Studie der IESE Business School zeigt Weg zu mehr Innovation bei weniger Risiko
Make-or-Buy, selbst produzieren oder einkaufen? Für kleinere Hersteller heißt die Alternative agile Fertigung. Laut einer Studie der IESE Business School kann sie der bessere Weg zur Wettbewerbsfähigkeit sein. Agile Fertigung lässt Unternehmen ohne hohe Kapitalinvestitionen mit neuen Designs und Produktionsprozessen experimentieren. Innovationen ohne langfristige Risiken, „man bezahlt nur, was man tatsächlich benötigt“. so IESE-Professor Joan Jané.
Die klassische Make-or-Buy-Entscheidung stehe zunehmend in Frage, so die Studie der IESE Business School, die auch in München mit einem Campus vertreten ist. Agile Fertigung demokratisiere den Zugang zu Hightech-Produktionskapazitäten. KI entwickelt sich immer rasanter, Lieferketten werden immer volatiler, Industriepolitik immer wechselhafter. Hersteller müssen Produktion, Anpassung und Wachstum neu denken. Traditionelle Ansätze sind zu starr. Outsourcing reicht nicht mehr aus. Die Antwort ist „Agile Fertigung“, so Prof. Joan Jané, Dean des IESE-Campus New York und Mitbegründer der Agile Manufacturing Society. Die Studie untersucht, wie Unternehmen durch agile Fertigung ohne die Kapitalintensität traditioneller Modelle wachsen und innovativ sein können, bei minimierten Risiken.
Veränderte Verbraucherpräferenzen, kürzere Produktlebenszyklen, stärkere Individualisierung bedeuten eine Abkehr von der traditionellen Massenproduktion hin zu anpassungsfähigeren, flexibleren Systemen. Möglich mache das Industrie 4.0 mit cyber-physischen Systemen, Internet der Dinge, Big Data und KI. Unternehmen können kleine Stückzahlen hochwertiger Produkte herstellen, zugeschnitten auf spezifische Kundenbedürfnisse. Ein Hersteller von Gesundheitsprodukten könnte beispielsweise 3D-Drucker einsetzen, um alles von Zahnersatz und Hörgeräten bis hin zu maßgeschneiderten Körperteilen für Ärzte zur Übung vor Operationen individuell anzufertigen, nennt IESE-Professor Jané ein Beispiel.
Trotz einiger EU-Initiativen komme agile Fertigung in Europa bisher nur langsam voran. Berichten zufolge verfehlten die Mitgliedstaaten ihre Ziele oder liegen hinter ihren internationalen Konkurrenten bei der Einführung dieser Technologien zurück. Kleinere und mittlere Unternehmen in Europa fürchten möglicherweise die damit verbundenen zusätzlichen Kosten und Risiken, vermutet die IESE-Studie. Tatsächlich profitierten sie am meisten von den flexiblen Pay-per-Use-Geschäftsmodellen der agilen Fertigung, die Investitionsausgaben senken und Risiken mindern.
Für Hersteller sei die traditionelle Make-or-Buy-Entscheidung schon immer eine kritische Entscheidung gewesen, da jede Option Vor- und Nachteile habe, führt Joan Jané aus. Eigenfertigung bedeute hohe Vorabinvestitionen in Technologie und qualifizierte Arbeitskräfte, bei besserer Kontrolle über die Produktion. Kauf nutze die Fähigkeiten der Zulieferer und kann die effizientere Wahl sein, trotz Abhängigkeit von externen Partnern. Jede dieser Entscheidungen erfordere Kompromisse in Bezug auf Kontrolle, Kosten, Qualität, Flexibilität und Risiko, so der Dean des New Yorker IESE-Campus.
Agile Fertigung ist, so die IESE-Studie, ein dritter Weg. Agile Fertigungstechnologien bieten Pay-per-Use-Modelle, die den Bedarf an kostspieligen Investitionen minimieren. Unternehmen können auf hochwertige Fertigungstechnologien zugreifen, ohne Maschinen direkt kaufen zu müssen. Agile Prozesse verkürzen die Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte, sodass Unternehmen auch bei schnell wechselnden Anforderungen wettbewerbsfähig bleiben, zu geringen Risiken.
Das bedeute nicht, dass Agilität immer die bessere Wahl sei. Joan Jané identifiziert Schlüsselfaktoren für Einführung oder Nicht-Einführung eines agilen Fertigungsgeschäftsmodells. Unternehmen mit ausgereifter IT-Infrastruktur und Erfahrung im Cloud-Betrieb könnten weniger profitieren. Für andere hingegen bieten agile Modelle eine sofort einsetzbare Lösung, ohne hohe Schulungs- oder Entwicklungskosten. Agilität, betont Joan Jané, sei aber nicht risikofrei, es entstünden Vorlaufkosten, Technologien der Industrie 4.0 veralteten zudem schnell. Für Unternehmen, die sich Gedanken über den Wiederverkaufswert von Maschinen machten, biete agile Fertigung eine risikoärmere Alternative.
Joan Jané, Professor of the Practice of Management of Operations, Information & Technology at IESE and Director of IESE’s New York campus
https://www.iese.edu/faculty-research/faculty/joan-jane/
IESE Business School Insight magazine #169.
https://www.iese.edu/insight/articles/agile-manufacturing-make-buy-decision/
Joan Jané, Professor of the Practice of Management of Operations, Information & Technology an der IE ...
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Economics / business administration
transregional, national
Research results
German
Joan Jané, Professor of the Practice of Management of Operations, Information & Technology an der IE ...
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).