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01/14/1999 16:01

Umweltfreundlich Heizen mit Warmwasser aus der Erde

Dipl.Met. Franz Ossing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoForschungsZentrum Potsdam

    Geothermie, Geologie, Nordostdeutsches Becken, Nutrzungsmoeglichkeiten der Geothermie deutschlandweit

    Umweltfreundlich Heizen mit Warmwasser aus der Erde
    Kolloquium am GeoForschungsZentrum Potsdam

    Waerme aus der Erde (Geothermie) kann schon heute zur
    umweltvertraeglichen Energiegewinnung beitragen. Das ist das zentrale
    Ergebnis eines Geothermie-Projektes am GeoForschungsZentrum, das jetzt
    abgeschlossen wurde. Zu einem Kolloquium treffen sich am Freitag, 15.
    Januar im GeoForschungsZentrum (GFZ) 92 Experten auf dem Potsdamer
    Telegrafenberg, um die Ergebnisse dieser Studie und die Moeglichkeiten
    der verbesserten geothermischen Energienutzung zu diskutieren. In diesem
    Projekt, das vom Bundesministerium fuer Bildung und Forschung (BMBF)
    gefoerdert wurde, wurden Bewertungsgrundlagen erstellt, um moegliche
    Geothermiestandorte in ganz Deutschland auf ihre Eignung und auf ihre
    Wirtschaftlichkeit zu untersuchen.

    In Nordostdeutschland herrschen besonders guenstige geologische
    Bedingungen fuer die Nutzung von Erdwaerme. Zudem wurden im
    Nordostdeutschen Becken seit mehr als 30 Jahren eine Vielzahl von
    Explorationsbohrungen fuer Erdoel und -gas sowie seismische
    Untersuchungen durchgefuehrt. Im Rahmen des Deutschen Kontinentalen
    Reflexionsseismik-Programm (DEKORP) fand erst 1996 die letzte grosse
    seismische Untersuchung vom GFZ Potsdam auf einem Profil von Ruegen bis
    zum Harz statt. Die grosse Menge an geowissenschaftlichen Daten und die
    geologischen Voraussetzungen machten Nordostdeutschland zu einem idealen
    Gebiet fuer eine solche Studie, wie sie jetzt vom GFZ praesentiert wird.

    In den letzten 15 Jahren wurden in dieser Region drei geothermische
    Heizzentralen gebaut, die jeweils ca. 1000 Wohneinheiten mit Fernwaerme
    versorgen. In diesen Anlagen wird warmes Thermalwasser aus poroesen
    Gesteinsschichten gefoerdert, deren Poren miteinander verbunden sind
    (sog. Porenspeicher). Zur Optimierung von Bau und Betrieb solcher
    Anlagen wurden Empfehlungen fuer solche Standorte mit Porenspeichern
    erarbeitet. Die GFZ-Studie gibt nunmehr Kriterien vor, nach denen die
    Nutzung der Erdwaerme auch unter anderen geologischen Bedingungen
    bewertet werden kann.

    Fuer die Praxis brauchbare Ergebnisse lassen sich auf diesem Gebiet nur
    in der Kombination von grossraeumigen Untersuchungen mit
    Detailerkundungen und einer interdisziplinaeren Vorgehensweise gewinnen.
    Nach einem in der deutschen geowissenschaftlichen Forschungslandschaft
    einmaligen Ansatz wurden in dieser Studie deshalb technische,
    oekonomische oekologische und geowissenschaftliche Bedingungen gemeinsam
    beruecksichtigt. Fachvertreter aus Forschung und Wissenschaft, von
    Verbaenden und Energieversorgern nehmen am Kolloquium im GFZ Potsdam
    teil.

    Es konnte gezeigt werden, dass die Nutzung der Erdwaerme unter
    bestimmten Voraussetzungen konkurrenzfaehig zu konventionellen
    Energietraegern sein kann. Eine wesentliche Bedingung ist dabei jedoch
    das gleichzeitige Vorhandensein von ergiebigen geothermischen Speichern
    und geeigneten Abnehmern am selben Ort, z. B. ein Wohngebiet mit
    Fernwaermenetz. Weil das an vielen Standorten nicht zusammentrifft, ist
    die Entwicklung der geothermischen Waermeversorgung gehemmt.
    Ein wesentlich groesseres Abnehmerpotential kann dann befriedigt
    werden, wenn die Abhaengigkeit von ganz speziellen Gesteinsformationen
    im Untergrund verringert werden kann. In diese Richtung strebt ein neues
    Geothermieprojekt mit dem Titel: "Nutzbarmachung klueftig-poroeser
    Speichergesteine zur abnehmernahen geothermischen
    Energiebereitstellung", das vom GFZ koordiniert werden soll.

    Das Tagungsprogramm kann unter der URL
    http://www.gfz-potsdam.de/events
    eingesehen werden.
    ENDE DER MITTEILUNG
    (432 Woerter incl. Titeln)
    Sperrfrist: keine

    GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ)
    Nachdruck, auch auszugsweise, frei. Belegexemplar erbeten an:
    GeoForschungsZentrum, Oeffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, D- 14473
    Potsdam
    Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail:
    ossing@gfz-potsdam.de
    Ansprechpartner: Franz J. Ossing


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate, interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects, Science policy, Scientific conferences
    German


     

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