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07/18/2025 13:53

UN-Nachhaltigkeitsziele: Difu bringt Kommunalperspektive in Staatenbericht ein

Sybille Wenke-Thiem Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik

    Das Difu hat zusammen mit Kommunen und Partnerorganisationen einen Bericht erstellt, der die nachhaltige Entwicklung in Deutschland zeigt. Dieser „Voluntary Local Government Review“ wurde in Deutschlands Staatenbericht aufgenommen und auf der UN-Nachhaltigkeitskonferenz in New York vorgestellt.

    New York/Berlin. Wie weit sind Deutschlands Kommunen bei der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung? Am 22.7.2025 berichtet die Bundesregierung im Rahmen des Voluntary National Review (VNR) über Deutschlands Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 SDGs (Sustainable Development Goals). Erstmals wird dabei die kommunale Ebene umfassend berücksichtigt. Um diesen Prozess aktiv zu begleiten und die Perspektiven der Kommunen sichtbar zu machen, haben die Städte Bonn, Hamburg, Mannheim und Stuttgart die Erstellung eines Voluntary Local Government Review (VLGR) initiiert. Ziel dieses begleitenden Berichts ist es, das vielfältige Spektrum der Nachhaltigkeitsaktivitäten in deutschen Kommunen darzustellen und der lokalen Ebene eine starke, koordinierte Stimme im nationalen Nachhaltigkeitsdiskurs zu geben.

    Der VLGR 2025 wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem Weltstädteverband UCLG erarbeitet. Kern des Berichts sind die Beiträge von 15 deutschen Kommunen, die eigene Fortschrittsberichte an die Vereinten Nationen, "Voluntary Local Reviews" (VLRs), übermittelt haben. Die Steckbriefe bieten einen kompakten Überblick über Fortschritte, Herausforderungen und innovative Initiativen, die in den jeweiligen Kommunen verfolgt werden. Das Difu steuerte zu dem Bericht eine Auswertung der aktuellen Rahmenbedingungen für kommunales Nachhaltigkeitsengagement und die Analyse der SDG-Indikatoren für Kommunen in Deutschland bei.

    Der VLGR zeigt: Kommunen sind seit 2021 trotz angespannter Rahmenbedingungen weitere Schritte hin zum kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement gegangen. Hunderte Kommunen haben bereits Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt und messen ihre Fortschritte, z.B. mit dem Berichtsrahmen Nachhaltige Kommunen (BNK). Von besonderer Bedeutung ist die Verzahnung von Zielen, Maßnahmen und Indikatoren in den Haushalt, um das vielfältige Engagement zu verstetigen. Thematisch lässt sich in den meisten Kommunen ein gemeinsamer Schwerpunkt auf Klimaschutz erkennen, verbunden mit ambitionierten Zielen der Klimaneutralität und den entsprechenden Maßnahmen zur Umsetzung, z. B. erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und energieeffizientes Bauen, die auf viele Bereiche der nachhaltigen Entwicklung einzahlen.

    Der Bericht zeigt auch, dass Nachhaltigkeit über lokale Grenzen hinausgeht: Das Prinzip „Global denken, lokal handeln“ wird in den Bereichen fairer Handel und globale Partnerschaften deutlich. Die meisten Kommunen engagieren sich in der fairen Beschaffung und pflegen mehr als 800 kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften mit lokalen Akteuren im Globalen Süden. Bei all diesen Maßnahmen setzen die Kommunen auf breite Beteiligungsprozesse, die in Nachhaltigkeitsräten oder Steuerungsgruppen koordiniert werden.

    Trotz positiver Wirkungen in einigen SDGs bleiben zentrale Herausforderungen: Wohnraum, Fläche und Mobilität sind nach wie vor Themen, die den Gesamtfortschritt eher hemmen. Diese sind oftmals Ausdruck von Zielkonflikten, die sich auf kommunaler Ebene besonders bemerkbar machen. Viele negative, aber auch positive Wirkungen lassen sich aber aufgrund der derzeitigen Datenlage noch nicht bewerten. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen kann das kommunale Nachhaltigkeitsengagement in den verbleibenden Jahren der Agenda 2030 so in die Breite tragen und weiterentwickeln, dass die notwendige Wirkung entfaltet wird.

    „Mehrebenen-Governance und die Einbeziehung der Kommunen erfordern einen kontinuierlichen Dialog aller politischen Ebenen“, erklärt Oliver Peters, Projektleiter beim Difu. „Dass die kommunale Ebene jetzt erstmals ausführlich im nationalen Fortschrittsbericht verankert ist, markiert einen Meilenstein für die Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland.“

    Die zentralen Ergebnisse des kommunalen Fortschrittsberichts wurden erstmals in einem Side Event des Hochrangigen Politischen Forums (High Level Political Forum, HLPF) der Vereinten Nationen in New York vorgestellt. Das HLPF ist die globale Plattform zum Überprüfen des Fortschritts der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Neben Deutschland stellen dieses Jahr 36 weitere Länder ihre Fortschritte vor.


    Contact for scientific information:

    Oliver Peters, M.Sc.
    +49 30 39001-204
    opeters@difu.de


    More information:

    https://www.difu.de/19136 Alle Details in der virtuellen Pressemappe


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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Economics / business administration, Energy, Environment / ecology, Politics, Traffic / transport
    transregional, national
    Science policy, Transfer of Science or Research
    German


     

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