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08/19/2025 10:00

MINT-Bildung zum Anfassen für alle überall

Kirsten Baumbusch Kommunikation
Klaus Tschira Stiftung gGmbH

    Förderung der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht dem Mannheimer TECHNOSEUM Naturwissenschaft und Technik vor Ort zu bringen.

    Mannheim, 19. August 2025. Das TECHNOSEUM Mannheim ist aus der Museumslandschaft Deutschlands nicht wegzudenken. Hier gelingt es nicht nur, in einer immer komplexeren Welt technische Entwicklungen verständlich zu machen, sondern auch deren Einfluss auf die Menschen zu veranschaulichen - und so 200 Jahre Technik- und Sozialgeschichte mit Entdeckerspaß für Jung und Alt zu verknüpfen.

    Damit das künftig nicht nur für Besuchende des Museums am Mannheimer Stadteingang gilt, ermöglicht die Klaus Tschira Stiftung jetzt ein mobiles „MINT-Zentrum“ in Jugendzentren, Schulen, Bildungsprojekten oder in den Stadtteilen. Ziel des Förderprojekts über drei Jahre ist es, Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, die ansonsten nicht so leicht den Weg ins Museum finden würden. Bildung zum Anfassen also, nah dran, mit Haltung und Herzblut.

    Räume schaffen, in denen Neugier wachsen darf – unabhängig von Bildungsbiografie
    „Wir wollen gemeinsam Räume schaffen, in denen Neugier wachsen darf – unabhängig von Herkunft oder Bildungsbiografie“, betont die bei der Klaus Tschira Stiftung für das Projekt zuständige Programm-Managerin Bildung, Alev Dreger. Der Stiftung gehe es darum, „nicht nur zu fördern, sondern etwas zu bewegen“. Und das in Richtung Chancengerechtigkeit.

    Für Alev Dreger stellt das mobile MINT-Zentrum des TECHNOSEUM einen wichtigen Pfeiler der neuen Förderlinie „innovative Bildung“ dar. Was schätzt sie am Projekt? „Hier bringt ein engagiertes Team Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik dorthin, wo man es nicht unbedingt erwartet: auf die Straße, in Jugendhäuser, in Stadtteile“, unterstreicht sie.
    Und weiter: „Dadurch entstehen neue Netzwerke, junge Menschen werden neugierig gemacht“.

    Besonders beeindruckt hat sie die strategische Tiefe des Konzepts. Außerdem schätzt die Programm-Managerin, eine etablierte und regional verankerte Institution als Partnerin an Bord zu haben. „Ob Evaluation, Pädagogik, qualifiziertes Personal oder Projektmanagement, beim TECHNOSEUM ist vieles vorhanden, was anderswo erst aufgebaut werden müsste“.

    MINT-Bildung geht dahin, wo die Kinder sind

    Mit viel Elan ist das TECHNOSEUM ins Projekt gestartet. Kontakte zu den Jugendhäusern Schönau, Erlenhof und dem Nachbarschaftshaus Rheinau wurden nicht nur gepflegt, sondern ausgebaut. Neue Partnerschaften mit der Johannes-Kepler-Grundschule und Gespräche mit Kinderhelden e.V., ALTER Mannheim und weiteren Schulen zeigen: MINT-Bildung geht hin, wo die Kinder sind. Künftig auch mit einem leicht als Museumsgefährt erkennbaren, elektrischen MINTmobil.

    Besonders sichtbar: die neuen To-go-Formate in den Jugendhäusern. Alle 14 Tage entdecken Kinder aus drei Stadtteilen wie Fliegen funktioniert, welche Tricks die Optik kennt und wie man mit einfachen Materialien Großes baut. Kreativität, Experimentierfreude und Teamgeist stehen dabei ganz oben. Beim Stadtteilfest „Tag des Zusammenlebens“ kamen 850 Besucher an die Mitmachstation „Satz und Druck“ – ein voller Erfolg.

    Doch damit nicht genug: im Schuljahr 2025/26 startet eine Ganztags-AG an der Johannes-Kepler-Grundschule. Dort entwerfen Dritt- und Viertklässler eine eigene Stadt und lernen nebenbei Programmieren. Jugendliche entdecken Technik und Naturwissenschaften ganz praktisch durch Berufsorientierungsprojekte wie „Pick Your Company“ in Kooperation mit dem DTI e.V. oder den MINT-Laborführerschein (gefördert durch die TÜV Süd Stiftung).

    Die Evaluation läuft parallel, die Formate werden ständig angepasst und das Anliegen, mehr Chancengleichheit zu schaffen, bleibt im Blick. Die Zukunft ist klar: mehr Workshops, mehr Begegnungen, mehr junge Menschen, die Naturwissenschaften und Technik einfach cool finden.

    Mehr Chancengerechtigkeit schaffen

    Julia März ist von Hause aus Chemikerin mit viel pädagogischer Erfahrung. Sie leitet das Projekt. Wir besuchen sie und Pia Freund, die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr im TECHNOSEUM macht, während eines To-go-Formates im Nachbarschaftshaus Rheinau. Es ist kurz vor den Sommerferien. Sozialarbeiterin Rita Menczer lobt die Workshops des mobilen MINT-Zentrums. „Es ist toll, dass die Kinder und Jugendlichen die Museumsinhalte hier vor Ort erleben können“, sagt sie. Ihr gefällt, dass die Herangehensweise nicht nur kreativ ist, sondern auch technischen Bezug hat.

    Heute wird mit schwarzem Karton eine winzige Theaterbühne gebaut. Zwei kleine Mädchen sind schon am frühen Nachmittag ins Nachbarschaftshaus gekommen. Aus glänzendem Papier stanzen sie Schmetterlinge, schneiden Bäume aus, kleben Figuren auf, malen mit fluoreszierender Farbe. „Das macht viel mehr Spaß als alleine zu Hause sitzen“, sagt die eine und strahlt übers ganze Gesicht.

    „Licht und Schatten“ lautet das Thema. Und schnell kommen UV-Lampe, rote und grüne Taschenlampen und Licht zum Einsatz. „Wir bringen immer einen Anlass und viele Materialien mit“, beschreibt Julia März, „aber wir lassen auch viel Raum für eigene Ideen“. Und ganz nebenbei werden die Feinmotorik trainiert, Naturphänomene beobachtet und ganz viel gelernt. Warum reflektiert ein Material und das andere nicht? Wie geht Fluoreszenz? Wie bündelt man Licht? Wenn mal etwas schief geht, ist das nicht schlimm. Um das Staunen geht es, um den spielerischen Umgang. Dabei wird Digitales und Analoges bunt gemischt, denn auch das gehört zur Lebenswelt der Kinder. „Wenn die Kinder ein positives Erlebnis mit nach Hause nehmen, haben wir unser Ziel erreicht“, sagt Julia März.

    Autorin: Kirsten Baumbusch kirsten.baumbusch@klaus-tschira-stiftung.de

    Klaus Tschira Stiftung

    Alev Dreger, Programm-Managerin Bildung,
    Telefon: 06221-533 119
    E-Mail: alev.dreger@klaus-tschira-stiftung.de

    Anja Heinzelmann, Leiterin Kommunikation,
    Telefon: 06221-533 118
    E-Mail: anja.heinzelmann@klaus-tschira-stiftung.de

    Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de


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    In einem Mannheimer Nachbarschaftshaus wird an einem Sommernachmittag gebastelt: So sieht die mobile Arbeit vor Ort eines Museums aus. © KTS/Kirsten Baumbusch
    In einem Mannheimer Nachbarschaftshaus wird an einem Sommernachmittag gebastelt: So sieht die mobile ...

    Copyright: © KTS/Kirsten Baumbusch


    Criteria of this press release:
    Journalists, Teachers and pupils, all interested persons
    Biology, Chemistry, Physics / astronomy, Teaching / education
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    In einem Mannheimer Nachbarschaftshaus wird an einem Sommernachmittag gebastelt: So sieht die mobile Arbeit vor Ort eines Museums aus. © KTS/Kirsten Baumbusch


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