Mit rund 12,4 Millionen Euro fördert die Europäische Union das Projekt „:bergische rohstoffschmiede“ (:brs) des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes (BAV), des Oberbergischen, Rheinisch-Bergischen und des Rhein-Sieg-Kreises und der TH Köln. Den Förderbescheid übergab Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, im Rahmen des Kongresses „Alles Ressource!“ der REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand auf :metabolon, dem Innovationsstandort für zirkuläre Wertschöpfung.
Ziel der :bergischen rohstoffschmiede ist es, das Bergische Rheinland zu einem Reallabor für zirkuläre Wertschöpfung zu machen und damit die regionale Ressourcenwende entscheidend voranzubringen. Die Wirtschaft in der Region soll künftig Reststoffe als Ressource verstehen und nutzen, um Rohstoffe, Energie und CO2 einzusparen. Damit knüpft die :bergische rohstoffschmiede unmittelbar an das Vorgängerprojekt „Pilot zur Bergischen Rohstoffschmiede“ an, in dem diese Entwicklung vorbereitet, Grundlagen für weitere Vorhaben gelegt und neuartige Verfahren für eine nachhaltige, ressourcenschonende und klimaresiliente Wirtschaft erprobt wurden.
„Die Bergische Rohstoffschmiede zeigt, wie Zukunft im Bergischen Rheinland gemacht wird. Hier arbeiten Forschung, Handwerk und Industrie Hand in Hand, um Kreislaufwirtschaft praktisch umzusetzen. So entstehen neue Ideen, Arbeitsplätze und Impulse für ganz Nordrhein-Westfalen“, sagt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen bei der Übergabe des Förderbescheids.
„Die Förderung ist eine große Anerkennung für die hervorragende Arbeit in unserem Lehr- und Forschungszentrum auf :metabolon und die Vorleistung des Pilotprojekts. Sie verdeutlicht, dass wir als Hochschule gemeinsam mit unseren Partner*innen Forschung, Praxis und gesellschaftliche Verantwortung erfolgreich miteinander verbinden können“, so Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Präsidentin der TH Köln.
Erfolgreiches Pilotprojekt als Grundlage
Am Lehr- und Forschungszentrum auf :metabolon am Entsorgungszentrum Leppe entwickelt die TH Köln gemeinsam mit dem BAV bereits seit 2010 innovative Verfahren, um Neben-, Rest- und Abfallstoffe weiter zu verwerten. Im Pilotprojekt hat das Projektteam gemeinsam mit Unternehmen des Oberbergischen, Rheinisch-Bergischen und Rhein-Sieg-Kreises zwei Jahre lang geforscht und mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungen Netzwerke zu Unternehmen geknüpft. Zudem sind am Standort :metabolon eine 888 Quadratmeter große Forschungshalle mit Pilotanlagen zur Aufbereitung und Sortierung mineralischer Baureststoffe sowie zwei Modellhäuser als Demonstratoren für den Einsatz ressourcenschonender, nachwachsender und kreislauffähiger Baustoffe entstanden.
Die :bergische rohstoffschmiede knüpft an diese Vorarbeit an und führt sie gezielt weiter. Ziel ist es, die Voraussetzungen für einen co-kreativen Lern- und Entwicklungsprozess zu schaffen, in dem Wissenschaft, Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Ressourcenwirtschaft entwickeln. Dazu soll ein auf die Bedarfe und die Strukturen der Region abgestimmtes Maßnahmenpaket umgesetzt werden. Zentrale Bausteine sind praxisnahe Forschung zu den vier Themenbereichen „Organische Reststoffe“, „Baureststoffe“, „Kunststoff und Verbundstoffe“ und „Prozesswasser“, die Demonstration und Erprobung von Lösungen in der Region sowie die Einbindung der regionalen Partner*innen über Feedback- und Reflexionsschleifen.
Drei große Arbeitspakete widmen sich den Themen Alternativrohstoffe, zirkuläres Bauen sowie Prozesstechnik. In Forschungsprojekten am Standort :metabolon, regionalen Fachdialogen, Fachworkshops, Konferenzen und Demonstratoren werden unter anderem folgende Themen bearbeitet: zirkuläre Wertschöpfung im Kunststoffbereich, grüner Wasserstoff, kreislauffähige Recyclingprozesse, Aufbereitung von Baureststoffen, vorausschauende Instandhaltung sowie Change Management für zirkuläre Wertschöpfung.
Über das Projekt
Das Kooperationsvorhaben „:bergische rohstoffschmiede“ wird über einen Zeitraum von drei Jahren durchgeführt. Es wird im Rahmen des Wettbewerbs „Regionale Bergisches RheinLand – Das Beste aus beiden Welten“ von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 12,4 Millionen Euro gefördert. Projektpartner sind der Oberbergische Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis, der Bergische Abfallwirtschaftsverband (Projektkoordination) und die TH Köln.
Weitere Statements
Prof. Dr. Christian Wolf, Vizepräsident für Digitalität und Nachhaltigkeit der TH Köln und Projektverantwortlicher seitens der Hochschule: „Die zirkuläre Wertschöpfung ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen: Sie zielt darauf ab, Materialien und Produkte so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und Abfälle zu vermeiden, aber auch sie von Beginn an so zu designen, dass sie widerverwendet und recycelt werden können.“
Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des Bergischen Abfallwirtschaftsverbandes: „Wir gehen aktiv mit der in allen gesellschaftlichen Bereichen erforderlichen Transformation um. Unser System muss weg von der linearen hin zu einer zirkulären Wertschöpfung entwickelt werden. Daher sind Projekte wie :metabolon und die :bergische rohstoffschmiede so wichtig und die Förderung ein sehr guter Invest in die Zukunft der Region.“
Die TH Köln zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind über 21.000 Studierende in mehr als 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (rechts ...
Copyright: Julia Holland/REGIONALE 2025 Agentur
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Energy, Environment / ecology, Materials sciences
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German

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