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10/15/2025 15:07

Europaweit einzigartiges Forschungszentrum für die Mobilität der Zukunft entsteht in der Lausitz

Benjamin Griebe Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Wichtiger Beitrag zum Strukturwandel in der Lausitz und zur Mobilität von morgen: Mit einem feierlichen Richtfest hat die Technische Universität Dresden (TUD) heute einen wichtigen Meilenstein beim Bau des Smart Mobility Labs (SML) erreicht. Auf dem Forschungscampus im Hoyerwerdaer Ortsteil Schwarzkollm entsteht mit beeindruckenden Ausmaßen von 42 Metern Höhe und rund 1 Hektar Fläche eine europaweit einzigartige Fahr- und Flugversuchshalle als Forschungsinfrastruktur für die vernetzte und automatisierte Mobilität.

    Am Smart Mobility Lab (SML) werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Lösungen für die emissionsfreie, vernetzte, automatisierte und sichere Mobilität der Zukunft entwickeln. Dazu gehören unter anderem Projekte zum automatisierten Straßenverkehr, zu autonomen Flugsystemen sowie zu robotergestützten Anwendungen in der Landwirtschaft.

    Das Investitionsvolumen beträgt über 86 Millionen Euro und setzt sich vorrangig aus Fördermitteln des Bundes und Freistaates Sachsen für den Strukturwandel zusammen. Die TUD übernimmt hierfür die Bauherreneigenschaften, die Ausführung erfolgt durch das Unternehmen Goldbeck Ost GmbH. Die bauliche Fertigstellung ist für Ende 2026 und die Inbetriebnahme Januar 2027 geplant.

    Forschungscampus mit Strahlkraft über die Lausitz hinaus

    Im Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, des Oberbürgermeisters von Hoyerswerda, Torsten Ruban-Zeh, Vertretern der Firma Goldbeck und der künftigen Nutzer des SML betonte TUD-Rektorin Prof.in Ursula Staudinger die Bedeutung des Vorhabens: "Das heutige Richtfest für das Smart Mobility Lab markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg, den Strukturwandel im Rahmen des TUD Campus Lausitz aktiv mitzugestalten – hin zu einer Region, die für Spitzenforschung und technologische Innovation steht. Mit dem SML entsteht eine europaweit einzigartige Forschungsplattform, die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenführt – ganz im Sinne unseres Selbstverständnisses als The Collaborative University: im Miteinander erfindungsreich, engagiert und transformativ. Hier werden zukunftsweisende Technologien für die automatisierte und vernetzte Mobilität der Zukunft entwickelt, erprobt und in die Anwendung gebracht – vom Straßenverkehr bis zum autonomen Flug. Das SML steht exemplarisch für unser Verständnis einer Universität für das 21. Jahrhundert, die interdisziplinäre Spitzenforschung mit Anwendungsnähe und einem Gewinn für die Gesellschaft verbindet."

    Michael Kretschmer, Sächsischer Ministerpräsident: "Die Förderung moderner Mobilität ist ein wesentlicher Bestandteil der Innovationsstrategie des Freistaates Sachsen. Das entstehende Smart Mobility Lab in Hoyerswerda zeigt beispielhaft, wie Zukunftstechnologien mit internationaler Bedeutung in Sachsen entstehen. Mit dem TU-Forschungscampus stärken wir die wirtschaftliche Entwicklung und schaffen neue Chancen für die Menschen in der Oberlausitz. So geht sächsisch!"

    Torsten Ruban-Zeh, Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda: "Mit dem Smart Mobility Lab und dem darauffolgenden SCART Institut entstehen über 300 neue Arbeitsplätze, die Infrastruktur des Stadtgebiets wird ausgebaut und verbindet uns stärker mit der TU Dresden als je zuvor. Darüber hinaus festigt die Stadtgesellschaft ihre Internationalität und Vielfalt."

    Hochmoderne Infrastruktur für Mobilität der Zukunft

    Das SML wird als interdisziplinäre Forschungsplattform zu Schwerpunkten wie emissionsfreier, intelligenter und sicherer Mobilität dienen. Dafür bietet das Forschungszentrum ideale Bedingungen, darunter eine vernetzte Forschungsumgebung, die komplexe Fahrszenarien realistisch abbildet. Die Forschungsprojekte reichen vom sicheren automatisierten Straßenverkehr (SivaS) über autonome Flugsysteme (TAFAS) bis hin zu Roboterlösungen in der Landwirtschaft (FarmingSwarm-Cobots, TERECULT).

    Hintergrund: Baufortschritt und Zeitplan
    Der Bau des Smart Mobility Labs verläuft schneller als geplant. Für die Tiefengründung wurden rund 1.300 Fertigteilrammpfähle mit einer Länge von jeweils 20 Metern in den Boden eingebracht, um die Lasten der künftigen Halle zuverlässig abzuführen. Der anschließende Stahlbau konnte vollständig in Sachsen realisiert werden: Alle Stützen und Fachwerke wurden in der sächsischen Stadt Treuen gefertigt; die beiden rund 100 Meter langen und jeweils 210 Tonnen schweren Hauptbinder bei Stahlbau Ruhland. Die Montage erfolgte Ende August 2025 mithilfe von drei Großkränen. Inzwischen sind die Stahlbauarbeiten abgeschlossen, das Dach ist geschlossen und bis zum Jahresende werden auch die Fassadenarbeiten beendet sein, sodass das Gebäude noch vor dem Jahreswechsel den Status „Baudicht“ erreicht. Besonders hervorzuheben ist, dass die Stahlbauarbeiten rund zwei Wochen früher als geplant abgeschlossen werden konnten.Die bauliche Fertigstellung ist für Ende 2026 vorgesehen, sodass die Inbetriebnahme Anfang 2027 erfolgen kann.

    Hintergrund: Zukunftsfähig auch beim Energiekonzept
    Ein besonderes Merkmal des Smart Mobility Labs ist das innovative und zukunftsweisende Energiekonzept: Das Gebäude soll ab 2027 zu mehr als 75 Prozent energetisch autark betrieben werden. Dafür werden eine großflächige Photovoltaikanlage, Geothermie, ein Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion sowie ein Blockheizkraftwerk mit Batterie- und Feststoffspeichern kombiniert. Dieses komplexe Energiemanagementsystem stellt sicher, dass auch in dunklen Jahreszeiten und nachts eine stabile Versorgung gewährleistet ist. Die TU Dresden setzt damit nicht nur in der Forschung, sondern auch im Gebäudebetrieb ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit.

    Bereits am 17. November 2025 wird ein Symposium am Standort die geplante energetische Versorgung des Forschungszentrums vorstellen. Auch für die Elektromobilität ist gesorgt: Eigene Ladesäulen werden künftig direkt mit Strom aus der hauseigenen Energieversorgung gespeist.

    Hintergrund: TUD | Campus Lausitz – Unterstützung des Strukturwandels
    Die TU Dresden möchte gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik den Strukturwandel in der Region mitgestalten, um eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung zu befördern und die Attraktivität des Freistaats Sachsens weiter zu steigern. Der Bau des Smart Mobility Labs in Hoyerswerda steht beispielhaft für die Strukturentwicklung im ehemaligen Braunkohlerevier Oberlausitz. Neben einem Ausbau der städtischen Infrastruktur und der Schaffung neuer Arbeitsplätze soll auch die Ansiedlung von Start-ups gefördert und damit insgesamt die regionale Wirtschaftsentwicklung gestärkt werden.

    Weitere Informationen und Vorhaben im Rahmen des TUD | Campus Lausitz: https://tu-dresden.de/forschung-transfer/strukturwandel

    Förderung:
    Das Smart Mobility Lab wird gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Der Dresden Driving Simulator wird aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.

    Kontakt:
    Pressestelle der TU Dresden
    Tel: +49 351 463 32398
    E-Mail: pressestelle@tu-dresden.de


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    Richtfest des Smart Mobility Labs mit Jan-Hendrik Goldbeck, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger, Torsten Ruban-Zeh, Udo Witschas und TUD-Prof. Günther Prokop (v.l.n.r.).
    Richtfest des Smart Mobility Labs mit Jan-Hendrik Goldbeck, Sachsens Ministerpräsident Michael Krets ...
    Source: André Wirsig
    Copyright: André Wirsig / TU Dresden


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Construction / architecture, Traffic / transport
    transregional, national
    Organisational matters, Research projects
    German


     

    Richtfest des Smart Mobility Labs mit Jan-Hendrik Goldbeck, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger, Torsten Ruban-Zeh, Udo Witschas und TUD-Prof. Günther Prokop (v.l.n.r.).


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