idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/01/2025 13:00

KI, VR und Co.: Neues Forschungsprojekt untersucht innovative Technologien für den Einsatz bei der Feuerwehr

Marylen Reschop Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

    Wie können neue Technologien die Arbeit der Feuerwehr unterstützen? Der Einsatz welcher Technologien ist wirklich sinnvoll und wie integriert man diese in Aus- und Weiterbildung? Damit beschäftigt sich ab Oktober 2025 das neue Projekt „Innovative Technologien in der Feuerwehr“, kurz IT-Fw, in dem die Bergische Universität Wuppertal (BUW) und das Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) kooperieren. Projektverantwortliche an der BUW sind Prof. Dr. Meinald Thielsch und Dr. Mira von der Linde vom Lehrstuhl Arbeits- und Umweltpsychologie.

    Die Sicherheitslage hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert – in Deutschland und weltweit. Klimawandel, Migration, Extremismus und Gewalt fordern zunehmend die Sicherheitsbehörden. Einsatzkräfte wie die der Feuerwehr müssen in sehr dynamischen Einsatzsituationen und oft unter hohem Zeitdruck handeln.

    Insbesondere die deutlich stärkere Digitalisierung und die Vernetzung von Systemen birgt bisher nicht da gewesene Risiken. Parallel dazu steigen die technischen Möglichkeiten, um Führungs- und Einsatzkräfte der Gefahrenabwehr bei der Bewältigung dieser immer komplexeren, facettenreichen Aufgaben zu unterstützen.

    Völlig neue Anforderungen

    Die Nutzung von KI-gestützten Systemen, Robotern und Augmented Reality (AR) sowie autonomen Systemen stellt allerdings völlig neue Anforderungen an die Beteiligten. Das Projekt IT-Fw beschäftigt sich deswegen mit drei Schwerpunktthemen. An erster Stelle steht die allgemeine Analyse innovativer Technologien und ihr Einsatz insbesondere bei der Feuerwehr in Ausbildung und Praxis. Darüber hinaus werden die spezifischen Anforderungen für Ausbildung und strategische Arbeit für leitende Beamte im höheren feuerwehrtechnischen Dienst erforscht.

    Dabei kommt das „FIRE-Feedback Befragungspanel“ zum Einsatz, mit dem Einsatzkräfte zu spezifischen Themen gezielt befragt werden können, ebenso finden dort dauerhaft laufende Studien im Schnittfeld von Psychologie und ziviler Sicherheit statt. „Gemeinsam mit dem Institut der Feuerwehr NRW können wir ganz neue Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis gewinnen – und somit zur Sicherheit in unserem Land beitragen. In dieser Kooperation gilt besonders, dass das Ganze viel mehr als die Summe seiner Teile ergibt”, freut sich Prof. Thielsch.

    Gemeinsame Forschungserfahrung

    Die Zusammenarbeit basiert auf zehn Jahren gemeinsamer Forschungserfahrung. Vor seinem Wechsel nach Wuppertal haben Meinald Thielsch (ehemals Universität Münster) und das IdF NRW bereits erfolgreich in mehreren Projekten kooperiert. In den bisherigen Ergebnissen spiegelt sich die enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Praxis wider: Gemeinsam untersuchten die beiden Partner Führung, Teamarbeit und Gesundheit im Feuerwehrwesen und entwickelten diese Themen effektiv weiter.

    Diese Kooperation zeige, betonen die Verantwortlichen, wie fruchtbar die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Feuerwehr sein kann: Im Zentrum stehe eine effektive Symbiose aus sowohl praxisrelevanten als auch psychologischen Fragestellungen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen – zum Nutzen der Feuerwehr und der Sicherheit der Bevölkerung. Neben Veröffentlichungen in renommierten wissenschaftlichen Journals erscheinen regelmäßig praxisnahe Beiträge in Fachzeitschriften – beispielsweise zu Themen wie der Motivation von Helfenden im Ehrenamt oder notwendigen Kompetenzen von Führungskräften.

    „Welche KI-Systeme, Virtual Reality-Anwendungen, Roboter und weitere technische Unterstützung eignen sich – auch strategisch in die Zukunft gedacht – für eine sinnvolle Unterstützung der Feuerwehr in ihrem vielfältigen Tätigkeitsbereich?“, wirft Berthold Penkert, Direktor des IdF NRW, als Frage auf. Derzeit sei die Feuerwehr oft noch sehr handwerklich geprägt. „Das ist auch gut so und wird überwiegend so bleiben, aber vielleicht kann neueste Technologie in Ausbildung und Einsatz an einigen Stellen weiterhelfen und dafür müssen wir den ,Faktor Mensch‘ auf jeden Fall mitdenken.“

    ----

    Die Projektpartner

    Das Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) ist die größte Feuerwehrschule in Deutschland. Das IdF NRW bietet verschiedene Aus-, und Fortbildungen für berufliche und ehrenamtliche Angehörige der öffentlichen und betrieblichen Feuerwehren aus NRW an und koordinierte die bundesweite Ausbildung der Angehörigen im höheren feuerwehrtechnischen Dienst (Laufbahngruppe 2, 2. Einstiegsamt). Darüber hinaus qualifiziert das IdF NRW Spezialkräfte der unterschiedlichsten Bereiche. Eine weitere Aufgabe des IdF NRW besteht darin, Mitglieder von Krisenstäben aus- und fortzubilden. Jedes Jahr schult das IdF NRW so über 18.000 Teilnehmende. Umfassende Trainingsflächen an mehreren Standorten erlauben die systematische Simulation verschiedenster Einsatzlagen. Hier können auch innovative Lösungen untersucht und neueste Technologien anwendungsnah erprobt werden.

    Die Arbeits- und Umweltpsychologie an der Universität Wuppertal (AUW) unter Leitung von Prof. Dr. Meinald Thielsch vereint in einzigartiger Weise langjährige Erfahrung in der zivilen Sicherheitsforschung mit einer hohen Expertise sowohl in der Arbeits-, Organisations-, und Ingenieurpsychologie als auch der Online-Panel-Forschung. Dies fügt sich an der Universität Wuppertal in besonderer Weise in ein lebhaftes interdisziplinäres Feld der Sicherheitsforschung in Lehre und Forschung ein. Mit dem Bevölkerungspanel PsyWeb, das mit derzeit über 20.000 Teilnehmenden das Ziel verfolgt, möglichst viele Menschen an psychologischen Untersuchungen zu beteiligen, ergeben sich zudem einmalige Möglichkeiten, verschiedenste Studien sowohl im Querschnitt als auch in längsschnittlichen Betrachtungen über die Zeit durchzuführen und die Ergebnisse von Expertenstudien mit der Perspektive von Laien bzw. betroffenen Bürger*innen zu vergleichen.


    Contact for scientific information:

    Dr. Mira von der Linde
    Prof. Dr. Meinald Thielsch

    Lehrstuhl für Arbeits- und Umweltpsychologie
    E-Mail aupsy@uni-wuppertal.de


    More information:

    https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/instrumente/fire-toolbox/ - FIRE Toolbox
    https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/ - Lehrstuhl für Arbeits- und Umweltpsychologie (BUW)
    https://www.idf.nrw.de - Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW)
    https://fire.uni-muenster.de - Befragungspanel FIRE Feedback


    Images

    Das Projektteam nach der Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Dr. Hauke Speth (IdF NRW), Berthold Penkert (IdF NRW), Sarah Weber (IdF NRW), Uni-Kanzlerin Dr. Ursula Löffler (BUW), Prof. Dr. Meinald Thielsch (BUW) und Dr. Mira von der Linde (BUW).
    Das Projektteam nach der Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Dr. Hauke Speth (IdF NRW), Berthold Penkert ...
    Source: Maike Ramrath


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Information technology, Psychology, Teaching / education
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Das Projektteam nach der Vertragsunterzeichnung: (v.l.) Dr. Hauke Speth (IdF NRW), Berthold Penkert (IdF NRW), Sarah Weber (IdF NRW), Uni-Kanzlerin Dr. Ursula Löffler (BUW), Prof. Dr. Meinald Thielsch (BUW) und Dr. Mira von der Linde (BUW).


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).