Ob Klimakrise, globale Gesundheit oder die Stabilität von Rentensystemen – unsere Zeit ist geprägt von komplexen Unsicherheiten. Viele Entwicklungen sind nicht abzusehen, Problemlösungen schwer zu entwickeln. Forschende versuchen Methoden zu finden, um mit solchen Unsicherheiten umzugehen. Eine zentrale Rolle spielt die Theorie der ungenauen Wahrscheinlichkeiten. Diese steht im Mittelpunkt der ISIPTA 2025, dem „International Symposium on Imprecise Probabilities: Theories and Applications“ (Internationales Symposium über ungenaue Wahrscheinlichkeiten: Theorien und Anwendungen), das vom 15. bis zum 18. Juli am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld stattfindet.
„Anders als in anderen Epochen der Ungewissheit wird die ökologische, demografische, wirtschaftliche und technologische Ungewissheit, die wir in diesen Tagen erleben, als anhaltend wahrgenommen und nicht als Folge mangelnder Erfahrung in einem neuen Umfeld“, erklärt Professor Dr. Frank Riedel, Wirtschaftsmathematiker an der Universität Bielefeld. „Die Bewältigung dieser Herausforderungen erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Unsere Konferenz wird Forschende verschiedener Disziplinen wie Wirtschaft, Finanzen, Ingenieurwesen, Informatik und Mathematik zusammenführen, um gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln.“ Riedel leitet die Tagung gemeinsam mit Professor Jasper de Bock (Foundations Lab for imprecise probabilities, Universität Gent) und Professor Dr. Max Nendel (Universität Waterloo, ehemals Bielefeld).
Von vielen Dingen, über die man nicht genau Bescheid weiß, kann man zumindest Wahrscheinlichkeiten angeben, etwa die Wahrscheinlichkeit, mit der bei einer Münze Kopf oder Zahl oben liegen, wenn man sie wirft. Bei manchen Phänomenen ist es aber schwierig, diese Wahrscheinlichkeit anzugeben. Sie bilden das Feld der ungenauen Wahrscheinlichkeiten. „Die Theorie der ungenauen Wahrscheinlichkeiten bietet eine theoretische Grundlage, um die Auswirkungen von Modellunsicherheiten zu analysieren, etwa bei der Preisbildung von Vermögenswerten, bei strategischen Interaktionen zwischen Agenten, im Bereich des maschinellen Lernens und im Zusammenhang mit Sicherheitsmargen in der Technik“, so Max Nendel.
Von George Boole bis heute – Die Entwicklung der Theorie ungenauer Wahrscheinlichkeiten
Die Ursprünge dieser Theorie reichen bis zu Arbeiten von George Boole im 19. Jahrhundert zurück. Seit 1999 findet die ISIPTA-Konferenz alle zwei Jahre statt, organisiert von der Society for Imprecise Probabilities: Theories and Applications. Sie dient als Plattform für den Austausch über aktuelle Entwicklungen in Forschung und Anwendung. „Vor der Gründung der Konferenzreihe wurden viele Ansätze zur Modellierung von Unsicherheit isoliert entwickelt“, so Jasper de Bock, der aktuelle Präsident der Fachgesellschaft. „Die ISIPTA hat wesentlich dazu beigetragen, unterschiedliche Forschungsrichtungen zu verbinden und eine gemeinsame theoretische Basis zu schaffen.“ Zur diesjährigen Konferenz werden 85 Forschende aus aller Welt erwartet. Ziel ist es, den interdisziplinären Dialog zu vertiefen und Brücken zwischen Sozial-, Natur- und Technikwissenschaften zu schlagen.
Die Arbeitssprache der Tagung ist Englisch. Journalist*innen sind herzlich eingeladen, über die Veranstaltung zu berichten. Das Leitungsteam steht für Medienanfragen gerne zur Verfügung.
Taugheda Helterhoff, Universität Bielefeld
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Telefon: 0521 106-2768
E-Mail: zif-conference-office@uni-bielefeld.de
https://www.uni-bielefeld.de/einrichtungen/zif/events/#/event/7794 Website des Workshops
Das Leitungsteam des Symposiums (v.l.): Prof. Jasper de Bock (Foundations Lab for imprecise probabil ...
Copyright: Universität Gent, Universität Bielefeld, Universität Waterloo
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
Economics / business administration, Mathematics, Oceanology / climate, Philosophy / ethics, Social studies
transregional, national
Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
Das Leitungsteam des Symposiums (v.l.): Prof. Jasper de Bock (Foundations Lab for imprecise probabil ...
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