelladhäsionsforschung Dietmar Vestweber an, der als Emeritus weiterhin am Max-Planck-Institut mit einer Forschungsgruppe aktiv ist. Rui Beneditos Berufung markiert den Abschluss einer strategischen Neuausrichtung des Instituts, die im Zuge zweier Emeritierungen innerhalb von 5 Jahren eingeleitet wurde.
„Ich freue mich sehr nach Münster zurückzukehren. Ich habe hier schon einmal als Postdoc gearbeitet und kenne die exzellente Wissenschaft und die inspirierende Atmosphäre am Institut und in der Münsteraner Wissenschaftsgemeinschaft", sagt Rui Benedito.
Mit seiner Berufung gewinnt das Institut einen ausgewiesenen Experten für die Entwicklung genetischer Modelle und kardiovaskuläre Biologie. Benedito kommt vom Centro Nacional de Investigaciones Cardiovasculares (CNIC) in Madrid und bringt ein umfassendes Arsenal neu entwickelter genetischer Methoden mit, die künftig in Münster zur Anwendung und Weiterentwicklung kommen.
Mutationen sichtbar machen – in einzelnen Zellen und im lebenden Organismus
Beneditos Forschung zielt darauf ab, präzise zu verstehen, wie genetische Mutationen die Biologie einzelner Zellen verändern – und welche Konsequenzen sich daraus für die Entstehung und Behandlung von Krankheiten ergeben. Dazu entwickelt seine Gruppe neuartige genetische Werkzeuge, mit denen sich Mutationen in einzelnen Zellen sehr gezielt und nachverfolgbar erzeugen lassen. Die daraus resultierenden Modelle erlauben eine bislang unerreichte Auflösung in der funktionellen Genetik: "Wir können jetzt sehr genau analysieren und quantifizieren, wie sich mutierte Zellen im Vergleich zu normalen Zellen über lange Zeiträume und in einem lebenden Organismus verhalten", erklärt Rui Benedito.
Die neue Abteilung ergänzt die bestehenden Forschungsbereiche am Institut und profitiert zugleich von dessen hervorragender Infrastruktur: "Die wissenschaftliche Nähe zu den Gruppen von Sara Wickström und Ralf Adams sowie die exzellente technische Unterstützung durch die Kerneinrichtungen des MPI für molekulare Biomedizin werden es mir ermöglichen hervorragende biomedizinische Forschung zu betreiben", sagt Benedito.
Neue Wege für die kardiovaskuläre Forschung
Ein Schwerpunkt von Beneditos Forschung ist die kardiovaskuläre Biologie. Seine Gruppe hat grundlegende Prozesse des Gefäßwachstums und der Arterienbildung entschlüsselt und nutzt dieses Wissen, um die Neubildung von Blutgefäßen und Arterien nach einem Herzinfarkt zu fördern.
Seine Forschung ermöglichte auch ein besseres Verständnis der Wirkung und Toxizität von Medikamenten, die das Wachstum von Blutgefäßen hemmen oder fördern.
Interdisziplinäre Forschung mit Systematik
Beneditos Ansatz kombiniert modernste Genetik mit Bildgebung und Einzelzell-Analysen. Die entwickelten Werkzeuge – etwa genetische „Barcodes“ zur gleichzeitigen Analyse vieler Zelltypen – haben weit über die kardiovaskuläre Forschung hinaus Bedeutung. Seine Arbeiten ermöglichen es, komplexe Krankheitsprozesse systematisch in jeder einzelnen Zelle eines lebenden Organismus zu untersuchen – und machen Münster zu einem Zentrum für funktionelle Genetik auf höchstem Niveau.
„Mit Rui Benedito gewinnt unser Institut nicht nur einen hervorragenden Wissenschaftler, sondern auch einen Pionier auf einem Forschungsgebiet, das unser Forschungsspektrum perfekt ergänzt", sagt Sara Wickström, Geschäftsführende Direktorin des Instituts. "Seine genetischen Werkzeuge eröffnen neue Perspektiven für viele Projekte an unserem Institut – nicht nur auf dem Gebiet der Gefäßbiologie, sondern auch für die Zell- und Gewebedynamik in allen Organen und Modellsystemen. Damit wird auch der Standort Münster deutlich gestärkt.“
Dr. Rui Benedito, Direktor
https://www.mpi-muenster.mpg.de/abteilungen/benedito
Dr. Rui Benedito ist neuer Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
Copyright: MPI für molekulare Biomedizin
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