Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs feiert ihr 11-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung im Juli 2014 durch die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. ist viel passiert: Aus einer Vision ist eine bundesweit vernetzte, politisch wirksame und von Betroffenen getragene Organisation entstanden – heute zentrale Anlaufstelle für rund 16.500 junge Menschen, die in Deutschland zwischen 18 und 39 Jahren jährlich neu an Krebs erkranken.
Neuer Auftritt für bewährtes Erfolgsprojekt: Die TREFFPUNKTE im Re-Branding
Pünktlich zum Stiftungsgeburtstag erhält eines der erfolgreichsten Projekte ein neues Gesicht: Die TREFFPUNKTE – ein bundesweites Netzwerk mit über 30 regionalen Gruppen junger Betroffener – präsentieren sich mit eigenem Corporate Design, neuer Website und einem emotionalen Imagefilm. Entwickelt wurde der neue Auftritt von, mit und für junge Erwachsene mit Krebs. Was 2016 in Jena mit der ersten Gruppe begann, ist heute eine lebendige Community: Über 1.000 junge Menschen haben in den TREFFPUNKTEN in den vergangenen Jahren Austausch, Rückhalt und Perspektive gefunden – organisiert von Ehrenamtlichen, begleitet von medizinischen Fachpersonen und unterstützt durch die Stiftung.
„Die TREFFPUNKTE sind keine klassischen Selbsthilfegruppen“, betont Janine Schulze, Leiterin und Initiatorin des Projekts. „Sie sind von jungen Betroffenen für junge Betroffene gemacht – und bieten einen geschützten Raum abseits von Klinikalltag und Behandlung. Es geht ums Kennenlernen, um echten Austausch und Unterstützung auf Augenhöhe. Mit dem neuen Design möchten wir zeigen, wie vielfältig und lebendig dieses Angebot ist – und hoffen, dass sich noch mehr junge Menschen mit Krebs davon angesprochen und vor allem mitgenommen fühlen.“
Neu hinzugekommen sind zuletzt zwei überregionale Online-Gruppen: Der TREFFPUNKT Queer bietet Austausch für junge Erwachsene aus der LGBTQIA+-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, intersexuell und asexuell), der TREFFPUNKT Pura Vida richtet sich an junge Menschen mit palliativer Krebsdiagnose.
Information, Beratung, Vernetzung – und eine starke politische Stimme
Neben der Vernetzung junger Betroffener bietet die Stiftung ein breites Spektrum an Unterstützungsangeboten: individuelle Online-Beratung über das JUNGE KREBSPORTAL, zielgerichtete Informationsformate wie „Wissen für Dich“, die Erste-Hilfe-Broschüre oder der Podcast „Jung & Krebs“. 2025 wurde das Angebot um das Themenfeld „Palliativ“ erweitert – gemeinsam mit jungen Betroffenen und Fachpersonen aus der Palliativmedizin. Ziel ist es, jungen Menschen mit einer palliativen Diagnose verlässliche Informationen, Orientierung und konkrete Unterstützung an die Hand zu geben – für ein möglichst selbstbestimmtes Leben.
Politisches Engagement: Für Rechte, die junge Krebsüberlebende wirklich schützen
Auch auf gesundheitspolitischer Ebene ist die Stiftung seit Jahren aktiv. Aktuell engagiert sie sich gemeinsam mit der DGHO für die Umsetzung des „Rechts auf Vergessenwerden“: Junge Krebsüberlebende sollen nach überstandener Erkrankung nicht länger benachteiligt werden, etwa beim Abschluss von Versicherungen, bei Krediten, bei der Verbeamtung oder bei Adoptionen.
„Mein Mann und ich wollten ein Haus bauen. Zur Absicherung des Kredits sollte ich eine Risiko-lebensversicherung abschließen. Aufgrund meiner mittlerweile fast 12 Jahre zurückliegenden Leukämieerkrankung sagte man mir, dass der Abschluss unmöglich sei“, erzählt Miriam, eine Betroffene aus dem Ruhrgebiet.
Mehr als 250 junge Menschen haben in einer Online-Umfrage von struktureller Benachteiligung berichtet. Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit der DGHO im Band 22 der Gesundheitspolitischen Schriftenreihe veröffentlicht – mit juristischer Einordnung, europäischer Kontextualisierung und gesundheitspolitischer Forderungen. Mit Blick auf die bis November 2025 umzusetzende EU-Verbraucherkreditrichtlinie fordert die Stiftung nun eine umfassende nationale Regelung, wie sie in anderen EU-Staaten bereits existiert.
„Unser Ziel ist es, junge Krebsüberlebende nach Eintritt der sogenannten ‚Heilungsbewährung‘ nachhaltig vor Benachteiligung zu schützen“, erklärt Prof. Dr. med. Inken Hilgendorf, Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs und stellvertretende Klinikdirektorin am Universitätsklinikum Jena. „Deutschland braucht hier klare gesetzliche Regelungen – zum Beispiel die zügige Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie oder eine gesetzliche Grundlage für die Legalisierung der Eizellspende. Bei einer wachsenden Zahl an Langzeitüberlebenden darf es nicht beim moralischen Appell bleiben – junge Menschen nach überstandener Krebserkrankung brauchen rechtliche Verbindlichkeit.“
Gemeinsam mit den Betroffenen – von Anfang an
Was die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs auszeichnet, ist ihr konsequent partizipativer Ansatz. Alle Projekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit jungen Betroffenen – von der Idee über die Umsetzung bis zur Evaluation. Viele engagieren sich ehrenamtlich, oft bereits während oder kurz nach der Therapie.
„Wir sprechen nicht über junge Krebspatient:innen – wir sprechen mit ihnen“, so Michael Oldenburg, Vorstand der Stiftung. „Ob in der Beratung, bei der Erstellung der Informationsmaterialien oder in unseren politischen Kampagnen – es sind die Stimmen der Betroffenen selbst, die unsere Arbeit tragen. In Kombination mit dem engen Austausch mit Ärzt:innen, Psychoonkolog:innen, Jurist:innen und anderen Fachpersonen entsteht so ein einzigartiges Wissens- und Unterstützungsnetzwerk.“
„Wir gratulieren der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs herzlich zum 11-jährigen Bestehen und danken für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so Prof. Dr. med. Andreas Hochhaus, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor des Mitteldeutschen Krebszentrums sowie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Jena. „Als Stifterin begleitet unsere Fachgesellschaft die Arbeit der Stiftung von Anfang an – und erlebt aus nächster Nähe, wie konsequent und wirksam sie sich für junge Menschen mit Krebs einsetzt. Die Stiftung steht für echte Teilhabe, für politische Durchsetzungskraft und für ein Miteinander auf Augenhöhe – und ist damit ein unverzichtbarer Partner in der Versorgung und Unterstützung junger Betroffener.“
Über die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patient:innen, Angehörige, Wissenschaftler:innen, Unterstützer:innen und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Kooperation mit den jungen Betroffenen, Fachärztinnen und -ärzten sowie anderen Expertinnen und Experten entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung im Alltag mit der schweren Erkrankung. Dabei arbeitet die Stiftung inzwischen mit über 1.000 jungen Betroffenen zusammen. Die Stiftung ist im Juli 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gegründet worden. Ihre Arbeit ist als gemeinnützig anerkannt und wird durch Spenden finanziert.
Spendenkonto der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE37 3702 0500 0001 8090 01
BIC: BFSW DE33 XXX
https://junge-erwachsene-mit-krebs.de - Stiftungswebsite
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters
German
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