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08/25/2025 12:21

Prof. Klaus-Peter Günther nimmt Abschied von der Hochschulmedizin Dresden

Nora Domschke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Über 20 Jahre hat der Orthopäde seinen Fachbereich am Universitätsklinikum maßgeblich geprägt. | Er formte das Erfolgsmodell des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie.

    Nach über zwei Jahrzehnten herausragender Tätigkeit am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden tritt Prof. Dr. med. habil. Klaus-Peter Günther, langjähriger geschäftsführender Direktor des UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, in den Ruhestand. Am vergangenen Freitag, 22. August, wurde der Mediziner im Kreis von Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeitenden, Wegbegleitenden sowie geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei einer Feierstunde verabschiedet. Den Festvortrag anlässlich der Verabschiedung hielt Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister a.D.. Prof. Klaus-Peter Günther hat die Entwicklung der Orthopädie an der Dresdner Hochschulmedizin maßgeblich geprägt.

    „Mit Prof. Günther verlässt uns nicht nur ein exzellenter Mediziner, sondern auch ein Mensch, der mit seiner ruhigen, integrativen Art Generationen von Ärztinnen und Ärzten geprägt hat“, würdigt Prof. Uwe Platzbecker, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, seinen Kollegen. „Sein Wirken hat das Universitätsklinikum Dresden weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt gemacht.“ „Mit Weitblick, ruhiger Hand und großer Sorgfalt hat Prof. Günther komplexe Entwicklungen gesteuert und stets das Ganze im Blick behalten. Es ist mir eine große Ehre, im Namen der Medizinischen Fakultät einen der profiliertesten, visionärsten und exzellenten Mediziner unseres Hauses zu verabschieden“, erklärt Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

    Klinisches Wirken

    Seit 2002 hatte Klaus-Peter Günther als C4-Professor den Lehrstuhl für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät inne. Zeitgleich wurde er zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Dresden ernannt. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Klinik zu einer der führenden universitären Einrichtungen für Endoprothetik, gelenkerhaltende und Wirbelsäulenchirurgie sowie Tumororthopädie in Deutschland. Mit dem Zusammenschluss von Orthopädie und Unfallchirurgie im Jahr 2013 sowie der Gründung eines UniversitätsCentrums für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie (OUPC) gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus-Dieter Schaser und Prof. Dr. Adrian Dragu war Prof. Günther maßgeblich an der Konzeption eines Vorbildmodells für das Zusammenwachsen der Disziplinen an deutschen Universitätsklinika beteiligt. Heute arbeiten unter dem Dach des OUPC Orthopädinnen und Orthopäden sowie Unfall- und plastische Chirurginnen und Chirurgen unter der Leitung von drei Direktoren zusammen. Die drei Fachbereiche verantworten pro Jahr über 6.500 stationär behandelte Patientinnen und Patienten sowie knapp 7.000 durchgeführte Operationen. 240 Mitarbeitende in Voll- und Teilzeit sind hier tätig – neben Ärztinnen und Ärzten auch Pflegekräfte auf den Stationen und im OP sowie Physiotherapeutinnen und -therapeuten.

    Auf diese enge und facettenreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit legte Prof. Klaus-Peter Günther stets großen Wert. So setzt das Endoprothetik-Zentrum auf strukturierte Kooperationsvereinbarungen mit Physiotherapie, Orthopädietechnik und Anästhesie. Auch bei der Behandlung von Oberschenkelhalsbrüchen kommt der interdisziplinäre Austausch zum Tragen. Expertinnen und Experten mit internistischen und geriatrischen Kenntnissen unterstützen das OUPC-Team – dieser ganzheitliche Ansatz bietet eine geriatrische Mitbehandlung sowie spezielle Physiotherapie. Darüber hinaus arbeiten bei der Versorgung von komplexen Frakturen mit Weichteilschäden die Plastische und die Unfallchirurgie des OUPC Hand in Hand. Viele Operationen werden gemeinsam durch Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie durchgeführt.

    Wirken in Lehre und Fakultät

    Neben seiner klinischen Tätigkeit war Prof. Günther auch in der akademischen Lehre aktiv. Mit ihm endet nun eine Ära auch für die Medizinische Fakultät. Als Professor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden engagierte er sich intensiv in der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses und förderte zahlreiche wissenschaftliche und medizinische Karrieren. Wissenschaftlich exzellent und außergewöhnlich in der Lehre eröffnete Prof. Günther Räume des gemeinsamen Lernens und Forschens: interprofessionell, interdisziplinär und immer mit Herz. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit setzte er fachliche Maßstäbe im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie. Klinische Programme wie OptiTEP zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem künstlichen Knie- oder Hüftgelenk stehen für seine Fähigkeit, medizinische Exzellenz in die Praxis zu bringen. Sein wissenschaftlicher Fokus lag auf der Endoprothetik großer Gelenke, der gelenkerhaltenden Hüftchirurgie sowie der Behandlung komplexer muskuloskelettaler Erkrankungen. Zahlreiche Publikationen, internationale Vorträge und seine Vorstandstätigkeit in Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie der Europäischen Orthopädenvereinigung (EFORT) zeugen von seiner Expertise und seinem Engagement. Zunächst als Prodekan für Strategie und Finanzen (ab 2017) und später als Prodekan für Finanzen (Januar 2022 bis Januar 2025) unterstützte er zudem maßgeblich die Ausrichtung der Fakultät und sorgte für ihre finanzielle Stabilität.

    „Das Universitätsklinikum Dresden bedankt sich herzlich bei Prof. Günther für sein jahrzehntelanges Engagement, seine medizinische Exzellenz und seine menschliche Größe. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihm Gesundheit, Zufriedenheit und viele erfüllende Momente“, sagt Prof. Uwe Platzbecker. Anlässlich seiner Verabschiedung in den Ruhestand hielt Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister a.D., den Festvortrag „Führung muss man wollen“.

    Biografie Prof. Klaus-Peter Günther

    Klaus-Peter Günther, Jahrgang 1959, nahm 1978 sein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf, das er dort 1985 – nach dem in Traunstein, San Francisco und Los Angeles absolvierten Praktischen Jahr – mit dem Staatsexamen abschloss. Nach seiner Approbation 1985 arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der Chirurgischen Abteilung des Stadtkrankenhauses Traunstein. 1986 wurde Klaus-Peter Günther unter Vorlage der Dissertation „Cyclosporin und Methylprednisolon als immunsuppressive Therapie nach Nierentransplantation“ an der Universität München promoviert. 1988/89 zunächst Wissenschaftlicher Assistenzarzt an der Orthopädischen Universitätsklinik Balgrist in Zürich, war er seit 1989 an der Orthopädischen Klinik der Universität Ulm tätig, wo er auch seine Facharztausbildung absolvierte, die er 1992 abschloss. Mit der wissenschaftlichen Arbeit „Histomorphologische und histomorphometrische Untersuchungen zum Einwachsverhalten von Knochentransplantaten und Ersatzstoffen“ habilitierte er sich 1997 in Ulm und erlangte gleichzeitig die Lehrbefähigung für das Fach Orthopädie. 2000 wurde Klaus-Peter Günther zum Leitenden Oberarzt der Klinik für Orthopädie am Rehabilitationskrankenhaus Ulm (Orthopädische Universitätsklinik Ulm) ernannt. Nach einem Forschungsstipendium in Harvard 2001, folgte er 2002 dem Ruf als C4-Professor auf den Lehrstuhl für Orthopädie an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden. Zeitgleich wurde Klaus-Peter Günther zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Dresden ernannt. Prof. Klaus-Peter Günther ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften und vertritt dort die Dresdner Expertise in seinem Gebiet.


    Contact for scientific information:

    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Annechristin Bonß, Pressestelle
    Tel. 0351 / 458 4162
    E-Mail: presse@uniklinikum-dresden.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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