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09/17/2025 00:07

Feierliche Eröffnung des 55. Deutschen Historikertag in Bonn

Dr. Felix Gräfenberg Pressestelle
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.

    Der 55. Deutsche Historikertag wurde heute Abend im Plenarsaal des Alten Bundestags feierlich eröffnet. Die größte geisteswissenschaftliche Konferenz Deutschlands, die auch dieses Jahr wieder über 2.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zusammenbringt, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Dynamiken der Macht“. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst griff in seiner Festrede das Thema auf und betonte die Bedeutung der Geschichtswissenschaft für die Demokratie. Im abschließenden Podium entwickelten Vertreter von Politik und Wissenschaft, Schule und Hochschule aus verschiedene Perspektiven auf das diesjährige Thema.

    Bonn (VHD) Der 55. Deutsche Historikertag wurde heute Abend im Plenarsaal des Alten Bundestags feierlich eröffnet. Die größte geisteswissenschaftliche Konferenz Deutschlands, die auch dieses Jahr wieder über 2.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland zusammenbringt, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Dynamiken der Macht“. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst griff in seiner Festrede das Thema auf und betonte die Bedeutung der Geschichtswissenschaft für die Demokratie.
    Traditionell bietet die feierliche Eröffnung eine wichtige Bühne für den Austausch von professioneller Geschichtswissenschaft mit Politik und Gesellschaft. Dieses Jahr war Hendrik Wüst als Festredner geladen, der zudem auch die Schirmherrschaft über den Historikertag übernimmt. Er stellt heraus: „In einer Zeit, in der Fakten und Zusammenhänge infrage gestellt werden, in der Populismus weltweit erstarkt und die Demokratie unter Druck gerät, gewinnt die Geschichtswissenschaft noch zusätzlich an Bedeutung. Mit Bonn wurde zudem ein besonderes geschichtsträchtiger Ort gewählt: In der ehemaligen Bundeshauptstadt, wo zentrale Kapitel unserer Demokratie geschrieben wurden, befasst sich der Deutsche Historikertag in diesem Jahr mit Dynamiken der Macht. Und macht damit deutlich: Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist eine wesentliche Grundlage für eine demokratische und friedliche Zukunft.“
    Bereits in seiner Begrüßung betonte der Lutz Raphael, Vorsitzender des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, die gemeinsamen Ziele von demokratischen Volksvertretern und einer professionellen Geschichtswissenschaft. Er sagte in Richtung der Gäste aus der Politik: „Uns verbindet wichtiges: Die Verteidigung unserer demokratischen Verfassung und Grundwerte brauchen historische Aufklärung und eine autonome und kritische Geschichtswissenschaft braucht den Schutz der Wissenschaftsfreiheit und eine demokratische Gesellschaft.“ Mit Blick auf das eigene Fach mahnte er: „Der Dialog zwischen Politik und Geschichtswissenschaft ist wichtiger denn je.“
    Friedrich Kießling, Sprecher des Ortskomitees, stellt fest: „Der Historikertag war ein Vierteljahrhundert nicht mehr im Rheinland und er war noch nie in Bonn. Bedenkt man, dass Bonn auch Bundeshauptstadt war und das Historische Seminar der Universität Bonn über 150 Jahre alt ist, erstaunt es, dass es doch bis 2025 gedauert hat, bis der Historikertag nach Bonn kommt. Natürlich passt auch das Motto ‚Dynamiken der Macht‘ sehr gut zu einer Stadt, die über mehrere Jahrzehnte das Machtzentrum Westdeutschlands war.“
    Im abschließenden Podium waren gleich zwei namhafte Akteure aus Bonns Politik- und Wissenschaftsbetrieb auf der Bühne. Katja Dörner als Oberbürgermeisterin und Michael Hoch als Rektor der Uni vertraten die Bundesstadt in der Diskussion. Ute Daniel, Historikerin an der TU Darmstadt, als Vertreterin der Geschichtswissenschaft, der Vorsitzende des Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Niko Lamprecht sowie Friedrich Kießling als Sprecher des Ortskomitees komplettierten die Runde, die von Lutz Raphael moderiert wurde. „Der Historikertag ist traditionell mehr als Ort des fachwissenschaftlichen Austauschs. Als Ausrichter ist es uns ein Anliegen, einen Ort für den Austausch mit Politik und Gesellschaft zu schaffen und aus unserer historischen Perspektive Impulse für aktuelle Debatten zu setzen“, erklärt Lutz Raphael. „Der heutige Austausch zwischen Politik und Wissenschaft, Schule und Hochschule hat einen ersten Eindruck vermittelt, welches Potential in der multiperspektivischen Auseinandersetzung von ‚Dynamiken der Macht‘ liegt. Wir dürfen gespannt sein, was die vielfältigen Sektionen und Gespräche in den nächsten drei Tagen bringen werden.“
    Neben der fachwissenschaftlichen Diskussion in rund 75 Fachsektionen wird auch im weiteren Programm des Historikertags dem Austausch von Geschichtswissenschaft mit Politik und Gesellschaft Raum gegeben. In drei TopThemen werden aktuelle Themen von großer gesellschaftlicher Relevanz aufgegriffen und aus Perspektive von „Dynamiken der Macht“ im Austausch mit Vertretern von Politik, Gesellschaft und unterschiedlichen Fachdisziplinen neu beleuchtet – über die gegenwärtige Rückkehr der Großmachtpolitik, über die global unter Druck stehende Wissenschaftsfreiheit und über Macht in der Moderne.

    Hintergrund:
    Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) ist einer der ältesten geisteswissenschaftlichen Fachverbände Deutschlands. Er wurde 1895 als „Verband Deutscher Historiker“ gegründet. Mit seinen inzwischen über 3.400 Mitgliedern fördert der VHD die Geschichtswissenschaft in Deutschland und vertritt die Interessen aller in historischen Arbeitsfeldern hauptberuflich Tätigen gegenüber Öffentlichkeit, politischen Institutionen und internationaler Geschichtswissenschaft. Gemeinsam mit dem „Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e.V.“ (VGD) richtet der VHD alle zwei Jahre den „Historikertag“ als größte geisteswissenschaftliche Fachkonferenz an einer deutschen Universität aus.
    Der Historikertag findet alle zwei Jahre an einer Universität in Deutschland statt. Hier versammeln sich Fachwissenschaftler:innen, Geschichtslehrer:innen, Studierende, Schüler:innen, Journalist:innen und historisch Interessierte. Mit durchschnittlich 2.500 Teilnehmenden ist die Veranstaltung des größten geisteswissenschaftlichen Fachkongresse Europas. Ausrichter sind der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) in Kooperation mit dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer (VGD) Deutschlands und der gastgebenden Universität.
    Der 55. Deutsche Historikertag findet vom 16.-19. September 2025 an der Universität Bonn statt. Das Schwerpunktthema sind in diesem Jahr „Dynamiken der Macht.


    More information:

    https://www.historikertag.de/Bonn2025/topthemen zu den TopThemen
    https://www.historikertag.de/Bonn2025/presse zur Presseseite
    https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/historikertag2025_eroeffnung zur Aufzeichnung der Veranstaltung


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    Hendrik Wüst (Ministerpräsident NRW) hält im vollen Plenarsaal des Alten Bundestags die Festrede zu Eröffnung des 55. Deutschen Historikertags
    Hendrik Wüst (Ministerpräsident NRW) hält im vollen Plenarsaal des Alten Bundestags die Festrede zu ...
    Source: B. Frommann

    V.l.n.r.: Niko Lamprecht (VGD), Lutz Raphael (VHD), Henrik Wüst (Ministerpräsident NRW), Katja Dörner (Oberbürgermeisterin Bonn), Friedrich Kießling (Sprecher des Ortskomitees, Uni Bonn), Ute Daniel (TU Braunschweig), Michael Hoch (Rektor Uni Bonn)
    V.l.n.r.: Niko Lamprecht (VGD), Lutz Raphael (VHD), Henrik Wüst (Ministerpräsident NRW), Katja Dörne ...
    Source: B. Frommann


    Criteria of this press release:
    Journalists
    History / archaeology, Politics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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