Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg hat fünf neue Ordentliche Mitglieder zugewählt. Die neuen Mitglieder forschen zu Sprachtechnologie, Medizinischer Biometrie und Statistik, Umwelt- und Ressourcenökonomik, One Health und Politikwissenschaft. Der Akademie gehören aktuell 145 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen an. Akademiepräsident Prof. Dr. Mojib Latif begrüßt die neuen Mitglieder bei dem Festakt der Akademie anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens am 16. Oktober 2025 in Hamburg.
Die neuen Mitglieder:
• Prof. Dr. Chris Biemann, Sprachtechnologie – Universität Hamburg
• Prof. Dr. Inke R. König, Medizinische Biometrie und Statistik – Universität zu Lübeck
• Prof. Dr. Ulrike Kornek, Umwelt- und Ressourcenökonomik – Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• Prof. Dr. Fabian H. Leendertz, One Health – Universität Greifswald / Direktor Helmholtz Institut für One Health
• Prof. Dr. Ursula Schröder, Politikwissenschaft – Universität Hamburg / Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH)
Kurzbiographien der neuen Mitglieder
Prof. Dr. Chris Biemann
Chris Biemann promovierte 2007 in Informatik an der Universität Leipzig. Er war Teil des in San Francisco ansässigen Startup-Unternehmens Powerset, das 2008 von Microsoft übernommen wurde. Dort hat er zwei weitere Jahre in der Software-Entwicklung gearbeitet. Von 2011 bis 2016 war er Juniorprofessor an der Technischen Universität Darmstadt.
Seit 2016 ist Chris Biemann Professor für Sprachtechnologie im Fachbereich Informatik der Universität Hamburg und seit 2021 dort Direktor im Hub of Computing and Data Science. In dieser Funktion gestaltet und unterstützt er die digitale Transformation in der Forschung für alle natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen durch methodischen Service und durch die Förderung interdisziplinärer Projekte zwischen digital-methodischen Fächern und deren Anwendungsdisziplinen.
Chris Biemann veröffentlicht regelmäßig auf Konferenzen der Association of Computational Linguistics, wie ACL, NAACL, EACL, und in Zeitschriften wie Computational Linguistics und Natural Language Engineering. Er ist Mitautor von über 400 Veröffentlichungen.
Zum Mitgliedsprofil: https://www.awhamburg.de/mitglieder/ordentliche-mitglieder/detail/prof-dr-rer-na...
Prof. Dr. Inke R. König
Inke König studierte Psychologie an der Philipps-Universität Marburg. Sie promovierte 2002 in Humanbiologie an der Universität zu Lübeck und habilitierte sich dort 2008 in medizinischer Biometrie und Epidemiologie. Seit 2010 ist sie Professorin für Medizinische Biometrie und Statistik und seit 2019 auch Direktorin des Instituts für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBS) an der Universität zu Lübeck.
Als Mitglied ist Inke König in diversen wissenschaftlichen Beiräten und Ausschüssen aktiv. So etwa im Senat und Senatsausschuss Medizin der Universität zu Lübeck, im Fachkollegium Medizin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und als Principal Investigator im Deutschen Zentrum für Lungenforschung sowie im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung. Seit 2019 bringt Inke König ihre Expertise auch im Exzellenzcluster Inflammation at Interfaces/Precision Medicine in Chronic Inflammation (DFG) ein. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die genetische Epidemiologie, Biostatistik in klinischen Studien und Verfahren des maschinellen Lernens in medizinischen Anwendungsbereichen.
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Prof. Dr. Ulrike Kornek
Ulrike Kornek studierte Physik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Ihre Promotion zum Thema „Internationale Klimaabkommen“ absolvierte sie 2015 an der Technischen Universität Berlin und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Es folgten Post-Docs am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) Berlin sowie an der Princeton University. Seit 2020 ist sie Forscherin am MCC beziehungsweise dem PIK.
Seit 2020 arbeitet Ulrike Kornek als Professorin für Umwelt- und Ressourcenökonomik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Umweltökonomie mit einem Schwerpunkt auf internationaler Klimaökonomie. Sie verwendet analytische und numerische Modelle, die die Interaktion von heterogenen Akteuren beschreiben. Ihre Forschung beinhaltet die Anwendung spieltheoretischer Modelle, um die Wirkung verschiedener Politikinstrumente und Institutionen auf die Vermeidung von Treibhausgasemissionen zu analysieren. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der Frage, wie sich das Design einer optimalen Bepreisung von Treibhausgasemissionen gestaltet, und zwar in theoretischen und numerischen integrierten Bewertungsmodellen.
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Prof. Dr. Fabian H. Leendertz
Fabian Leendertz studierte Veterinärmedizin an der Universität Budapest und an der Freien Universität Berlin. Für seine Dissertation untersuchte er das gehäufte Sterben von Schimpansen im Nationalpark Taï an der Elfenbeinküste und entdeckte einen neuen Typus von Milzbrand (Anthrax). Als Postdoktorand leitete Leendertz am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig die Gruppe zu Primatenkrankheiten. Auf die Leitung der Nachwuchsgruppe zu „Emerging Zoonoses“ am Robert-Koch-Institut folgte ebenda von 2012 bis 2021 die Leitung der Projektgruppe „Epidemiologie hochpathogener Erreger“. Nach seiner Qualifikation zum Fachtierarzt für Mikrobiologie habilitierte sich Fabian Leendertz 2016 in Mikrobiologie an der Freien Universität Berlin. Seit 2021 ist er Professor für One Health an der Universität Greifswald und Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) in Greifswald; das Institut ist ein Standort des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung.
Der Veterinärmediziner war 2021 Mitglied in der zehnköpfigen WHO-Expertengruppe, die den Ursprung der Covid-19-Pandemie erforschte. Zuvor leitete er bereits die Untersuchung zum Ausgangspunkt des westafrikanischen Ebola-Ausbruches im Jahr 2014. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat Fabian Leendertz in Anerkennung seines Engagements für den Naturschutz 2020 mit dem „Champion of the Earth Award“ in der Kategorie „Wissenschaft und Innovation“ ausgezeichnet. Fabian Leendertz ist in verschiedensten Gremien aktiv, unter anderem im Beirat der One-Health-Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Er leitet einen der drei Geschäftsstellenstandorte der One Health Plattform in Greifswald. 2023 gewann er den Hamburger Wissenschaftspreis zum Thema „One Health“ für seine herausragende Arbeit zu zoonotischen Infektionskrankheiten.
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Prof. Dr. Ursula Schröder
Ursula Schröder studierte an der Humboldt Universität und an der Freien Universität Berlin sowie an der University of Wales in Aberystwyth, Wales. Sie promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Ab 2013 war sie Professorin für internationale Sicherheitspolitik am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Seit 2017 ist Ursula Schröder wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg sowie Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Hamburg. Sie ist Mitglied im Hamburger Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change and Society“ (CLICCS). Ursula Schröder forscht zur Gestaltung von Friedens- und Sicherheitsordnungen in einer Welt multipler Krisen. Im Mittelpunkt ihrer Forschung stehen aktuell Fragestellungen zu Klimazukünften und deren friedens- und sicherheitspolitischen Implikationen, zur Entwicklung des demokratischen Sicherheitsversprechen in einer neuen Zeit, zur internationalen Friedensförderung, sowie zur partizipativen Erforschung sicherheitspolitischer Herausforderungen in Europa.
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Die Mitgliederversammlung wählt neue Mitglieder auf Grundlage außergewöhnlicher wissenschaftlicher Leistungen aus. Außerdem soll die Wahl die fachübergreifenden Arbeits- und Projektgruppen der Akademie ergänzen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein tätig sind, können Ordentliche Mitglieder werden. Diese Mitglieder sind stimmberechtigt und verpflichtet, sich aktiv an den Aufgaben der Akademie zu beteiligen sowie an Mitgliederversammlungen teilzunehmen. Korrespondierende Mitglieder besitzen kein Stimmrecht, dürfen jedoch an allen Sitzungen und Veranstaltungen der Akademie teilnehmen.
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Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg vereint Spitzenforscherinnen und -forscher aus allen Bereichen der Wissenschaft in Norddeutschland. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Präsident der Akademie ist seit 2022 Prof. Dr. Mojib Latif. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Grundausstattung der Akademie wird von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert.
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
interdisciplinary
transregional, national
Personnel announcements
German
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