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07/14/2025 12:00

Mit dem zweiten Grant zur Therapie

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Eine neue Strategie zur Behandlung einer speziellen Form von Lungenkrebs: Das ist das Ziel eines Forschungsprojekts von José Pedro Friedmann Angeli. Finanzielle Unterstützung gibt es dafür vom Europäischen Forschungsrat.

    Tumorzellen tragen spezifische Genmutationen, die das Wachstum und die Ausbreitung von Krebs aktiv vorantreiben. Wenn Mutationen in bestimmten Genen vorliegen, sind Standardbehandlungen wie Chemotherapie oder Bestrahlung oft deutlich weniger wirksam und erfordern stattdessen gezieltere therapeutische Ansätze. Eines dieser Gene trägt den Namen KEAP1.

    Mutation in einem bestimmten Enzym, der E3-Ligase KEAP1, stehen im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Verantwortlich dafür ist José Pedro Friedmann Angeli, Professor für Translationale Zellbiologie am Rudolf-Virchow-Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging. Er hat dafür einen mit 150.000 Euro dotierten Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben.

    Angriff auf eine metabolische Schwachstelle

    „Wir planen, mit Unterstützung des Proof-of-Concept-Grants eine neue Therapie zur Behandlung von KEAP1-mutiertem Lungenkrebs zu entwickeln“, beschreibt Friedmann Angeli das Ziel des Projekts. Zusammen mit seinem Team konzentriert er sich auf einen vor kurzem identifizierten Transporter, der an der Sulfit-Ausscheidung von Tumorzellen beteiligt ist. Friedmann Angelis Gruppe ist es gelungen, einen ersten Hemmstoff zu identifizieren, der zur Blockierung dieses Transporters eingesetzt werden kann. In der Folge sammelt sich in den Tumorzellen toxisches Sulfit speziell in KEAP1-mutierten Krebszellen an und leitet damit deren Tod ein.

    „Wir gehen davon aus, dass uns die Mittel aus dem Grant in die Lage versetzen werden, unsere Leitsubstanz SulfExstatin-1 weiterzuentwickeln und diese metabolische Schwachstelle in eine potenziell zielgerichtete Therapie umzuwandeln“, sagt Friedmann Angeli. Diese Weiterentwicklung, hofft er, könne dann „eine dringend benötigte Behandlungsoption für diese aggressive Krebsart mit einer schlechten Prognose“ darstellen.

    Proof of Concept Grant

    Einen Proof-of-Concept-Grant können ausschließlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beantragen, die einen noch laufenden ERC Grant leiten und die nun ein Forschungsergebnis aus ihrem Projekt vorkommerziell verwerten möchten.

    Ziel eines Proof-of-Concept-Projektes soll es sein, das Marktpotenzial einer solchen Idee zu überprüfen. Der ERC finanziert damit also Maßnahmen zur Weiterentwicklung im Hinblick auf die Anwendungsreife, Kommerzialisierung oder Vermarktung der Idee.

    Spezialist für eine spezielle Form des Zelltods

    Friedmann Angeli hatte Ende 2023 einen mit zwei Millionen Euro dotierten ERC Consolidator Grant erhalten, in dem die entsprechenden Vorarbeiten gelaufen sind. Dort hatte er gemeinsam mit seinem Team den Transporter identifiziert, dessen Hemmung jetzt den Tod der Krebszellen initiieren soll.

    Der Preisträger ist ein Pionier auf dem Gebiet der Ferroptose. Diese spezielle Form des Zelltods wird durch die Anhäufung oxidierter Lipide ausgelöst und mit vielen krankhaften Zuständen in Verbindung gebracht, unter anderem mit Krebs und Neurodegeneration. Gleichzeitig kann es eine wirksame Strategie sein, bei schwer behandelbaren Tumoren die Ferroptose herbeizuführen.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. José Pedro Friedmann Angeli, Rudolf-Virchow-Zentrum – Centre for Integrative and Translational Bioimaging, Universität Würzburg, pedro.angeli@virchow.uni-wuerzburg.de


    Images

    Prof. Dr. José Pedro Friedmann Angeli
    Prof. Dr. José Pedro Friedmann Angeli
    Source: Andreas Heddergott
    Copyright: TU München


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Chemistry, Medicine
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

    Prof. Dr. José Pedro Friedmann Angeli


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