idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/04/2025 12:12

Verständnis der Katalysatoraktivität für die Produktion von grünem Wasserstoff

Dr. Jelena Tomovic Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft

    Forschende des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft haben neue Erkenntnisse über die Aktivität von Katalysatoren in der Sauerstoffentwicklungsreaktion gewonnen, einen Schlüsselprozess in der Wasserelektrolyse zur Wasserstoffproduktion. Ihre Studie, veröffentlicht in *Nature Chemistry*, untersucht, wie die Kinetik von Katalysatoren mit einem komplexen Zusammenspiel zwischen flüssigem Elektrolyten und chemischen Veränderungen auf der Katalysatoroberfläche zusammenhängt, was möglicherweise den Weg für effizientere Energiewandlungstechnologien ebnet.

    Wichtige Aspekte

    - Die Studie konzentriert sich auf die Sauerstoffentwicklungsreaktion, einen Schlüsselprozess in der Wasserelektrolyse zur Wasserstoffproduktion.
    - Forschende identifizierten einen kritischen Übergangspunkt in der Katalysatorkinetik durch eine Kombination aus temperaturabhängiger Elektrochemie und spektroskopischen Techniken.
    - Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Katalysatoraktivität mit der Notwendigkeit der Solvatation von Ionen an der Katalysatorgrenzfläche zusammenhängt.
    - Die Forschung betont die Bedeutung, die Katalysator-Elektrolyt-Grenzfläche als ein einheitliches System zu betrachten.


    Einführung in die Katalysatoraktivität

    Die Abteilung für Interface Science am Fritz-Haber-Institut hat bedeutende Fortschritte im Verständnis der Funktionsweise von Katalysatoren in wässrigen Umgebungen gemacht. Diese Forschung ist entscheidend für den Fortschritt von Technologien wie der Produktion von grünem Wasserstoff, die auf effiziente Katalysatoren angewiesen ist, um Wassermoleküle zu spalten.

    Entdeckung eines Übergangspunkts

    Die Studie, geleitet von Dr. Martinez-Hincapié und Dr. Öner innerhalb der Abteilung von Prof. Roldán Cuenya am FHI, nutzt temperaturabhängige Elektrochemie und Operando-Spektroskopie zur Untersuchung der Sauerstoffentwicklungsreaktion (OER). Diese Reaktion ist ein Engpass in der Wasserelektrolyse, bei der langsame OER-Kinetik die Wasserstoffproduktion behindern kann. Die Forscher entdeckten einen Übergangspunkt in der Kinetik, bei dem die potentialabhänginge Aktivität des Katalysators einen starken Wechsel vollzieht.

    Die Rolle der Solvatation

    Ein kritischer Befund der Studie ist die Rolle der Ionensolvatation — ein Prozess, bei dem Ionen ihre Solvatationshülle verlieren oder gewinnen. Dieser Schritt scheint sehr entscheidend für die intrinsische Aktivität des Katalysators zu sein. Dr. Öner erklärt: „Wir sollten die Katalysator-Elektrolyt-Grenzfläche als Ganzes betrachten, nicht als separate Phasen. Wir können die energetiscche Stabilisierung von Überschussladung auf der Feststoffseite nicht ohne die dielektrische Reaktion des Elektrolyten verstehen, und wir können die Ionensolvatation nicht verstehen, ohne zu beachten, was auf der Feststoffseite passiert. Für die Sauerstoffentwicklungsreaktion ist das besonders kritisch, da die feste Grenzfläche im Verlauf der Reaktion drastische strukturelle und chemische Veränderungen durchläuft. Es ist eine Grenzphase, die die beobachtete Aktivität hervorruft.“

    Technische Einblicke

    In technischeren Begriffen zeigt die Studie, dass die Kinetik des Katalysators durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen chemischer und struktureller Anpassung der Oxidoberfläche und der Reaktion der Grenzflächenwassermoleküle bestimmt wird. Mit Hilfe von Operando-Röntgenspektroskopie beobachtete das Team strukturelle und chemische Anpassungen der Oxidkatalysatoren genau an einem wichtigen Übergangspotential in der Kinetik. Wichtig ist, dass dieses Übergangspotential unabhängig von der Katalysatorbeladung (der verwendeten Materialmenge) oder seiner Oberfläche ist. Dies zeigt, dass die Aktivität des Katalysators intrinsisch mit seiner Fähigkeit verbunden ist, Überschussladung aufzubauen, um mit solvatisierten Ionen aus dem flüssigen Elektrolyten zu interagieren.

    Fazit und zukünftige Richtungen

    Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya hebt die Bedeutung der Kombination verschiedener Operando-Spektro-Mikroskopietechniken hervor, die Informationen über die Katalysatoroberfläche, das Lösungsmittel und die grundlegende Kinetik liefern. Dies ist notwendig, um tiefere Einblicke in das Verhalten des Katalysators zu gewinnen. Die Forschung verbessert nicht nur unser Verständnis der Katalysatoraktivität, sondern bietet auch Potenzial zur Verbesserung von Energiewandlungstechnologien. Das Team ist bestrebt, diese Erkenntnisse weiter zu erforschen, mit dem Potenzial, die Bereiche der Energie- und chemischen Umwandlungstechnologie erheblich zu beeinflussen.


    Contact for scientific information:

    Dr. Sebastian Öner - oener@fhi-berlin.de


    Original publication:

    https://www.nature.com/articles/s41557-025-01932-7


    More information:

    https://www.fhi.mpg.de/2124343/2025-09-03-Understanding-Catalyst-Activity-for-Gr...


    Images

    Verständnis der Katalysatoraktivität für die Produktion von grünem Wasserstoff
    Verständnis der Katalysatoraktivität für die Produktion von grünem Wasserstoff

    Copyright: © FHI


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Chemistry, Materials sciences, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

    Verständnis der Katalysatoraktivität für die Produktion von grünem Wasserstoff


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).