Das Julius Kühn-Institut und die Universität Halle erinnern mit Festveranstaltungen an den bedeutenden Agrarwissenschaftler Julius Kühn (1825–1910), dessen Geburtstag sich am 23. Oktober 2025 zum 200. Mal jährt. Das nach ihm benannte Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen und seine Lehr- und Forschungsstätte, die heutige Martin-Luther-Universität Halle -Wittenberg erinnern deshalb am Tag gemeinsam mit Festveranstaltungen in Quedlinburg und Halle an den Gestalter des Universitätsstudiums der Agrarwissenschaften in Deutschland und Begründer der modernen Phytopathologie, der Lehre von den Pflanzenkrankheiten.
(Quedlinburg/Halle) Der Festakt findet am 23.10. (10:30-13:00 Uhr) am Hauptsitz des Julius Kühn-Instituts in Quedlinburg (Erwin-Baur-Str. 27) statt. Hier liegt der Fokus auf der Forschung zu Pflanzenkrankheiten. Ab 15 Uhr geht es dann an der Uni Halle, an Kühns Wirkungsstätte im „Museum für Haustierkunde“ am Steintorcampus (Adam-Kuckhoff-Straße 35a) mehr um die Forschung zu Haustieren. Einen Tag zuvor, am 22. Oktober wird am Grab des Agrarwissenschaftlers in Halle ein Kranz niedergelegt, im Beisein der heutigen Nachfahren Julius Kühns.
Mit diesen und weiteren Aktionen, wie etwa den Kühn&Klug-Pop-Up-Wissensläden zum Thema Roggen (erfoglreich beendet im September 2025 in Quedlinburg) oder dem Wurmwelten-Laden zu Fadenwürmern (4.-8.11.25 in Braunschweig) würdigt das Julius Kühn-Institut seinen Namenspatron als Wissenschaftler und Hochschullehrer, der mit seiner Arbeit die Grundlagen einer systematisch betriebenen Agrarforschung legte. An diese Tradition knüpft das heutige Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen an, indem es interdisziplinäre Forschung zu Kulturpflanzen, Pflanzenschutz, Genetik und Biodiversität vereint – im Sinne einer wissenschaftlich fundierten und zukunftsorientierten Landwirtschaft.
Zur Einordnung von Kühns Rolle für Landwirtschaft, Forschung und Lehre:
Heute würde man Julius Kühn als Universalgelehrten ansprechen. Sein Wirken markiert einen Wendepunkt in der Entwicklung der Agrarwissenschaften: Er führte empirische Beobachtung, experimentelle Methodik und systematisches Denken in einem Maße zusammen, das die Landwirtschaft aus der Erfahrungslehre zu einer eigenständigen, naturwissenschaftlich begründeten Disziplin formte.
Mit der 1862 erfolgten Berufung auf den ersten Lehrstuhl für Landwirtschaft an der Universität Halle und der anschließenden Gründung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation schuf Kühn Strukturen, die bis heute prägend sind. Er forderte, Forschung, Lehre und Praxis in einem kontinuierlichen Austausch zu halten – ein Prinzip, das als Leitgedanke moderner agrarwissenschaftlicher Forschung bis in die Gegenwart fortbesteht.
Kühns Arbeiten zur Phytopathologie, Pflanzenschutz und Tierproduktion zählen zu den grundlegenden Beiträgen ihres Faches. Sein Werk „Die Krankheiten der Kulturgewächse, ihre Ursachen und ihre Verhütung“ (1858) gilt als erster systematischer Ansatz zur Beschreibung und Bekämpfung pflanzlicher Krankheiten. Was Robert Koch für die Humanmedizin symbolisiert, ist Julius Kühn für die systematische Erforschung der Pflanzenkrankheiten. Mit experimentell angelegten Langzeitstudien, wie dem 1878 begonnenen Roggen-Dauerversuch, besser bekannt unter „Ewiger Roggen“, legte er den Grundstein für eine Forschung, die Ursachen und Wirkungen über Generationen hinweg erfasst.
https://www.julius-kuehn.de/geschichte-des-julius-kuehn-instituts Lebenslauf Julius Kühn
https://wissen.julius-kuehn.de/kuehn-klug/popup-store/geoeffnet Kühn&Klug, die temporären Wissensläden des JKI mit niedrigschwelliger vermittlung von Pfanzenforschung
https://veranstaltungen.uni-halle.de/files/events/20251015092527_flyer-zns-jk.pd...
https://www.julius-kuehn.de/geschichte-des-julius-kuehn-instituts Lebenslauf Julius Kühn
https://wissen.julius-kuehn.de/kuehn-klug/popup-store/geoeffnet Kühn&Klug, die temporären Wissensläden des JKI zur niedrigschwelligen Vermittlung von Pfanzenforschung
https://veranstaltungen.uni-halle.de/files/events/20251015092527_flyer-zns-jk.pd... Einladung zum Infonachmittag im Museum für Haustierkunde der Uni Halle.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Biology, History / archaeology, Zoology / agricultural and forest sciences
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