Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert Prozesse, Aufgabenverteilungen und Organisationsstrukturen in Unternehmen. Dabei verändert KI das Zusammenspiel von Mensch und Technologie grundlegend und beeinflusst damit auch die Unternehmenskultur nachhaltig. Ein aktuelles Impulspapier der Plattform Lernende Systeme zeigt, auf welchen Unternehmensebenen KI den Kulturwandel im Unternehmen vorantreibt und welche Veränderungen notwendig sind, um den Einsatz von KI menschenzentriert zu gestalten. Use Cases veranschaulichen, wie Vorbehalte der Beschäftigten in Bezug auf die Einführung von KI erfolgreich abgebaut und wie sie aktiv in Prozesse mit einbezogen werden können.
Die Einführung von KI-Systemen in Unternehmen ist nicht selten von verzerrten Vorstellungen und emotionalen Reaktionen begleitet. Vorbehalte und Unsicherheiten seitens der Beschäftigten und Führungskräfte basieren auf der Befürchtung, dass die Kontrolle über zentrale Aufgaben an Maschinen delegiert wird und der Mensch in seiner Rolle an Bedeutung verliert. Gleichzeitig sind die Erwartungen an KI als Akteur und Treiber einer technologischen Transformation groß. In diesem Spannungsfeld müssen Unternehmen den KI-Transformationsprozess gestalten: einerseits gewinnbringend für die Beschäftigten und ihre Tätigkeit und andererseits für das Unternehmen selbst.
Für ein gutes Zusammenwirken von Mensch und KI ist es wichtig, dass die eingesetzte KI-Technologie an bestehende Prozess- und Wissensstände der Beschäftigten anschließt. Gleichzeitig müssen die Beschäftigten lernen, sich auf KI-Systeme einzustellen, indem sie Kompetenzen entwickeln, um die Technik effizient und zielführend für ihre eigene Tätigkeit und das Unternehmen einsetzen zu können. Unternehmen, die Einflüsse und Veränderungen durch KI bewusst berücksichtigen, fördern nicht nur technologische Innovationen, sondern schaffen auch Raum für kulturellen Wandel.
Raum für kulturellen Wandel schaffen
Um die Potenziale von KI zu nutzen und Ängsten oder Fehlentwicklungen entgegenzuwirken, ist eine bewusste, menschenzentrierte Gestaltung dieses Wandels erforderlich. Dies betrifft vor allem die Innovationskultur, aber auch die interne Kommunikation und die Kooperation im Unternehmen. Richtig eingesetzt, können KI-Systeme eine agile Innovationskultur fördern, in der Beschäftigte frühzeitig eingebunden werden und gleichzeitig unternehmerische Wettbewerbsvorteile entstehen.
„KI entwickelt sich mehr und mehr von der Nutzung als Werkzeug zur Interaktion mit einem Dialogpartner“, so Dr. Rahild Neuburger, LMU Munich School of Management und Mitglied der Plattform Lernende Systeme. „Dies ist eine neuartige Form der technologischen Unterstützung mit immensen Potenzialen für Mitarbeitende und Unternehmen. Voraussetzung ist eine Kultur der Offenheit, die Kreativität, Kollaboration und Kommunikation sowie kontinuierliche Kompetenzentwicklung fördert.“
Erfolgsfaktoren für eine derartige Unternehmenskultur seien Offenheit, Partizipation, gezielter Kompetenzaufbau sowie die Förderung direkter persönlicher Interaktion, so die Autorinnen und Autoren des Impulspapiers. Der Wandel erfordere agile Strukturen, neue Rollenprofile und eine frühzeitige Einbindung der Beschäftigten und insbesondere der Führungskräfte, um KI als unterstützende Technologie erlebbar zu machen und eine innovationsförderliche, vertrauensbasierte Unternehmenskultur zu etablieren.
Über das Impulspapier
Das Impulspapier „KI in Unternehmen: Perspektiven auf den Kulturwandel“ wurde von Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Arbeit/Qualifikation, Mensch-Maschine-Interaktion“ der Plattform Lernende Systeme verfasst. Es steht zum kostenfreien Download bereit.
Ein Interview mit Andrea Stich, Mit-Autorin des Impulspapieres und Mitglied der Plattform Lernende Systeme, steht zur redaktionellen Verwendung zur Verfügung.
Über die Plattform Lernende Systeme
Die Plattform Lernende Systeme ist ein Netzwerk von Expertinnen und Experten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Sie bündelt vorhandenes Fachwissen und fördert als unabhängiger Makler den interdisziplinären Austausch und gesellschaftlichen Dialog. Die knapp 200 Mitglieder aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln in Arbeitsgruppen Positionen zu Chancen und Herausforderungen von KI und benennen Handlungsoptionen für ihre verantwortliche Gestaltung. Damit unterstützen sie den Weg Deutschlands zu einem führenden Anbieter von vertrauenswürdiger KI sowie den Einsatz der Schlüsseltechnologie in Wirtschaft und Gesellschaft. Die Plattform Lernende Systeme wurde 2017 vom Bundesforschungsministerium auf Anregung von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gegründet und wird von einem Lenkungskreis gesteuert. Die Leitung der Plattform liegt bei Dorothee Bär (Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt) und Claudia Eckert (Präsidentin acatech).
https://www.plattform-lernende-systeme.de/files/Downloads/Publikationen/Impulspa... - Impulspapier "KI in Unternehmen: Perspektiven auf den Kulturwandel"
https://www.plattform-lernende-systeme.de/id-3-fragen-an.html - Interview mit Andrea Stich, Leiterin der Frontend Akademie bei Infineon Technologies und Mitglied der Plattform Lernende Systeme
Dimensionen des Kulturwandels
Copyright: Plattform Lernende Systeme
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Electrical engineering, Information technology, Mechanical engineering, Social studies
transregional, national
Scientific Publications, Transfer of Science or Research
German
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