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10/06/2025 11:27

Florian Klein erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025 zum Thema „Immunmodulation“

Dagmar Penzlin Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg

    Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie der Uniklinik Köln und ein international führender Experte auf dem Gebiet des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025 zum Thema „Immunmodulation“. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg würdigt damit die bahnbrechenden Arbeiten des Mediziners auf dem Gebiet der Antikörper-vermittelten Prävention und Therapie von HIV und anderen Virusinfektionen. Den mit 150.000 Euro dotierten Preis stiftet die Hamburgische Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. Der Preis wird am 21. November 2025 im Hamburger Rathaus verliehen.

    Schirmherr ist der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.

    Prof. Dr. Florian Klein erforscht die Entwicklung menschlicher B-Lymphozyten und deren Produktion von Antikörpern, die gegen virale Erreger wie HIV, aber auch gegen das Hepatitis-C-Virus, Ebolaviren und SARS-CoV-2 gerichtet sind. Sein besonderes Interesse gilt den sogenannten breit-neutralisierenden monoklonalen Antikörpern, die er für die Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten entwickelt. Florian Kleins Arbeit zielt darauf ab, dass die Forschungsergebnisse, die er gemeinsam mit seinem Team und kooperierenden Forschungsgruppen erlangt, klinische Anwendung bei Patientinnen und Patienten finden.

    Über seine wissenschaftlichen Arbeiten hinaus zeichnet sich Florian Klein durch sein wissenschaftspolitisches und gesellschaftliches Engagement aus. So hat er in der Corona-Pandemie mit Partnern des Deutschen Zentrums für Infektionsmedizin eine der ersten Antikörper-basierten Therapien entwickelt und diese in klinischen Studien untersucht. Zusätzlich hat er sich für kluge Testsysteme eingesetzt und mit seinem Team und Kooperationspartnern den sogenannten Lolli-Test entwickelt. Dieser ermöglichte eine ebenso breite wie einfache Testung und erlaubte vielen Kindern den regelmäßigen Besuch von Kitas und Schulen. Auch hat der Virologe früh in der Pandemie auf die Notwendigkeit der Entwicklung von Impfstoffen und des Erreichens eines allgemeinen Impfschutzes hingewiesen.

    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg würdigt mit dem Hamburger Wissenschaftspreis die bahnbrechenden Arbeiten von Prof. Dr. Florian Klein auf dem Gebiet der Abwehr von Virusinfektionen durch Antikörper und deren immunmodulatorische Wirkungen. Mit seiner Forschung trägt er zu einem tieferen Verständnis der Antikörperfunktionen bei und legt damit Grundlagen für Fortschritte bei der Prävention und Therapie von Infektionskrankheiten.

    Das Preisgeld in Höhe von 150.000 Euro wird Florian Klein für seine weitere HIV-Forschung nutzen. Er möchte herausfinden, warum bei manchen Personen mit einer HIV-Infektion das Virus nach einer Antikörper-Therapie über viele Jahre ohne Medikamente kontrolliert wird. „Wir sehen, dass in diesen Fällen das Virus durch das eigene Immunsystem der Patienten in Schach gehalten wird. Diese Kontrolle kann über Jahre andauern“, sagt Florian Klein. „Wir vermuten, dass der Grund dafür ein Zusammenspiel von zellulären Bestandteilen des Immunsystems und den zugeführten Antikörpern ist. Wie genau das funktioniert wissen wir jedoch nicht. Das großzügige Preisgeld gibt uns nun die Möglichkeit, die genauen Zusammenhänge zu verstehen.“ Ziel wird sein, herauszufinden, ob man diese Situation nicht nur bei einigen wenigen Patienten hervorrufen kann, sondern bei der Mehrheit der Personen, die mit HIV leben.

    Ein ausführliches Interview mit Florian Klein lesen Sie auf unserer Akademie-Website:
    „Mit Immunmodulationen HIV in Schach halten“
    https://www.awhamburg.de/magazin/im-gespraech-florian-klein-preistraeger-des-ham...

    Prof. Dr. Mojib Latif, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Jury-Vorsitzender: „In diesem Jahr fallen die Verleihung des Hamburger Wissenschaftspreises und das 20-jährige Jubiläum der Akademie zusammen. Der Leitgedanke im Jubiläumsjahr lautet ‚Wissenschaft für die Gesellschaft‘. Das Forschungsthema des Hamburger Wissenschaftspreises ‚Immunmodulation‘ veranschaulicht hervorragend, was exzellente medizinische Forschung den einzelnen Menschen bringen kann, nämlich neue immunbasierte Therapien bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen ebenso wie bei Infektionen. Unser Preisträger leistet hier beeindruckende Arbeit.“

    Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und Schirmherr des Hamburger Wissenschaftspreises: „Infektionskrankheiten haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und die Gesellschaft insgesamt. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg würdigt mit Prof. Dr. Florian Klein einen Virologen, der mit seiner Forschungsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten leistet. Während der Corona-Pandemie hat er viel zum Verständnis der SARS-CoV-2-Erkrankung beigetragen und eine speziell auf Kinder zugeschnittene Testmethode entwickelt. Die wissenschaftliche Arbeit von Prof. Klein ist für die Infektionsforschung in Hamburg und weltweit von großem Interesse.“

    Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln:
    „Mit großer Freude gratuliere ich Prof. Dr. Florian Klein zur Verleihung des Hamburger Wissenschaftspreises 2025. Diese Auszeichnung würdigt nicht nur seinen herausragenden Beitrag zur Forschung im Bereich der Immunmodulation, sondern auch seinen besonderen Einsatz in herausfordernden Zeiten. Während der Corona-Pandemie hat Prof. Klein gemeinsam mit seinem Team mit der Entwicklung der sogenannten Lolli-Tests eine wegweisende Lösung geliefert: Kinder und Jugendliche in Schulen konnten damit ohne unangenehme Rachenabstriche und mit hoher Zuverlässigkeit auf SARS-CoV-2 getestet werden. Diese Teststrategie hat in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus erheblich dazu beigetragen, den Schulbetrieb sicherer zu machen und Bildungsunterbrechungen zu verringern.
    Seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet breit-neutralisierender Antikörper, kombiniert mit translationaler Forschung und raschen klinischen Studien, zeigen exemplarisch, wie relevant Forschung für die Gesellschaft sein kann. Das Universitätsklinikum Köln ist außerordentlich stolz, Prof. Klein in seinen Reihen zu wissen.“

    Der Preisträger Prof. Dr. Florian Klein
    Florian Klein, geboren 1977 in Essen, studierte Medizin in Köln, Zürich, Bologna und Boston. Nach einer dreijährigen Tätigkeit als Assistenzarzt in der Klinik I für Innere Medizin in Köln und seiner Promotion 2009 wechselte er an die Rockefeller University in New York. Hier setzte er in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michel Nussenzweig seine wissenschaftliche Karriere fort. Neben seinen molekularbiologischen Arbeiten im Bereich der Virologie und Immunologie machte er auch die Translationale Medizin zu seinem Schwerpunkt. Nach Ernennung zum Instructor of Clinical Investigation und Chief Clinical Scholar wurde er 2013 an der Rockefeller University zum Assistant Professor of Clinical Investigation ernannt. 2015 folgte er einem Ruf nach Köln auf eine DFG-Heisenberg-Professur und etablierte am Zentrum für Molekulare Medizin (ZMMK) seine Arbeitsgruppe für Experimentelle Immunologie.

    Seit Februar 2017 ist Florian Klein Direktor und Lehrstuhlinhaber des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln. Zusammen mit Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer gründete er 2017 das Kölner Netzwerk Infektiologie. Seit 2020 ist er Sprecher des Immunitätsnetzwerks COVIM innerhalb des Netzwerks Universitätsmedizin (zusammen mit Prof. Dr. L. E. Sander, Berlin). An der Uniklinik Köln ist er zudem Sprecher des Centrums für Infektionsmedizin (CIM) und des Centrums für Labordiagnostik (CLD). Seit 2022 leitet Florian Klein das DZIF-Brückenthema „Antikörper-basierte Therapien“.

    Prof. Dr. Florian Klein ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und zählt seit mehreren Jahren zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftlern in seinem Fach. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georges-Köhler-Preis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, dem Preis für Translationale Infektionsforschung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, dem Deutschen AIDS-Preis und dem Heinz Ansmann-Preis für HIV-Forschung.

    Zum Hamburger Wissenschaftspreis
    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg verleiht alle zwei Jahre den Hamburger Wissenschaftspreis. 2024 wurde der Preis zum neunten Mal ausgeschrieben und ist mit 150.000 Euro dotiert. Der Preis wird von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve gefördert.

    Die bisherigen Themen und Preisträger:
    • 2023 „One Health“: Prof. Dr. Fabian Leendertz, Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) in Greifswald und Universität Greifswald
    • 2021 „Künstliche Intelligenz in der Medizin“: Prof. Dr. Dr. Fabian Theis, Helmholtz-Zentrum München und Technische Universität München
    • 2019 „Angeborene seltene Erkrankungen“: Prof. Dr. Jutta Gärtner, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen
    • 2017 „Energieffizienz“: Prof. Dr. Xinliang Feng, Center for Advanced Electronics, Technische Universität Dresden, und Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Klaus Müllen, Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz
    • 2015 „Nanowissenschaften“: Prof. Dr. Prof. E. h. Dr. h. c. Roland Wiesendanger, Fachbereich Physik, Universität Hamburg
    • 2013 „Demenzforschung“: Prof. Dr. Mathias Jucker, Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, Tübingen
    • 2011 „Energieforschung“: Prof. Dr. Ferdi Schüth, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, Mülheim an der Ruhr
    • 2009 „Infektionsforschung“: Prof. Dr. Stefan Ehlers, Forschungszentrum Borstel und Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

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    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg
    Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg vereint Spitzenforscherinnen und -forscher aus allen Bereichen der Wissenschaft in Norddeutschland. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Präsident der Akademie ist seit 2022 Prof. Dr. Mojib Latif. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Grundausstattung der Akademie wird von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert.

    Das Institut für Virologie an der Uniklinik Köln
    Das Institut für Virologie (Direktor: Prof. Dr. Florian Klein) versorgt das gesamte Universitätsklinikum Köln und weitere Partnereinrichtungen mit virologischer, serologischer und molekularbiologischer Diagnostik. Zudem ist das Institut auf die Erforschung von Viren und deren Abwehr durch das menschliche Immunsystem sowie auf die Entwicklung neuer Therapieansätze spezialisiert.


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    Der Virologe Prof. Dr. Florian Klein erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025 zum Thema „Immunmodulation“.
    Der Virologe Prof. Dr. Florian Klein erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025 zum Thema „Immunmo ...
    Source: Michael Wodak
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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine
    transregional, national
    Contests / awards
    German


     

    Der Virologe Prof. Dr. Florian Klein erhält den Hamburger Wissenschaftspreis 2025 zum Thema „Immunmodulation“.


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