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09/09/2025 11:41

Senckenberg-Forscher Prof. Dr. Karsten Wesche wird mit der Ehrendoktorwürde in der Mongolei ausgezeichnet

Judith Jördens Senckenberg Pressestelle
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

    Prof. Dr. Karsten Wesche, Leiter der Senckenberg Museen in Görlitz und Dresden, wurde diese Woche für sein herausragendes Engagement in der Erforschung und dem Schutz der Biodiversität der Mongolei gewürdigt. Die Nationaluniversität der Mongolei (NUM) zeichnete den deutschen Biologen und Botaniker mit der Ehrendoktorwürde aus. Zwischen dem Senckenberg-Institut in der Lausitz und der Universität besteht eine jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit.

    Bereits in seiner Habilitationsschrift von 2007 mit dem Titel „Plant survival in southern Mongolian desert steppes – Ecology of communities, interactions and populations“ setzte sich Prof. Dr. Karsten Wesche mit der Vegetation der Mongolei auseinander. Damals untersuchte der in Lüchow/Niedersachsen geborene Biologe die Anpassungsmechanismen von Pflanzen in den trockenen Steppenregionen der Südmongolei.

    Auch heute noch engagiert sich Wesche intensiv in der Erforschung der Biodiversität der Mongolei, insbesondere in den Steppenregionen. Ein zentrales Projekt ist das BMBF-geförderte „Mongolei-MoreStep – Mobility at risk: Sustaining the Mongolian Steppe Ecosystem“, welches er in Zusammenarbeit mit anderen Senckenberger*innen und mongolischen Forschenden durchführt. Ziel ist es, die Auswirkungen von Weidewirtschaft, Klimafaktoren und Landnutzungsänderungen auf das Steppenökosystem zu untersuchen und dabei soziale und ökologische Aspekte zu verbinden, um nachhaltige Nutzungsansätze für die Steppe zu entwickeln. Wesches Arbeiten analysieren unter anderem regionale Unterschiede in der Vegetation, die Folgen menschlicher Nutzung sowie die Wechselwirkungen zwischen Umweltfaktoren, der Mobilität nomadischer Gemeinschaften und der ökologischen Vielfalt. Die Arbeiten tragen so wesentlich zum Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur in der Mongolei bei.

    Neben der Forschung spielen auch der wissenschaftliche Austausch und die Förderung junger Talente eine große Rolle: Gemeinsam mit der NUM organisiert Senckenberg regelmäßig Sommerschulen in der Mongolei, bei denen mongolische Studierende und Nachwuchsforschende direkt vor Ort in den Steppen ökologische Methoden erlernen und sich mit Fragen des Naturschutzes auseinandersetzen. Einige dieser Studierenden setzen ihre wissenschaftliche Laufbahn anschließend als Doktorand*innen bei Senckenberg oder in der Mongolei fort. Diese praxisnahen Programme tragen damit nicht nur zur Ausbildung der nächsten Generation von Expert*innen bei, sondern vertiefen auch die internationale Zusammenarbeit nachhaltig.

    Wesche studierte Biologie an den Universitäten Marburg, Gießen und Aberdeen (UK) und promovierte 2000 an der Universität Marburg zur Hochlandvegetation des Mount Elgon (Uganda/Kenia) unter besonderer Berücksichtigung des Klimas und der Auswirkungen von Feuer auf das Ökosystem. Nach Stationen an der Universität Halle-Wittenberg und der Universität Göttingen übernahm er 2010 die Leitung der Abteilung Botanik am Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz. Seit 2023 ist er Institutsleiter des Görlitzer Forschungsinstituts und Museums, 2025 übernahm auch die Interim-Institutsleitung in Dresden.
    Darüber hinaus ist Wesche seit 2016 Professor am Internationalen Hochschulinstitut Zittau der Technischen Universität Dresden, koordiniert den internationalen Master-Studiengang „Organismic and Molecular Biodiversity“ und ist Mitglied des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv). Wesche veröffentlichte über 100 Fachartikel und Buchbeiträge, darunter die Mit-Herausgeberschaft des Standardwerks „Rothmaler-Exkursionsflora“.
    Seine Feldforschung führte ihn in zahlreiche Länder, darunter die Mongolei, China, Russland, Uganda, Kenia, Tansania, Äthiopien, Kamerun, Bolivien und Costa Rica.

    Die Ehrung würdigt nicht nur seine wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch sein Engagement für internationale Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Naturschutz. Sie zeichnet zudem die jahrzehntelange Kooperation zwischen Deutschland und der Mongolei aus. Nach Professor Dr. Dr. h.c. Hermann Ansorge ist es nun schon die zweite Ehrendoktorwürde, die ein Senckenberger von der Nationaluniversität erhält.


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    Senckenberg-Forscher Prof. Dr. Karsten Wesche bei der Auszeichnung an der Nationaluniversität der Mongolei.
    Senckenberg-Forscher Prof. Dr. Karsten Wesche bei der Auszeichnung an der Nationaluniversität der Mo ...

    Copyright: Lkhagvasuren Davaa


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
    regional
    Personnel announcements
    German


     

    Senckenberg-Forscher Prof. Dr. Karsten Wesche bei der Auszeichnung an der Nationaluniversität der Mongolei.


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