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09/17/2025 11:48

Hohe Nachfrage nach Sonderprogramm für internationale Wissenschaftsfreiheit

Philipp Jeandrée Stabsstelle Kommunikation
Baden-Württemberg Stiftung

    • Die BW Stiftung bietet internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in ihren Heimatländern unter Druck stehen oder nicht ins Ausland gehen können, eine Perspektive in Baden-Württemberg

    • Alle Universitäten im Land haben erfolgreiche Anträge für Postdoc-Stipendien und Nachwuchsforschergruppen gestellt

    • Geschäftsführerin Theresia Bauer: „Wissenschaftsfreiheit ist ein hohes gesellschaftliches Gut. In einer Zeit, in der die Wissenschaftsfreiheit nicht nur in autoritären Staaten, sondern auch in freiheitlichen Demokratien unter Druck steht, ist es daher wichtig, schnell zu handeln und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angemessen zu fördern.“

    Als eine der bundesweit ersten Institutionen hat die Baden-Württemberg Stiftung in diesem Frühjahr ein Sonderprogramm für internationale Wissenschaftsfreiheit ins Leben gerufen. Das Programm bietet internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in ihren Heimatländern unter Druck stehen oder nicht ins Ausland gehen können, eine Perspektive in Baden-Württemberg. Die Nachfrage nach den im Rahmen des Sonderprogramms angebotenen Postdoc-Stipendien und einer Finanzierung von Nachwuchsforschergruppen war hoch. Jetzt stehen die ersten Forschenden fest, die an baden-württembergische Hochschulen kommen.

    18 erfolgreiche Anträge im ganzen Land
    Alle Universitäten im Land, die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Hohenheim, Konstanz, Mannheim, Stuttgart, Tübingen, Ulm sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), haben erfolgreiche Anträge zur Finanzierung von insgesamt zwölf Postdoc-Stipendien und sechs Nachwuchsforschergruppen gestellt. Die thematischen Schwerpunkte der geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler reichen von Extremismusforschung an der Universität Tübingen über islamische Philosophie in Freiburg bis hin zu psychologischen und umweltwissenschaftlichen Forschungsfeldern an den Universitäten Ulm und Hohenheim. Ein Großteil der geförderten Personen kommt von Universitäten aus den USA oder hatte dort Forschungsaufenthalte geplant, die nicht angetreten werden konnten. Zur Finanzierung des Programms hat der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung in seiner Frühjahrssitzung im März dieses Jahres zunächst zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

    „Mit dem Sonderprogramm Wissenschaftsfreiheit haben wir ein Programm aufgesetzt, um hochqualifizierte Forschende aus dem Ausland gezielt zu unterstützen und Baden-Württemberg als Wissenschafts- und Innovationsstandort zu stärken“, sagt Theresia Bauer, Geschäftsführerin der Baden-Württemberg Stiftung. „Der große Zuspruch auf das Programm hat uns selbst überrascht und unsere Erwartungen übertroffen – das Angebot war in kurzer Zeit ausgeschöpft. Wissenschaftsfreiheit ist ein hohes gesellschaftliches Gut. In einer Zeit, in der die Wissenschaftsfreiheit nicht nur in autoritären Staaten, sondern auch in freiheitlichen Demokratien unter Druck steht, ist es daher wichtig, schnell zu handeln und internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angemessen zu fördern.“

    Finanzierung von Postdoc-Stipendien und Nachwuchsforschergruppen
    Die Freiheit von Forschung und Lehre gerät zunehmend unter Druck – auch in den wichtigen Forschungsnationen der Welt. Neben Einschränkungen der Forschermobilität werden die Publikationsfreiheit eingeschränkt, wissenschaftliche Daten zensiert und Erkenntnisse ignoriert, die nicht ins politische Weltbild passen. Um betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu helfen, hatte die Baden-Württemberg Stiftung das Sonderprogramm für internationale Wissenschaftsfreiheit initiiert.

    Das neue Programm besteht aus zwei Linien: Zum einen konnten Hochschulen Stipendienmittel für Postdoktoranden über eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren beantragen. Die erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten wurden von der Hochschule ausgewählt und integrieren sich in bestehende Strukturen und Projekte der antragstellenden Universität. Zum anderen finanziert die Baden-Württemberg Stiftung die Einrichtung international attraktiver Nachwuchsforschergruppen an den Universitäten des Landes. Mit dem Ziel der Spitzenförderung erhalten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase die Möglichkeit, für die Dauer von bis zu sechs Jahren an der antragstellenden Universität ein eigenes, längerfristig ausgerichtetes Forschungsprojekt zu realisieren. Die Leitung einer Nachwuchsforschergruppe ermöglicht den Eintritt in die wissenschaftliche Selbständigkeit; die Gruppenleiterinnen und -leiter verfügen flexibel über ihre Forschungsmittel und entscheiden selbst über die Einwerbung von Drittmitteln sowie über die Einstellung von Personal im Rahmen des Projektbudgets.

    Um attraktive Bedingungen für die internationalen Talente zu schaffen, werden die Gruppen mit jährlich bis zu 300.000 Euro über eine Laufzeit von zunächst drei Jahren unterstützt. Nach einer Evaluation der Forschungsleistungen können weitere drei Jahre finanziert werden. Eine Gruppe kann damit über die gesamte Laufzeit bis zu 1,8 Millionen Euro erhalten. Die Nachwuchsgruppen und Postdoc-Stipendien werden mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Ausland oder Inland besetzt, deren akademische Möglichkeiten aufgrund der genannten Einschränkungen nachgewiesenermaßen begrenzt wurden. Bei inländischen Kandidaten kann dies beispielsweise die Absage eines bereits geplanten und zugesagten Forschungsaufenthaltes im Ausland sein.

    Hinweis an die Redaktionen: Bei Interesse an einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen wir Sie gerne bei der Vermittlung und Kontaktaufnahme.

    Über die Baden-Württemberg Stiftung
    Die Baden-Württemberg Stiftung wurde im Jahr 2000 gegründet und ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Als unabhängige und überparteiliche Stiftung des Landes ist sie in besonderem Maße den Menschen in Baden-Württemberg verpflichtet. Mit einem klaren Auftrag und mit einer klaren Haltung gestaltet sie den Wandel – in Gesellschaft und Kultur, in der Bildung sowie in der Spitzenforschung. Für eine gemeinsame Zukunft, die nicht auf das Ich, sondern auf das Wir baut. Die Baden-Württemberg Stiftung engagiert sich für eine lebendige Bürgergesellschaft und fördert soziale und kulturelle Teilhabe. Mit Ideen und mit Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Kultur setzt sie sich für ein nachhaltig lebenswertes Baden-Württemberg ein. Ihr Motto: Wir stiften Zukunft. www.bwstiftung.de

    Pressekontakt:

    Philipp Jeandrée
    Referent Stabsstelle Kommunikation
    +49 (0) 711 248 476-17
    jeandree@bwstiftung.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Transfer of Science or Research
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