An einer Sepsis, die umgangssprachlich auch „Blutvergiftung“ genannt wird, sterben deutschlandweit jährlich rund 85.000 Menschen. Sie ist damit inzwischen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Um die Sicherheit der Patient:innen weiter zu erhöhen, sind daher Maßnahmen zur Sepsisprävention ein wichtiger Baustein. Das UKE verfügt mit Dr. Lina Ko seit Kurzem über eine Sepsisbeauftragte, die in der Klinik für Intensivmedizin verankert ist, aber konzernweit beim Thema Sepsis unterstützt und die Maßnahmen koordiniert.
Anlässlich des Welt-Sepsis-Tags (13.9.) erklärt Dr. Ko im Interview, was eine Sepsis so gefährlich macht, wie das UKE bereits aufgestellt ist und was ihre Aufgaben als Sepsisbeauftragte sind.
Was ist eine Sepsis?
Dr. Lina Ko: Eine Sepsis ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Sie kann sich zum Beispiel auch aus einer zunächst eher harmlosen Blasenentzündung oder einem grippalen Infekt entwickeln. Bei einer Sepsis treten unspezifische Symptome wie starke Schmerzen, ein nie dagewesenes Krankheitsgefühl, Bewusstseinsveränderungen, schnelle Atmung, Abfall der Sauerstoffsättigung, Herzrasen, niedriger Blutdruck oder Fieber auf.
Wer kann an einer Sepsis erkranken?
Eine Sepsis kann in jeder Lebenssituation und in jedem Alter auftreten. Allerdings haben Kinder unter einem Jahr, Patient:innen über 60 Jahre, aber auch Schwangere, chronisch Kranke und immunsupprimierte Patient:innen ein erhöhtes Risiko, eine Sepsis zu entwickeln.
Warum ist eine Sepsis so gefährlich?
Unbehandelt verläuft eine Sepsis oft tödlich. Die frühzeitige Erkennung und standardisierte Versorgung sind entscheidend für den Verlauf – jede Stunde zählt. Wer also denkt, dass er oder eine Person im Umfeld an einer Sepsis erkrankt ist, sollte sofort den Notruf oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen.
Welche Maßnahmen zur Sepsisprävention gibt es im UKE bereits?
Im UKE gibt es verschiedene Präventionsmaßnahmen. Neben strengen Hygienevorschriften gelten an den jeweiligen Leitlinien orientierte Verfahrensanweisungen zur Diagnostik und Therapie von Sepsis bei Kindern und Erwachsenen, die durch UKE-Expert:innen laufend aktualisiert werden. In einem jährlich stattfindenden UKE-Sepsissymposium geben Referent:innen ihr Wissen weiter. Und ganz aktuell wird konzernweit ein Frühwarnsystem, der sogenannte Early Warning Score (EWS) für Erwachsene, eingeführt. Dieses international validierte Scoring-System ermöglicht auf Basis der wiederholten Erhebung von wenigen Vitalparametern auf den Stationen die objektive Beurteilung des Zustands der Patient:innen.
Was sind Ihre Aufgaben als Sepsisbeauftragte des UKE?
Meine Stelle ist in der Klinik für Intensivmedizin verankert, da sich die Klinik klinisch und wissenschaftlich eingehend mit dem Thema Sepsis auseinandersetzt und zudem die meisten Sepsis-Patient:innen im UKE betreut. Ich unterstützte aber selbstverständlich konzernweit. Zu meinen Aufgaben wird es nun gehören, die Sepsis-Erkennungs- und Behandlungswege stetig weiterzuentwickeln und zu überwachen. Dabei bin ich in engem Austausch mit den Kolleg:innen der Krankenhaushygiene, des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, der Zentralen Notaufnahme und des Antibiotic Stewardship-Teams.
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