Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) appelliert am Welt-Schlaganfalltag an deutsche Großstädte, weitere Maßnahmen gegen die Belastung der Bevölkerung durch Feinstaubbelastung zu ergreifen. „Internationale wie nationale Studien zeigen, dass Umweltfaktoren wie Feinstaub ein Risiko für das Erleiden eines Schlaganfalls darstellen“, erklärt Professor Stefan Schwab, 1. Vorsitzender der DSG und Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen. In einer alternden Gesellschaft gelte es deshalb, auch präventiv die Luftqualität zu verbessern, um der Volkskrankheit entgegenzuwirken.
In Deutschland erleiden jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Als persönliche Hauptrisikofaktoren gelten Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel.
„Feinstaub ist einer der relevantesten Risikofaktoren, durch Umwelteinflüsse zu erkranken“, bestätigte jüngst auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress Dr. Lino Braadt von der Neurologischen Klinik der Universität Augsburg, der auf dem Gebiet der Vaskulären Biologie und Neurologie forscht. Winterliche Wetterlagen, in denen kein Wind gehe und damit die Luft schlechter abziehe, würden in den letzten Jahren zunehmen, so der Wissenschaftler. Somit seien sogenannte „blockierende Wetterlagen“ zusammen mit Inversionswetterlagen bei hohen Feinstaubwerten in Ballungszentren ein zunehmendes Problem.
Universität Augsburg arbeitet an Warn-App
Denn auch wenn die Feinstaubbelastung in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten sinkt, überschreiten in Großstädten vor allem bei Inversionswetterlagen die Messwerte noch immer die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Emissionsgrenze um ein Vielfaches. „Städteplaner könnte hier konkret positiven Einfluss nehmen“, appelliert Braadt. „Und damit entsprechend das Risiko für das Erleiden eines Schlaganfalls senken“, ergänzt der 1. Vorsitzende Stefan Schwab.
In Augsburg arbeitet man bereits an einer App, die anhand von Wetterdaten eine Vorhersage für die Schlaganfall-Medizinerinnen und -Mediziner geben kann, um an bestimmten Tagen zum Beispiel mehr Personal und mehr Betten zur Akutversorgung auf der Stroke Unit bereitzuhalten. Theoretisch könnte auch die Bevölkerung durch eine solche App gewarnt werden, um sich keinem zusätzlichen Risiko an der eben nicht so frischen Luft auszusetzen. „Dies ist aber noch Zukunftsmusik“, weiß Schwab.
Städteplaner können Risikofaktoren aktiv senken
„Was wir derzeit aber mit Sicherheit sagen können: Luftschadstoffe triggern verschiedene metabolische Risikofaktoren. Und mit einem Abstand von vier bis sechs Tagen nach hohen Feinstaubwerten sehen wir vermehrt Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall in den Kliniken“, so der 1. Vorsitzende der DSG.
Jetzt ist es an der Zeit, dem Feinstaub weiter mit klugen Maßnahmen zu begegnen – um so die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen!
https://www.dsg-info.de/praevention-in-grossstaedten-gefordert-hohe-feinstaubbel...
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Environment / ecology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
German

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