idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/17/2004 08:40

Uni DuE:Soziologinnen an internationalem Projekt beteiligt - Länderstudie "Call-Center"

Beate Kostka M. A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Mit der Arbeit und den Arbeitsbedingungen in Call-Centern haben sich Wissenschaftler der Uni DuE in den letzten Jahren mehrfach beschäftigt. Jetzt gehen die Soziologinnen Prof. Karen A. Shire und PD Dr. Ursula Holtgrewe dieses Thema grenzüberschreitend an. Im Juli startete in 18 Ländern eine auf zwei Jahre angelegte internationale Studie, mit der Call-Center erstmals länderspezifisch nach Strukturen, Personalpolitik, Managementpraxis und wirtschaftlichem Erfolg verglichen werden.

    Shire und Holtgrewe leiten am Duisburger Campus den deutschen Part des "Global Call Centre Industry Project". Dazu gehört eine umfassende Bestandsaufnahme der telefonischen Service-Zentralen in Deutschland und in Polen. Die Hans-Böckler-Stiftung unterstützt das Institut für Soziologie der Uni DuE hierbei mit 140.000 Euro.

    In Deutschland arbeiten zurzeit etwa 200.000 Beschäftigte in rund 3000 Call-Centern, die häufig regional - so zum Beispiel im Ruhrgebiet - konzentriert sind. Die Aufgaben der Agenten reichen von einfacher Bestellannahme bis zu hoch komplexen Beratungs- und Service-Tätigkeiten. Über Call-Center im internationalen Vergleich weiß man indes wenig. Sind Arbeitsbedingungen, -abläufe, Personalentwicklung und betriebliche Strukturen vergleichbar? Wie sieht es in Ländern mit starkem oder sehr geringem gewerkschaftlichem Einfluss aus? Sind unterschiedliche Unternehmenskulturen auszumachen? Und nutzen Firmen die für sie besseren Standortfaktoren (z.B. niedrigeres Lohnniveau oder bessere Wirtschaftsförderung) in Nachbarländern, um den heißen Draht zum Kunden von dort aus zu pflegen?

    Um das für die deutsche und polnische Call-Center-Branche herauszufinden, greifen die Wissenschaftler zum Telefonhörer. Mitarbeiter des Soziologischen Umfragezentrums der Uni DuE interviewen die Führungskräfte von je rund 300 ausgewählten Call-Centern in Deutschland und Polen. Weiteres Erhebungsmaterial holen sie sich über Unternehmensfallstudien, durch Experteninterviews bei Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden, Handelskammern, Call-Center-Akademien und anderen Bildungsträgern sowie mit PolitikerInnen. Das Datenmaterial für Polen werten Sozialwissenschaftler der TU Chemnitz aus.

    Die Ergebnisse sollen helfen, globale Standards bei Arbeitsbedingungen und Arbeitsgestaltung für Call-Center herauszuarbeiten. Deshalb sind an diesem internationalen Forschungsprojekt auch unterschiedlich
    industrialisierte Länder beteiligt. Neben Teams aus Skandinavien und Wirtschaftsnationen wie Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada

    und USA untersuchen auch in Indien, Südafrika und auf den Philippinen Arbeitsgruppen die Branche vor Ort. Koordiniert wird das "Global Call Centre Industry Project" von der Cornell University, Ithaca/USA, und der Universität Sheffield.

    Die Projektleiterinnen der Uni DuE können auf ihren früheren Forschungen über Call-Center aufbauen. Karen Shire war am internationalen "Knowledge Workers Project" beteiligt, das wissensintensive Dienstleistungen in Japan, den USA, Australien und Hongkong untersucht hat. Ursula Holtgrewe leitete das DFG-Projekt "Call-Center zwischen Neotaylorismus und Kundenorientierung", eines der ersten soziologischen Grundlagenforschungsprojekte über Callcenter in Deutschland.


    Redaktion: Ulrike Bohnsack, T. 0203/379-2429

    Weitere Informationen: Prof. Karen Shire, T. 0203/379-4048,
    PD Dr. Ursula Holtgrewe, T. 0203/379-2739, Jessica Scholten, T. 0203/379-2805.


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Social studies
    regional
    Research projects, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).