idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/29/2025 10:05

Ein flexibler Infrarot-Laser für vielseitige Analyseanwendungen

Susann Thoma Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM

    Die Weiterentwicklung von Lasersystemen, wie sie beispielsweise in Spektroskopen zum Einsatz kommen, ist ein herausforderndes und teures Vorhaben. Um gerade kleinen und mittleren Unternehmen dennoch innovative Anwendungen zu ermöglichen, entwickelte das Fraunhofer IZM im Projekt QuantumCascade ein modulares Lasersystem für multispektrale Analysen.

    Infrarot-Spektroskopie findet in vielen Bereichen Anwendung, beispielsweise in den Geo-Wissenschaften, der Recycling-Industrie oder der Medizintechnik. Dabei hat die Genauigkeit und Komplexität von spektroskopischen Analyseverfahren in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen. Aktuelle Geräte, die Licht mit verschiedenen Wellenlängen zur Durchführung von multispektralen Tests nutzen, sind klobig und stationär. Entsprechende Spektroskope im Handheld-Format würden den Einsatz im Feld ermöglichen. Doch ihre Entwicklung und Miniaturisierung ist kostenintensiv und setzt viel Knowhow voraus.

    Hier setzt das Projekt QuantumCascade an. Ein modulares, leistungsfähiges Lasersystem, integriert auf einer Glasplatine, würde den Entwicklungsaufwand für neuartige Geräte reduzieren, da Hersteller auf eine flexibel einsetzbare, zuverlässige Lichtquelle zurückgreifen könnten. Mit dem Einsatz von Quantenkaskadenlasern (Quantum Cascade Lasers, QCLs) kann dabei der Wellenlängenbereich zwischen 2 µm und 15 µm, das mittlere Infrarot-Spektrum (MIR), erschlossen werden. Bis zu drei QCLs können so programmiert werden, dass sie Pulse von nur 5 Nanosekunden aussenden, die für die spektroskopische Analyse organischer Substanzen besonders wichtig sind.

    Hoch integriert für verschiedenste Anwendungen
    Zusätzlich zu den eigentlichen Lasern werden auch Lasertreiber eingebettet, die gemeinsam mit dem Partner Laser Electronics LE GmbH entwickelt wurden. Hinzu kommt eine integrierte optische Strahlformung und -übertragung mit asphärischen Optiken und Fasern, die besonders auf das MIR-Spektrum abgestimmt sind.

    Durch das neuartige Aufbaukonzept, bei dem jeder der QCLs in einem temperaturstabilisierbaren Hohlraum im Glas sitzt, können die eng beieinander liegenden Laser unabhängig voneinander in ihrer Temperatur und damit in der Wellenlänge eingestellt und stabilisiert betrieben werden. Die integrierten elektronischen Treiber und Regelkreise sind mit industriellen Lötprozessen auf einer dünnfilm-metallisierten Glasplatine angebracht – die mittels selektiver Laserätzung im µm-Bereich so strukturiert ist, dass auch die optischen Komponenten direkt einbestückt werden können. Der hohe Integrationsgrad ermöglicht es, das gesamte System zu verkapseln. Dadurch kann es auch in rauen Umgebungen eingesetzt oder im Rahmen von Medizinanwendungen desinfiziert werden.

    Bei der Entwicklung des Lasersystems konnte das Forschungsteam auf Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt PhotMan zurückgreifen, in dem ein vielseitig einsetzbares faseroptisches Sensorsystem realisiert wurde. QuantumCascade entwickelt dabei eine am Fraunhofer IZM etablierte Dünnglas-Plattform weiter, mit der optische und elektronische Komponenten integriert und effizient gekoppelt werden können.

    QuantumCascade war ein gemeinsames Projekt des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM sowie der Laser Electronics LE GmbH. Es lief vom 01.06.2022 bis zum 31.03.2025. Die Investitionsbank Berlin IBB förderte das Projekt am Fraunhofer IZM im Rahmen einer Pro FIT – Projektfinanzierung unter der Projektnummer 10184209 mit 390.990 Euro, unter anderem aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

    (Text: Steffen Schindler)


    Contact for scientific information:

    Dr. Gunnar Böttger l System Integration and Interconnection Technologies l Telefon +49 30 46403-644 l gunnar.boettger@izm.fraunhofer.de l Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM l Gustav-Meyer-Allee 25 l 13355 Berlin l www.izm.fraunhofer.de l


    Original publication:

    https://www.izm.fraunhofer.de/de/news_events/tech_news/QuantumCascade.html


    Images

    Demonstrator des Projekts QuantumCascade. Die vom Fraunhofer IZM entwickelte und gefertigte Dünnglasplatine hat eine Grundfläche von 80 mm x 100 mm. Die integrierten Laser und Treiber können über ein programmierbares Interface angesteuert werden.
    Demonstrator des Projekts QuantumCascade. Die vom Fraunhofer IZM entwickelte und gefertigte Dünnglas ...
    Source: Gunnar Böttger


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Electrical engineering
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Demonstrator des Projekts QuantumCascade. Die vom Fraunhofer IZM entwickelte und gefertigte Dünnglasplatine hat eine Grundfläche von 80 mm x 100 mm. Die integrierten Laser und Treiber können über ein programmierbares Interface angesteuert werden.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).