Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski tauschte sich bei einem Besuch an der Universität Freiburg zu deren strategischen Weiterentwicklung aus.
Rektorin Kerstin Krieglstein: „Mit unserer ,Vision 2040‘ wollen wir Forschung, Lehre und Transfer so gestalten, dass wissenschaftliche Erkenntnisse Orientierung in den großen globalen Fragen geben und Impulse für neue Lösungen anstoßen.“
Thementour gab Einblicke in inhaltliche Schwerpunkte der Universität.
„Forschungs- und innovationsstarke Universitäten sind von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft. Sie tragen entscheidend dazu bei, Antworten auf die großen Fragen von heute und morgen zu finden. Die Universität Freiburg ist dafür ein herausragendes Beispiel – ein Leuchtturm unserer starken baden-württembergischen Wissenschaftslandschaft“, sagte Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, heute bei ihrem Besuch an der Universität Freiburg. Olschowski tauschte sich mit der Universitätsleitung über die strategische Weiterentwicklung der Universität aus. Bei einer Thementour gaben Forschende, Lehrende und Studierende der Ministerin Einblicke in inhaltliche Schwerpunkte.
„Mit unserer Gesamtstrategie ,Vision 2040‘ verfolgen wir das Ziel, Forschung, Lehre und Transfer so zu gestalten, dass wissenschaftliche Erkenntnisse Orientierung zu den großen globalen Fragen geben und Impulse für neue Lösungen anstoßen. Dafür wollen wir die Universität auch so aufstellen, dass sie sich dynamisch weiterentfalten und Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik noch aktiver mitgestalten kann“, betonte Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg. „Unsere aktuelle Bewerbung in der Exzellenzstrategie gibt uns dafür Rückenwind.“ Ihre „Vision 2040“ wird die Universität Freiburg im Zuge ihrer Bewerbung für die zweite Förderlinie der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder veröffentlichen. Die Förderlinie entscheidet über den Status „Exzellenzuniversität“, den Antrag dafür wird die Universität Freiburg zum 12. November 2025 einreichen.
Rektorin Krieglstein unterstreicht: „Die Exzellenzstrategie ist für uns ein entscheidendes Instrument, um die Universität Freiburg als Ort wissenschaftlicher Erneuerung weiterzuentwickeln. Dazu gehört, herausragende Wissenschaftler*innen zu gewinnen und in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, für Talente in einer frühen und mittleren Karrierephase verlässliche Perspektiven zu schaffen. Ebenso wichtig sind uns die Stärkung internationaler Zusammenarbeit und Kooperationen und die Erweiterung globaler Netzwerke. Unsere wissenschaftliche Exzellenz und Innovationskraft, unser einzigartiges Fächerspektrum sowie unsere lange akademische Tradition bieten die Basis dafür.“
Das Land begleite diesen Weg mit Nachdruck und gezielter Unterstützung, betont Ministerin Petra Olschowski: „Wir sind überzeugt, dass die Universität Freiburg mit einem hervorragenden Antrag und einer überzeugenden Begutachtung gute Chancen hat, sich im Wettbewerb erfolgreich durchzusetzen. Als Exzellenzuniversität kann sie die internationale Sichtbarkeit des Wissenschaftsstandorts Baden-Württemberg weiter erhöhen und starke Impulse für Innovation, Transfer und die Gewinnung exzellenter Talente setzen. All das macht unser Land zukunftsfähig.“
Bei der Thementour präsentierten Forschende, Lehrende sowie Studierende der Ministerin zentrale Zukunftsthemen der Universität Freiburg. Im Mittelpunkt standen Fragen, die die Ausrichtung von Forschung und Lehre in den kommenden Jahren prägen werden, unter anderem: Wie können Studierende im europäischen Hochschulraum von gemeinsamer Lehre profitieren und sich auf die Anforderungen eines komplexen Arbeitsmarkts vorbereiten? Wie lassen sich Wälder widerstandsfähig gegen Klimawandel und Schädlinge machen? Wie entschlüsseln Forschende die Sprache des Lebens, um beispielsweise neue Immuntherapien zu entwickeln? Und wie kann Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll gestaltet werden, damit sie dem Menschen dient?
Lehre mit europäischer Perspektive
Prof. Dr. Frieder Vogelmann, Professor für Epistemology und Theory of Science am University College Freiburg (UCF), führte aus, wie internationale und interdisziplinäre Studienprogramme neue Wege des Lernens eröffnen. Mit dem UCF-Bachelorstudiengang „Liberal Arts and Sciences“ und dem europäischen Netzwerk EPICUR entwickelt Freiburg Modelle, die den europäischen Hochschulraum mitgestalten. Dabei steht im Vordergrund, Studierende im kritischen Denken zu üben, um sie über Länder- und Fachgrenzen hinweg auf komplexe globale Herausforderungen vorzubereiten.
Wälder als Lebensgrundlage sichern
Tenure-Track-Professorin Dr. Kathrin Blumenstein, Inhaberin einer deutschlandweit einzigartigen Professur zur Pathologie der Bäume, zeigte gemeinsam mit ihrem Team, wie Wälder widerstandsfähiger gegen Klimawandel und Schädlinge werden können. Im Zentrum ihrer Forschung stehen Pilzerreger und ihre Wechselwirkungen mit verschiedenen Wirtsarten sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Wälder. Als Mitglied des im Mai 2025 bewilligten Exzellenzclusters Future Forests trägt Blumenstein im Verbund mit Kolleg*innen aus Umwelt- und Forstwissenschaften, Biologie, Medizin und Philosophie dazu bei, wissenschaftlich fundierte Strategien für nachhaltige Ökosysteme zu entwickeln – mit dem Anspruch, Wälder als Lebensgrundlage auch für kommende Generationen zu sichern.
Die Sprache des Lebens verstehen
Tenure-Track-Professorin Dr. Priscilla Briquez, Onkoimmunologin, und die Pflanzenwissenschaftlerin Dr. Elke Barbez stellten ihre Forschungsschwerpunkte vor. Dazu zählen unter anderem neue Therapieansätze gegen Krebs sowie Pflanzenzüchtungen, die landwirtschaftliche Erträge langfristig sichern sollen. Beide Wissenschaftlerinnen sind Mitglieder des Exzellenzclusters CIBSS, der im Mai 2025 für eine zweite Förderphase verlängert wurde. Gemeinsam mit Forschenden aus Biomedizin, Pflanzenwissenschaften, Chemie, Datenwissenschaften und Ethik arbeiten sie daran, die Grundlagen biologischer Kommunikation zu entschlüsseln und deren Innovationspotenzial nutzbar zu machen. Wie Forschung in die Anwendung übergeht, zeigte das Beispiel EMUNO Therapeutics: Das aus CIBSS hervorgegangene Start-up entwickelt neuartige Medikamente, die das Immunsystem der Patient*innen gezielt nutzen wollen, um Krebserkrankungen zu bekämpfen.
Verantwortungsvolle KI und Robotik
Die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Silja Vöneky und der Informatiker Prof. Dr. Joschka Boedecker befassen sich im Verbund Responsible Artificial Intelligence mit Kolleg*innen aus Rechtswissenschaft, Informatik, Medizin und Philosophie damit, wie Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll und adaptiv entwickelt, reguliert und eingesetzt werden kann. Anschaulich wurde die Forschung unter anderem durch eine Roboter-Demonstration aus dem Projekt ReScaLe: Der Roboter zeigte praxisnah, wie KI-gesteuerte Systeme Menschen im Alltag unterstützen können. Im Fokus der disziplinübergreifenden Arbeit steht, technologische Innovation mit angepassten Leitplanken zu versehen und so für die Gesellschaft nutzbar zu machen.
Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder
Die Universität Freiburg ist mit den zwei Exzellenzclustern CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies – und Future Forests – Adapting Complex Social-ecological Forest Systems to Global Change – in der ersten Förderlinie der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder erfolgreich. Damit erfüllt die Universität die Voraussetzung, einen Antrag in der zweiten Förderlinie („Exzellenzuniversitäten“) einzureichen.
Die Antragstellung erfolgt am 12. November 2025, die Entscheidung der Exzellenzkommission wird am 2. Oktober 2026 bekanntgegeben. Erfolgreiche Exzellenzcluster werden mit jährlich drei bis zehn Millionen Euro gefördert; Exzellenzuniversitäten können zusätzlich bis zu 15 Millionen Euro pro Jahr erhalten.
Mehr zur Exzellenzstrategie an der Universität Freiburg:
https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/exzellenzstrategie/
https://uni-freiburg.de/ein-leuchtturm-unserer-starken-baden-wuerttembergischen-...
https://uni-freiburg.de/themen-im-fokus/exzellenzstrategie/
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Source: Silvia Wolf
Copyright: Universität Freiburg
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