Fraunhofer IAO: Workation mehr als ein Trend
Welche Auswirkungen hat die sogenannte Workation – eine Arbeitsform, bei der Berufstätige ihre Aufgaben an einem Urlaubsort oder während ihrer Reisen verrichten – auf Arbeitszufriedenheit, Motivation und Leistung? Und ist Workation ein kurzfristiger Trend oder wird sie sich in der Arbeitswelt etablieren? Eine aktuelle Untersuchung des Fraunhofer IAO zeigt, dass Mitarbeitende von einer erheblichen Steigerung ihrer Zufriedenheit durch flexible Arbeitsorte profitieren. Zudem trägt die Möglichkeit, Arbeit und Freizeit optimal zu kombinieren, zur Förderung der intrinsischen Motivation bei und führt zu einer messbaren Steigerung der Produktivität.
Die wichtigsten Erkenntnisse auf einem Blick
»Unsere Befragung zeigt, dass bereits 68 Prozent der Befragten mit Workation vertraut sind, dennoch ermöglichen nur 34 Prozent der Arbeitgeber der Befragten diese Form des mobilen Arbeitens«, erklärt Studienautorin Meral Yurdakul-Ziegler vom Fraunhofer IAO. »Dass zwischen Bekanntheit und tatsächlicher Umsetzung noch eine deutliche Diskrepanz besteht, verdeutlicht die Tatsache, dass bislang lediglich ein Viertel der Befragten eine Workation tatsächlich erlebt hat.« Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Befragung von 964 Personen, die im Zeitraum von Juli 2023 bis Dezember 2024 durchgeführt wurde.
Workation steigert Motivation und Zufriedenheit
Unter denjenigen, die bereits an einer Workation teilgenommen haben, berichteten 65 Prozent von einer gesteigerten Motivation. 71 Prozent geben an, eine höhere Arbeitszufriedenheit erlebt zu haben. Diese Zahlen unterstreichen das Potenzial von Workation, die Bindung von Mitarbeitenden zu stärken und die Effizienz in Unternehmen nachhaltig zu fördern.
Der ideale Workation-Arbeitsplatz
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung betrifft die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Workation. Fast 97 Prozent der Befragten halten eine stabile IT-Infrastruktur für essenziell. Weitere Schlüsselkriterien sind ergonomische Arbeitsplätze, Rückzugsmöglichkeiten für vertrauliche Gespräche sowie eine abwechslungsreiche Umgebung. Besonders geschätzt wird auch der Zugang zur Natur – 75 Prozent der Teilnehmenden bewerten ihn als bedeutend für das Wohlbefinden während der Workation.
Herausforderungen und Lösungsansätze im Überblick
Trotz des großen Interesses bestehen nach wie vor Hürden bei der Umsetzung:
- 48 Prozent der Befragten nennen Genehmigungsprozesse als besonders herausfordernd.
- 34 Prozent empfinden die Frage der Kostentransparenz als Hürde.
- Zudem äußern viele Befragte die Sorge vor Neid im Team.
Um diese Barrieren zu überwinden, sind gezielte Maßnahmen gefragt:
Klare Kommunikation, transparente Informationen, technischer Support sowie Empfehlungen für geeignete Unterkünfte und mögliche Kostenübernahmen können die Akzeptanz von Workation deutlich erhöhen.
Workation als strategischer Vorteil im Fachkräftewettbewerb
Die Ergebnisse zeigen: Workation kann ein entscheidender Faktor im Wettbewerb um talentierte Fachkräfte sein. »Um die erfolgreiche Integration dieses Arbeitsmodells zu fördern, müssen bestehende Missverständnisse ausgeräumt und ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Workation weit mehr ist als ›Arbeiten im Urlaub‹«, betont Yurdakul-Ziegler. »Vielmehr handelt es sich um ein modernes Arbeitskonzept, das berufliche Anforderungen mit individueller Weiterentwicklung in Einklang bringt.«
Meral Yurdakul-Ziegler
Workspace Innovation
Fraunhofer IAO
Nobelstr. 12
70569 Stuttgart, Deutschland
Telefon +49 711 970-5458
Mail meral.yurdakul-ziegler@iao.fraunhofer.de
Tilman Naujoks
Forschungsbereich Organisationsentwicklung und Arbeitsgestaltung
Fraunhofer IAO
Nobelstr. 12
70569 Stuttgart
Telefon +49 711 970-2086
Mail tilman.naujoks@iao.fraunhofer.de
https://publica.fraunhofer.de/entities/publication/8f5a3c23-6219-4a3a-bfd6-693b9...
DOI: 10.24406/publica-5184
https://www.iao.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/aktuelles/workation-im-fakten...
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists
Economics / business administration, Social studies
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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