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10/14/2025 11:58

Neues aus der Forschung

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Immun-Gewebezellinteraktionen bei autoimmunen Nierenerkrankungen | Überlebenschancen bei Herzschock besser in erfahrenen Kliniken | Virtuelles 3D-Modell für verbesserte Patientenaufklärung und Operationsplanung in der klinischen Erprobung | Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie als erstes herzchirurgisches ERAS-Zentrum in der EU zertifiziert | EU fördert Forschungsprojekt zum Ovarialkarzinom

    Immun-Gewebezellinteraktionen bei autoimmunen Nierenerkrankungen

    Klinische Wissenschaftler:innen und medizinische Bioinformatiker:innen des Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben krankheitsfördernde Zellinteraktionen bei Patient:innen mit autoimmunen Nierenerkrankungen wie der ANCA-assoziierten Glomerulonephritis oder Lupus Nephritis aufgedeckt. Diese Erkrankungen können aggressive Verläufe zeigen mit rascher Destruktion der Nierenkörperchen und folgendem Organversagen. Basierend auf einzigartigen Patient:innenkohorten des UKE und mithilfe hochauflösender räumlicher Transkriptomik haben die Forschenden einen molekularen Pfad der Aktivierung bestimmter Nierenzellen im räumlichen und zeitlichen Kontext entdeckt. „Da wir nun den schrittweisen Erkrankungsablauf kennen, lassen sich Therapien entwickeln, die genau zum jeweiligen Krankheitsstadium passen und so unnötige Nebenwirkungen vermeiden“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Christian Krebs aus der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen aus dem Sonderforschungsbereich SFB1192 im Fachmagazin Nature Immunology veröffentlicht.

    Publikation: Sultana, Zeba et al. Spatio-temporal interaction of immune and renal cells controls glomerular crescent formation in autoimmune kidney disease. Nature Immunology
    DOI: https://www.nature.com/articles/s41590-025-02291-8
    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Christian Krebs, III. Medizinische Klinik und Poliklinik; Hamburg Center for Translational Immunology (HCTI); Hamburg Center for Kidney Health (HCKH)

    Überlebenschancen bei Herzschock besser in erfahrenen Kliniken

    Patient:innen mit einem kardiogenen Schock profitieren von einer Behandlung in Zentren mit hohen Fallzahlen – das ist das Ergebnis einer Studie von Forschenden des Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Demnach hatten Patient:innen, die in einer Klinik behandelt wurden, die jährlich mehr als 90 Fälle von kardiogenem Schock versorgt, ein bessere Überlebenschance. War eine Behandlung mit mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen (MCS) notwendig, zeigte sich sogar ein noch stärkerer Effekt: In Zentren mit mehr als 25 MCS-Einsätzen pro Jahr war das Sterberisiko um rund 20 Prozent geringer. Für die Studie wurden die Daten von mehr als 220.000 Patient:innen ausgewertet, die zwischen 2017 und 2021 in Deutschland mit kardiogenem Schock behandelt wurden. Der kardiogene Schock ist die schwerste Form der akuten Herzschwäche und tritt meist nach einem Herzinfarkt auf. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen im Fachmagazin European Journal of Heart Failure veröffentlicht.

    Publikation: Dettling et al., Higher hospital volume is associated with lower mortality for patients with cardiogenic shock and mechanical circulatory support. European Journal of Heart Failure. 2025.
    DOI: https://doi.org/10.1002/ejhf.70025
    Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Benedikt Schrage, Klinik und Poliklinik für Kardiologie

    Virtuelles 3D-Modell für verbesserte Patientenaufklärung und Operationsplanung in der klinischen Erprobung

    Moderne Bildgebung wie die sogenannte PSMA-PET ermöglicht beim Prostatakrebs bereits das Erkennen von kleinsten Tumorabsiedelungen. Sollen diese allerdings entfernt werden, kann es schwierig sein, diese auch während der OP zu entdecken. Deshalb planen Forschende der Martini-Klinik in einer von der Deutschen Krebshilfe geförderten Studie, zusätzlich zur PSMA-PET sowohl für die Patientenaufklärung als auch für die Operateure ein virtuelles 3D-Modell in der präoperativen Bildgebung einzusetzen. Damit ließe sich sowohl für die Patienten als auch für die Operateure ein besseres Verständnis für die anatomische Lage der Tumorstreuherde erreichen, was sich positiv auf die Operation und den Erkrankungsverlauf der Patienten auswirken könnte, so die Hoffnung der Forschenden. Die monozentrische klinische Studie mit dem Titel „Navigation, Ergebnisse und Lebensqualität bei Prostatakarzinompatienten nach PSMA-gezielter Chirurgie (NICE-PSMA)“, in die auch die UKE-Kliniken für Urologie sowie Radiologie und Nuklearmedizin und Forschende der Technischen Universität Hamburg eingebunden sind, wird von der Deutschen Krebshilfe für drei Jahre mit insgesamt 465.000 Euro gefördert.

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Tobias Maurer, Martini-Klinik

    Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie als erstes herzchirurgisches ERAS-Zentrum in der EU zertifiziert

    Die Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums ist für ihr Therapiekonzept „Enhanced Recovery After Surgery“ (ERAS) bei herzchirurgischen Eingriffen zertifiziert worden. Diese neue Versorgungsform hat Prof. Dr. Evaldas Girdauskas, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie, 2018 in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Anästhesie im Universitären Herz- und Gefäßzentrum eingeführt – mit dem Ziel, eine schnellere Genesung von Patient:innen nach Herzoperationen zu ermöglichen. Sie wurde in einer prospektiven, randomisierten Studie (INCREASE) evaluiert, vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) mit insgesamt 5,2 Millionen unterstützt und konnte nach Studienende 2023 in die Regelversorgung implementiert werden. „Wir wenden das Konzept jetzt auch zunehmend bei komplexen Operationsarten an. Es zeigte sich, dass die Patient:innen schneller genesen und ihr Klinikaufenthalt kürzer ist“, sagt der Leiter des ERAS-/SDS-Programms Priv.-Doz. Dr. Johannes Petersen. Prof. Dr. Evaldas Girdauskas ergänzt: „Künftig werden wir andere herzchirurgische Zentren weltweit in diesem evaluierten Behandlungskonzept schulen.“

    Weitere Informationen zum ERAS-Programm
    Kontakt für Rückfragen: Priv.-Doz. Dr. Johannes Petersen, Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie

    EU fördert Forschungsprojekt zum Ovarialkarzinom

    Die Europäische Union fördert ein unter Leitung von Forschenden der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) stehendes Forschungsprojekt zur Verbesserung der Therapie bei Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Ziel ist es, komplexe ex vivo-Modelle – sogenannte Patientinnen-Avatare – zu entwickeln, die die Tumormikroumgebung von Patientinnen mit Ovarialkarzinom möglichst realitätsnah abbilden. Diese Modelle sollen die Erforschung und Testung innovativer immunonkologischer Therapieansätze ermöglichen, die gezielt tumorassoziierte Makrophagen und dendritische Zellen modulieren, um eine wirksame und langfristige Anti-Tumor-Immunität beim Ovarialkarzinom zu induzieren.
    Das Forschungsprojekt ioAVATAR („Immune Oncology Drug Discovery & Decision – Advanced ex Vivo Approach To Accelerate Response Prediction for Combined Therapies in Ovarian Cancer“) wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt 960.000 Euro gefördert. An dem Konsortium sind vier Forschungseinrichtungen aus vier europäischen Ländern beteiligt. Projektkoordinatorin ist Prof. Dr. Leticia Oliveira-Ferrer, Klinik für Gynäkologie des UKE; Dr. Franziska Brauneck, Priv.-Doz. Dr. Jasmin Wellbrock und Prof. Dr. Linda Diehl gehören ebenfalls zum UKE-Leitungsteam. Die weiteren Forschenden kommen aus Lyon (Frankreich), Izmir (Türkei) und Aragón (Spanien).

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Leticia Oliveira-Ferrer, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Christian Krebs: https://www.uke.de/allgemein/arztprofile-und-wissenschaftlerprofile/arztprofilse...

    Priv.-Doz. Dr. Benedikt Schrage: https://www.uke.de/allgemein/arztprofile-und-wissenschaftlerprofile/arztprofilse...

    Prof. Dr. Tobias Maurer: https://www.martini-klinik.de/klinik/team/faculty/prof-maurer

    Priv.-Doz. Dr. Johannes Petersen: https://www.uke.de/allgemein/arztprofile-und-wissenschaftlerprofile/arztprofilse...

    Prof. Dr. Leticia Oliveira-Ferrer: https://www.uke.de/allgemein/arztprofile-und-wissenschaftlerprofile/wissenschaft...


    Original publication:

    https://www.nature.com/articles/s41590-025-02291-8

    https://doi.org/10.1002/ejhf.70025


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research projects, Research results
    German


     

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