Was beeinflusst den Kinderwunsch von Frauen in Niedersachsen heute? Die Befragungsstudie „frauen leben 4“ zeigt: Ihre Entscheidungen hängen stärker denn je von den passenden gesellschaftlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab – etwa der guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder finanzieller Sicherheit. Die Studie wurde zeitgleich in Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen durchgeführt und ermöglicht somit im Vergleich fundierte Einschätzungen für Wissenschaft, Praxis und Politik.
Kinder zu bekommen ist für mehr als die Hälfte der Frauen in Niedersachsen – dem Bundesland mit der höchsten Geburtenrate bundesweit – fester Teil ihres Lebensentwurfs. Eine stabile Partnerschaft spielt dabei eine wichtige Rolle: Zwei Drittel der Mütter sind bei der Geburt ihres ersten Kindes verheiratet, drei Viertel befinden sich in einer bereits mehrjährigen Partnerschaft. Das sind Ergebnisse der Befragungsstudie „frauen leben 4. Familienplanung im Lebenslauf“, die heute bei einer Online-Fachtagung des Niedersächsischen Sozialministeriums vorgestellt werden.
Die Tagung, die das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) gemeinsam mit dem Niedersächsischen Sozialministerium veranstaltet, präsentiert zentrale Ergebnisse der neuen Studie für das Bundesland Niedersachsen. Sie zeigen, wie Frauen im reproduktiven Alter leben – und wie stark ihre Entscheidungen zur Familienplanung von gesellschaftlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Die länderspezifische Auswertung beruht auf einer repräsentativen Befragung von 1.889 Frauen zwischen 20 und 44 Jahren zu Aspekten der Familienplanung wie Kinderwunsch, Schwangerschaften, Partnerschaft und Verhütung. Durchgeführt wurde sie vom Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen Freiburg (SOFFI F).
Dr. Christine Arbogast, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, begrüßt die Studie: „Frauen in Niedersachsen haben klare Vorstellungen, unter welchen Bedingungen sie sich eine Familiengründung oder -erweiterung vorstellen können. Und die Mehrheit will keinen Versorger, sondern eine Partnerschaft auf Augenhöhe.“
Mechthild Paul, stellvertretende Leiterin des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: „Die Ergebnisse von ‚frauen leben 4‘ zeigen, wie unterschiedlich Frauen heute ihr Leben mit oder ohne Kinder planen. Fest steht: Die Entscheidung für Kinder hängt stärker als früher von den passenden Rahmenbedingungen ab. Wenn wir wissen, was Frauen bewegt, können wir unsere Angebote noch besser an ihren Lebensrealitäten ausrichten. Wir freuen uns, diese Daten jetzt in Niedersachsen vorzustellen. Mit dem Studienzyklus ´frauen leben´ schauen wir gemeinsam mit den Ländern, was konkret gebraucht wird – um es dann in konkrete Angebote umzusetzen.“
Zentrale Ergebnisse für Niedersachsen im Überblick:
• Als Gründe, keine Kinder zu bekommen, werden vor allem finanzielle Umstände und zu große Sorgen wegen der aktuellen Krisen (jeweils 31%) sowie partnerschaftsbezogene Gründe (31%) und nicht ausreichende Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (24%) genannt.
• Als Mutter erwerbstätig zu sein, wird von der großen Mehrheit der Frauen gewünscht: 86 Prozent möchten arbeiten, wenn das jüngste Kind drei Jahre alt ist. Bei Kindern im Grundschulalter möchten fast alle Frauen erwerbstätig sein.
• Von ihren Partnern erwarten vor allem Akademikerinnen eine Reduzierung ihrer Erwerbstätigkeit zugunsten der Familie.
Neben Niedersachsen auch Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen im Fokus
Die Befragungsstudie wurde im Juni und Juli 2024 zeitgleich in Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen durchgeführt. Auch dort zeigt sich: Lebensentwürfe, Kinderwunsch und Familiengründung werden maßgeblich durch Bildung, ökonomische Sicherheit und gesellschaftlichen Wandel geprägt. Der Vergleich der Ergebnisse zwischen verschiedenen Bundesländern ermöglicht fundierte regionale Einschätzungen für Wissenschaft, Praxis und Politik. Weitere Ergebnisse werden im nächsten Jahr für Sachsen veröffentlicht.
Die Studien im Überblick finden Sie hier: https://www.sexualaufklaerung.de/familienplanung-im-lebenslauf/
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Seit dem 13. Februar 2025 ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit ist eine Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.
Criteria of this press release:
Journalists
Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results, Scientific conferences
German

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