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10/09/2025 17:24

Wie Heilende Architektur entsteht

Natalie Schalk Referat Marketing und Kommunikation
Hochschule Coburg

    von Franziska Ritz

    Coburger Symposium unter Leitung von Prof. Gemma Koppen führt die Debatte über Heilende Architektur an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis fort.

    Die Hochschule Coburg, Fakultät Design + Bauen, lädt am Freitag,14. November, zum Fachsymposium LA INFIRMITA: Wie Heilende Architektur entsteht! ein. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Gemma Koppen, die seit 2023 die Professur für Entwerfen und Gesundheit an der Hochschule Coburg innehat, beleuchtet die Veranstaltung zukunftsweisende Wege zum Gestaltungsprozess Heilender Architektur.

    Heilende Architektur: ein interdisziplinärer Auftrag

    Das Konzept der Heilenden Architektur stammt ursprünglich aus den USA und beschreibt Gebäude und gebaute Umwelten, die gezielt zur Gesundheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie zur Genesung von Patienten beitragen. Um diese Wirkung zu erzielen, müssen Entwurfsentscheidungen auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren – wie beispielsweise der Tatsache, dass sich die Raumwahrnehmung Schwerkranker verändern kann. Obwohl die Forschung in diesem Bereich bemerkenswerte Fortschritte erzielt hat, finden diese Erkenntnisse derzeit noch unzureichend Einzug in die Architekturpraxis. Das Symposium der Hochschule Coburg führt die öffentliche Debatte an dieser entscheidenden Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis weiter.
    Prof. Gemma Koppen ist eine ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet. Zu ihren Lehr- und Forschungsgebieten zählen unter anderem das Entwerfen von Krankenhäusern, der Einfluss von Architektur und Innenarchitektur auf die psychosoziale Gesundheit und Genesung sowie das Evidenzbasierte Entwerfen.
    Das Symposium LA INFIRMITA: Wie Heilende Architektur entsteht! versammelt herausragende Vertreter und Vertreterinnen internationaler Architekturbüros und renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es werden wichtige methodische, planerische, ökonomische und ästhetische Fragen beleuchtet, die bei der Realisierung von Krankenhäusern und Gesundheitsbauten aufkommen. Das Programm gliedert sich in zwei Panels, die jeweils durch eine Frage- und Diskussionsrunde abgeschlossen werden.
    Das erste Panel konzentriert sich auf die Neugestaltung von Strukturen und die wissenschaftliche Fundierung: Prof. Dr. Andreas Schmid (Universität Bayreuth / Oberender AG), ein Experte für Gesundheitsökonomie und Management, beleuchtet die Planung und Entwicklung von Versorgungsstrukturen. Prof. Dr. Tanja C. Vollmer (Kopvol architecture & psychology) – deren Buch Die Erkrankung des Raumes (2010) als Grundstein der modernen Architekturpsychologie gilt – spricht über die notwendigen Wirksamkeitsnachweise durch Forschung in der Architektur. Prof. Linus Hofrichter (a|sh sander.hofrichter architekten GmbH), der über 90 Krankenhäuser geplant hat, teilt seine Expertise zur Berücksichtigung von Bedarf und Bedürfnissen in der Krankenhausbauplanung. Das zweite Panel widmet sich der Anwendung in der Praxis und historischen Erkenntnissen: Frank Wiesemeyer (White Arkitekter) zeigt auf, wie die Materialauswahl und -gestaltung sich auf die Architektur auswirkt. Dr. David Freis (Universität Augsburg) forscht zur Medizingeschichte, insbesondere der Psychiatrie, und beleuchtet historische Perspektiven in der Krankenhausplanung. Zum Abschluss wird Andrea Erpenbeck, die für das Herzog & de Meuron in Basel tätig ist, in ihrem Vortrag einen Fokus daraufsetzen, wie Qualität bis ins kleinste Detail Spitalbauten bereichert.
    Das Symposium findet von 14 bis ca. 20 Uhr auf dem Campus Design (Am Hofbräuhaus 1, 96450 Coburg) statt. Informationen zu Anmeldung und Programm entnehmen sie der Webseite der Hochschule Coburg. Die Bayerische Architektenkammer und die Architektenkammer Thüringen erkennen die Veranstaltung als Fortbildung an.

    Begleitende Ausstellung: Das Kranke(n)haus in Coburg

    Das Symposium ist eng mit der Ausstellung „Das Kranke(n)haus. Wie Architektur heilen hilft.“ verbunden, die das Coburger Designforum Oberfranken e.V. nach Coburg holt. Diese Ausstellung beleuchtet, wie die Gestaltung von Krankenhausarchitektur das soziale und emotionale Wohlbefinden beeinflusst. Die Ausstellung zeigt innovative architektonische Konzepte, wissenschaftliche Erkenntnisse und gestalterische Lösungen für eine patientenzentrierte Krankenhausarchitektur. Im Fokus stehen 13 internationale Projekte sowie sieben „Wirkstoffe“ heilender Architektur, veranschaulicht durch Modelle, Zeichnungen und Filmproduktionen.
    Die Ausstellung feierte 2023 in der Pinakothek der Moderne in München mit über 80.000 Besucherinnen und Besuchern einen großen Erfolg und eröffnete eine breite öffentliche Debatte. Im 2. Obergeschoss in der Spitalgasse 14 in Coburg kann die Ausstellung vom 8. November 2025 bis zum 14. Dezember 2025 donnerstags und freitags von 16 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. An allen Ausstellungstagen werden Führungen angeboten: donnerstags und freitags jeweils um 19 Uhr, samstags und sonntags um 14 Uhr.
    Ein besonderer Bestandteil der Ausstellung ist die Sonderausstellung „AUFWACHEN!“, die von Studierenden der Hochschule Coburg, Fakultät Design + Bauen, unter der Leitung von Prof. Gemma Koppen und Markus Flämig konzipiert und umgesetzt wurde. Grundlage hierfür war die Methode des „architektonischen Mikroskopierens“, mit der das Thema auf innovative Weise untersucht wurde.


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    Prof. Gemma Koppen
    Prof. Gemma Koppen
    Source: Natalie Schalk
    Copyright: Hochschule Coburg

    Eine Ausstallung über Krankenhausarchitektur begleitet das Symposium.
    Eine Ausstallung über Krankenhausarchitektur begleitet das Symposium.

    Copyright: Hochschule Coburg


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
    Construction / architecture, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Scientific conferences, Transfer of Science or Research
    German


     

    Prof. Gemma Koppen


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