Unter dem Motto „Zukunft der MINT-Hochschullehre – Was bleibt? Was kommt? Was wirkt?“ fand vom 17. bis 19. September 2025 das 6. Symposium zur Hochschullehre in den MINT-Fächern an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm statt. Im Fokus stand die Weiterentwicklung der Lehre in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen in Bildung, Technik und Gesellschaft sowie mit einem klaren Blick in die Zukunft. Die dreitägige Konferenz brachte knapp 200 Teilnehmende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zusammen und bot eine Plattform für Austausch, Innovation und gemeinsame Gestaltung zeitgemäßer MINT-Lehre.
Das vielfältige Programm mit über 90 Beiträgen – darunter Workshops, Pecha-Kucha-Vorträge, eine Postersession, Keynotes, eine Podiumsdiskussion, ein Science Slam sowie eine interaktive Zukunftswerkstatt – setzte inhaltliche Impulse für die Hochschullehre in den MINT-Fächern. Es wurden unter anderem Themen wie kompetenzorientierte Prüfungsformate, digitale Tools und Lehr-/Lernräume, gelingende Übergänge von der Schule ins MINT-Studium, interdisziplinäre Projektformate, die Rolle von KI in der Hochschullehre sowie die Verankerung überfachlicher Kompetenzen und Nachhaltigkeit diskutiert. Der begleitende Tagungsband mit 45 Beiträgen liefert darüber hinaus wertvolle Impulse für die Praxis und Forschung der MINT-Lehre.
Visionen und Tools für die MINT-Lehre der Zukunft
Ein gelungener Auftakt war die Zukunftswerkstatt am ersten Tag der Veranstaltung, bei der fast 100 Lehrende gemeinsam Visionen für die MINT-Lehre der Zukunft entwickelten. In einem intensiven Austausch wurden Perspektiven geteilt und konkrete Ideen formuliert, wie Lehre künftig wirksam gestaltet werden kann. Ein gemeinsames Statement Video setzte dabei einen zusätzlichen Akzent und hielt prägnant fest, wofür die Teilnehmenden stehen. Die Vielfalt der Beiträge und das gemeinsame Nachdenken über das Motto „Was bleibt? Was kommt? Was wirkt?“ bestimmten den Ton für die folgenden Tage des Symposiums.
BayernMINT – Abschlusspräsentation
Ministerialdirigent Dr. Tobias Haaf vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) begrüßte die Teilnehmenden des Symposiums und begleitete anschließend die Verabschiedung der BayernMINT-Projekte. Im Programm BayernMINT – evaluiert. vernetzt. implementiert. förderten das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. seit Anfang 2024 fünf Projekte zur Stärkung der MINT-Lehre. Das MINT Symposium 2025 diente erstmals auch als Abschlussveranstaltung für die BayernMINT-Projekte, die sich mit eigenen Beiträgen am Symposium beteiligten.
Ein besonderes Highlight des Symposiums war die Keynote von Prof. Dr. Michelene Chi (Arizona State University), eine der weltweit führenden Bildungsforscherinnen und Yidan-Preisträgerin für Bildungsforschung 2023. In ihrem Vortrag „ICAP: Defining How Students Engage to Learn in Active Learning“ stellte sie das von ihr entwickelte ICAP-Modell vor – eine differenzierte Theorie des Lernens, die vier Formen der Beteiligung beschreibt: passive, active, constructive und interactive. Das Modell bietet Lehrenden konkrete Ansatzpunkte, um Lernprozesse gezielt wirksam zu gestalten. Neben theoretischen Grundlagen zeigte Prof. Chi auch zahlreiche praxisnahe Beispiele, wie bereits kleinere Veränderungen in der Lehre tiefere, nachhaltig lernförderliche Prozesse bei den Studierenden anstoßen können.
Auch die zweite Keynote von Prof. Dr. Peter Riegler, Geschäftsführer des BayZiel, fand große Resonanz unter den Teilnehmenden. In seinem Vortrag „Brüche verstehen, Lehrinnovationen ausbreiten – Medizinische Perspektiven auf MINT-Herausforderungen“ beleuchtete er, warum sich trotz evidenzbasierter Erkenntnisse nachhaltige Veränderungen in der MINT-Lehre oft nur schleppend durchsetzen. Anhand eines Vergleichs mit der historischen Entwicklung der Medizin zeigte er auf, welche Hürden der Verbreitung wirksamer Lehrinnovationen im Weg stehen – und was es braucht, um diese zu überwinden. Seine Perspektive regte zur kritischen Reflexion über die Innovationskultur in der Lehre an und bot einen ungewöhnlichen, aber erhellenden Blick auf altbekannte Herausforderungen.
Übergang Schule - Hochschule
Am Donnerstagnachmittag öffnete das MINT Symposium seine Türen auch für Lehrerinnen und Lehrer und rückte die Schnittstelle zwischen Schule und Hochschule in den Mittelpunkt. Es wurden Fragen zum Übergang ins Studium, zur Berufsorientierung und dazu behandelt, wie mehr Schülerinnen und Schüler für ein MINT-Studium begeistert und auf ihrem Weg erfolgreich begleitet werden können.
Mit dem Symposium 2025 zeigt sich einmal mehr: Die Zukunft der MINT-Lehre entsteht im Dialog – über Fächer, Disziplinen und Institutionen hinweg.
Weiterführende Informationen über das MINT Symposium 2025, sowie den ausführlichen Tagungsband finden Sie unter https://mint-symposium.de
Dr. Hanna Dölling
Bereichsleitung Lehr- und Lernforschung
BayZiel – Bayerisches Zentrum für Innovative Lehre
Tel. 089-2020540-51
lehr-lernforschung@bayziel.de
Tagungsband zum 6. MINT-Symposium
Zukunft MINT Lehre:
Was bleibt?
Was kommt?
Was wirkt?
https://mint-symposium.de/wp-content/uploads/2025/09/Tagungsband_MINTSymposium_2...
https://mint-symposium.de/ 6. Symposium zur Hochschullehre in den MINT-Fächern: Informationen, Tagungsband, Videoaufzeichnungen
Keynote MINT Symposium - Keynote Prof. Michelene Chi, Arizona State University
Source: Frank Boxler
Copyright: BayZiel
Workshop MINT Symposium im Scale Up Room
Source: Frank Boxler
Copyright: BayZiel
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Teachers and pupils
Electrical engineering, Information technology, Mathematics, Mechanical engineering, Physics / astronomy
transregional, national
Scientific conferences, Studies and teaching
German
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