Mayra Schlack, Masterstudentin der Marinen Umweltwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, erhält den Otto-Krümmel-Förderpreis 2025. In ihrer Bachelorarbeit, mit der sie ihr Studium der Umweltwissenschaften in Oldenburg abgeschlossen hat, untersuchte sie die Rolle des Ozeans als Quelle für das atmosphärische Schwefelgas Carbonylsulfid. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR vergeben und je zur Hälfte von der Fördergesellschaft sowie der Reederei Briese gestiftet. Neben der Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurde erstmals auch ein Innovation Award am GEOMAR verliehen.
Im Rahmen des heutigen GEOMAR Science Day wurde der Otto-Krümmel-Preis 2025 verliehen. Den mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis erhielt Mayra Schlack, Studentin der Marinen Umweltwissenschaften an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, für ihre Bachelorarbeit „Carbonylsulfid: Bildung eines klimarelevanten Gases im Ozean“. In ihrer Arbeit widmete sie sich dem bislang wenig verstandenen Prozess der photochemischen Produktion des klimarelevanten Schwefelgases Carbonylsulfid im Ozean.
Bedeutung von Bachelorabschlüssen unterstreichen
„Die Arbeit von Frau Schlack zeigt eindrucksvoll, wie bereits auf der Ebene von Bachelorarbeiten zentrale Fortschritte im Verständnis global relevanter Klimaprozesse erzielt werden können“, sagte Dr. Peter Gimpel, Vorsitzender der Fördergesellschaft. „Mit dem Otto-Krümmel-Förderpreis wollen wir genau diese Leistungen sichtbar machen und die Bedeutung des Bachelorabschlusses im naturwissenschaftlichen Studium unterstreichen.“
„Der Otto-Krümmel-Förderpreis ist eine großartige Anerkennung für junge Forschende“, sagte Frank Spiekermann, Verwaltungsdirektor des GEOMAR. „Wir verleihen ihn im Rahmen unseres Zentrums-internen Science Days und beziehen damit die Preisträgerin bewusst in unseren wissenschaftlichen Austausch ein. Frau Schlacks Arbeit verdeutlicht, wie wichtig die enge Verbindung zwischen ozeanischer Grundlagenforschung und globalen Klimafragen ist.“
Auch Kapitän Klaus Küper von der Reederei Briese, die gemeinsam mit der Fördergesellschaft das Preisgeld stiftet, unterstrich die Bedeutung der Auszeichnung: „Als Reederei sind wir stolz darauf, mit der Bereederung von Forschungsschiffen einen wichtigen Beitrag zur maritimen Wissenschaft in Deutschland leisten zu dürfen. Umso mehr freuen wir uns, wenn sich junge Wissenschaftlerinnen wie Frau Schlack mit großem Engagement in diesem Bereich einbringen. Ihre Arbeit unterstreicht die Bedeutung der Meeresforschung für das Verständnis globaler Klimafragen – und wir möchten mit unserem Sponsoring dazu beitragen, dass Bachelorarbeiten wie diese die verdiente Sichtbarkeit erhalten.“
Die Laudatio auf Mayra Schlack hielt Prof. Dr. Sinikka Lennartz, Professorin für Biogeochemische Ozeanmodellierung an der Universität Oldenburg, die ihre Bachelorarbeit betreut hat.
Datensammlung auf einer Fahrt zur Antarktis
Für ihre Arbeit nutzte Mayra Schlack einen Datensatz aus einer Atlantikdurchfahrt mit dem Forschungsschiff POLARSTERN von Bremerhaven nach Kapstadt. Neben meteorologischen und ozeanographischen Parametern wurden Wasserproben analysiert, deren gelöstes organisches Material mittels hochauflösender Massenspektrometrie untersucht wurde. Die so gewonnenen molekularen Informationen sind bisher einzigartig. Mithilfe eines biogeochemischen Modells berechnete Schlack, wie viel Carbonylsulfid sich täglich durch Einwirkung des Sonnenlichts bilden kann und verknüpfte diese Rate mit den molekularen Eigenschaften des gelösten organischen Materials.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein hoher Schwefelgehalt im gelösten organischen Material nicht zwangsläufig zu einer hohen Photoproduktionsrate von Carbonylsulfid führt. Offenbar eignen sich nicht alle schwefelhaltigen Moleküle gleich gut als Vorläufer für das Gas. Die Arbeit trägt dazu bei, die Rolle des Ozeans als Quelle für Carbonylsulfid genauer einzuordnen und Unsicherheiten in globalen Klimamodellen zu verringern.
Innovation Award 2025: Baustoff für Korallenriffe aus Salzabwässern
Im Rahmen des GEOMAR Science Day wurde erstmals auch der Innovation Award verliehen. Der Preis wurde durch die Stabsstelle Forschungsförderung und Transfer initiiert und würdigt herausragende Erfindungen mit besonderem Anwendungspotenzial. GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes überreichte den Pokal und die Urkunde an Dr. Ed Hathorne und sein Team des Projekts „DeSalReef“.
Das Projekt widmet sich einer der großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte: dem Wiederaufbau tropischer Korallenriffe. Diese Ökosysteme sind Hotspots der Biodiversität, die besonders durch die Erwärmung und Versauerung der Meere bedroht sind. Hinzu kommt: Viele tropische Küstenregionen, insbesondere kleine Inselstaaten, leiden unter Wasserknappheit und greifen daher auf Meerwasserentsalzung zurück. Die dabei entstehenden hochkonzentrierten Salzabwässer werden bislang meist direkt ins Meer geleitet und belasten die Umwelt.
„DeSal Reef“ schlägt einen innovativen Weg vor: Die Salzabwässer werden genutzt, um durch Elektrolyse Calciumcarbonat-Strukturen zu erzeugen, die für die Restaurierung von Korallenriffen eingesetzt werden können. Erste Labor- und Feldversuche zur Mineralfällung wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Dieser Ansatz bietet zwei Vorteile: Zum einen werden potenziell schädliche Abwässer umweltverträglich aufbereitet und zum anderen entstehen neue Strukturen, die Korallen beim Wiederaufbau helfen und lokal sogar zur Pufferung der Ozeanversauerung beitragen können.
„Mit dem Innovation Award möchten wir den Forscherinnen und Forschern am GEOMAR einen zusätzlichen Anreiz für die Entwicklung kreativer Ideen geben“, sagte GEOMAR-Direktorin Professorin Dr. Katja Matthes. „Das Projekt DeSal Reef zeigt eindrucksvoll, wie aus wissenschaftlicher Neugierde praxisrelevante Lösungen entstehen können – in diesem Fall für den Schutz und die Wiederherstellung von Korallenriffen. Solche Ansätze verbinden exzellente Forschung mit gesellschaftlicher Verantwortung, und genau das wollen wir mit diesem Preis fördern.“
Hintergrund: Otto-Krümmel-Förderpreis
Mit dem Otto-Krümmel-Förderpreis zeichnet die Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR jedes Jahr eine herausragende Bachelorarbeit im Bereich der Meeresforschung aus. Ziel ist es, den Bachelorabschluss als eigenständigen und wichtigen Schritt in der wissenschaftlichen Qualifizierung zu stärken. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert, gestiftet je zur Hälfte von der Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR sowie der Reederei Briese.
Otto Krümmel (1854-1912) gilt als Wegbereiter der modernen Ozeanographie in Deutschland. Als Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel leitete er viele Jahre die damalige Kieler Forschungsanstalt für Meereskunde, eine Vorgängereinrichtung des heutigen GEOMAR.
https://www.geomar.de/n10039 Bildmaterial zum Download
https://www.geomar.de/zentrum/foerdergesellschaft Gesellschaft zur Förderung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung e.V.
https://www.geomar.de/zentrum/foerdergesellschaft/otto-kruemmel-foerderpreis Otto-Krümmel-Förderpreis
Criteria of this press release:
Journalists
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Oceanology / climate
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Contests / awards
German
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