Die Versorgung von schwerstkranken Patienten ist für Pflege und Ärzte gleichermaßen eine alltägliche Herausforderung. Dabei sind die Aufgabenbereiche beider Berufsgruppen unterschiedlich - und überschneiden sich doch in vielen Punkten. Ein Perspektivenwechsel lohnt sich für beide Seiten und ist auch im Interesse der Patienten. Um diese Kompetenzen zu fördern, werden am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) interdisziplinäre Kurse für Medizinstudierende und Pflegeauszubildende angeboten, um die professionelle Sichtweise des jeweils anderen besser zu verstehen.
Eine 21-jährige Patientin erleidet durch einen Fahrradunfall eine Beckenringfraktur, die operativ versorgt werden muss. Die Voruntersuchungen sind abgeschlossen. Während sie stationär auf die Operation wartet, kommt es zu einem Zwischenfall: die zuständige Pflegefachkraft findet sie bewusstlos vor, sie reagiert nicht. Es wird ein Herz-Kreislauf-Stillstand festgestellt. Ein Team aus hinzugerufenen Pflegekräften und Ärzten beginnt umgehend mit der Reanimation.
In diesem Fall handelt es sich zum Glück nur um ein Trainingsszenario, das jedoch jederzeit auch in der Realität so eintreten kann. Schnelles, gezieltes und gemeinsames Handeln kann in so einem Fall Leben retten.
„Teamwork ist in der Patientenversorgung das A und O. Wenn jeder weiß, welcher Handgriff zu welchem Zeitpunkt von Nöten ist, kann sich das nur positiv auf die Patienten auswirken - insbesondere, wenn jede Sekunde zählt. Darum ist es so wichtig, dass Pflegekräfte und Ärzte voneinander lernen, die jeweiligen Zuständigkeiten und Rollen kennen und sich besser verstehen“, sagt Verena Bosser, Praxisanleiterin im Projekt IP 23 der Fakultät für Medizin und des Referats Ausbildung und Studium und Leiterin des interprofessionellen Notfalltrainings. Im Mittelpunkt der Übungen des interprofessionellen Kurses stehen die Kommunikation miteinander, ein optimales Zeitmanagement, die passende Dosierung von Medikamenten sowie die klare Absprache darüber, wer welche Tätigkeiten durchführt bzw. wer die Koordination des restlichen Teams übernimmt. „Spielen sich diese Prozesse ein, sind sie gerade in Notfallsituationen, wo es um Leben und Tod geht, für alle Beteiligten Routine. Der Stress für das medizinisch-pflegerische Team wird in einer ohnehin sehr angespannten Situation reduziert, weil jeder Handgriff sitzt, und das wiederum erhöht die Chancen für ein positives Outcome des Patienten.“
Im Rahmen der gemeinsamen Projekte „IP 23“ und „InterPIF“ der Fakultät für Medizin und dem Referat Ausbildung und Studium wurden verschiedene interprofessionelle Kurse für Medizinstudierende und Auszubildende/Studierende der Pflege am UKR eingeführt, um miteinander und voneinander zu lernen. „Unser Ziel ist es, die Kommunikation und die Zusammenarbeit von Ärzte- und Pflegeteams in der medizinischen und pflegerischen Ausbildung zu fördern und in das jeweilige reguläre Curriculum beider Professionen zu integrieren“, fasst Professor Dr. Sabine Fredersdorf-Hahn, Oberärztin in der Kardiologie des UKR und Gesamtleitung der IP-Projekte, zusammen.
Voneinander lernen und füreinander da sein. Medizinische Auszubildende und angehende Mediziner lerne ...
Source: Natalie Aschenbrenner
Copyright: © UKR
Criteria of this press release:
Journalists, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Medicine
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
Voneinander lernen und füreinander da sein. Medizinische Auszubildende und angehende Mediziner lerne ...
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