idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/18/1999 15:31

Universität Heidelberg bei der Lasermedizin auf Rang 1 in Deutschland

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke: "Erfreuliche Anerkennung unserer Arbeit" - "Auch in der fächerübergreifenden Erforschung der Einsatzmöglichkeiten von Lasertechnik hat die Universität Heidelberg eine Vorreiterrolle übernommen" - Forschungsmagazin "bild der wissenschaft" legt Rangliste vor, die sich an Publikationsstatistik des weltweit anerkannten Science Citation Index orientiert

    Das Magazin "bild der wissenschaft" legt in seiner Januar-Ausgabe eine Rangliste über die Lasermedizin vor, bei der die Universität Heidelberg zweimal auf Rang 1 plaziert wird. Als "erfreuliche Anerkennung unserer Arbeit" kommentiert Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke das Ranking, das sich an der Publikationsstatistik des weltweit anerkannten Science Citation Index orientiert. Sowohl in der Liste der "Aktiven" als auch der "Einflußreichen" nimmt die Universität Heidelberg den ersten Platz ein. Rektor Siebke spannt einen weitergefaßten Bogen: "Auch in der fächerübergreifenden Erforschung der Einsatzmöglichkeiten von Lasertechnik hat die Universität Heidelberg eine Vorreiterrolle übernommen."

    Laut "bild der wissenschaft" führen die USA die Lasermedizin an. Zum Wiedererstarken nach 1991 "haben allerdings maßgeblich deutsche Wissenschaftler beigetragen, die inzwischen gut doppelt soviel publizieren wie 1992", schreibt das Magazin. Mit gegenwärtig mehr als 2200 Publikationen pro Jahr sei das Forschungsinteresse an der Lasermedizin hoch.
    Die Universität Heidelberg führt die "Top Ten in Deutschland", die Bestenliste der "Aktiven" an: Hier entstanden die meisten Publikationen, die in der international anerkannten Statistik erfaßt sind. Auch bei den "Einflußreichen", dem Ranking nach Zitaten, geht die Universität Heidelberg auf Platz 1 aus dem Vergleich hervor. Laut "bild der wissenschaft" läßt sich an dieser Rangliste ablesen, welche deutsche Forschungseinrichtung den größten Einfluß hat. Die Zahl der Zitierungen hänge einmal von der Qualität ab - welche Anstöße einzelne Publikationen der Forschung geben. Zum zweiten spiele das Engagement eine Rolle - "denn wer viel veröffentlicht, hat auch eine größere Chance, daß etliche Publikationen zitiert werden". Eigenzitate sind übrigens herausgefiltert.

    Der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Jürgen Siebke, kommentiert "das hervorragende Abschneiden mit Freude". Nicht nur die Lasermedizin, sondern auch die Lasertechnik gehöre zu den Stärken der Universität. Lasertechnik werde inzwischen in vielen Bereichen der naturwissenschaftlichen und medizinischen Forschung verwandt. Der Einsatz von Laserstrahlen habe gerade in der Universität Heidelberg zu Durchbrüchen nicht nur in der Analyse und Diagnostik, sondern auch bei operativen Methoden geführt. Siebke: "Für Disziplinen wie die Umweltphysik, die Physik, die physikalische Chemie und die Physiologie ist die Anwendung der Lasertechnik längst zur verbindenden Klammer geworden." Hier gebe es zahlreiche interdisziplinäre Forschungsprojekte, die medizinische und naturwissenschaftliche Forschung verbinden. Aus der Universität seien auf dem Gebiet der Lasertechnik auch zahlreiche fruchtbare Kooperationen universitärer Grundlagenforschung mit Anwendungsbezug zur Industrie entstanden.

    Lasermedizin umfaßt an der Universität Heidelberg ein breites Spektrum von der stereotaktisch geführten Laser-Neurochirurgie zur präzisen und schonenden Abtragung von Hirntumoren bis hin zur Schwingungsanalyse des menschlichen Trommelfells durch Laser-Doppler-Vibrometrie, die neue Möglichkeiten der objektiven Mittelohrdiagnostik eröffnet. Durch photodynamische Lasertherapie maligner Tumore - ein weiteres Feld - kann ein Tumor bei weitgehender Schonung umliegender normaler Gewebeschichten zerstört werden. In der Zahnheilkunde wird der Einsatz verschiedener Lasersysteme verglichen. Zudem werden morphologische Untersuchungen zur Dentinhaftung durchgeführt, die maßgeblich für die Stärke und Haltbarkeit des adhäsiven Verbundes von zahnärztlichen Materialien an Dentin verantwortlich ist. Mit experimentellen Lasersystemen werden Zahnhartsubstanzen erprobt. Die Ergebnisse haben gezeigt, daß eine Karies zum Teil mit Lasern entfernt werden kann, sich aber keine Vorteile gegenüber konventionellen Instrumenten ergeben.

    In der Augenheilkunde kann bei der quantitativen Erfassung der Netzhaut- und Nervenfaserschichtdicke eine verbesserte Diagnose und Verlaufskontrolle möglich werden. Mit Hilfe eines konfokalen Laser-Scanners können Schichtbilder der Netzhaut in verschiedenen Tiefen aufgenommen und daraus die dreidimensionale Struktur des untersuchten Bereichs rekonstruiert werden. Zudem untersuchen Forscher der Universität Heidelberg die klinische Anwendung der Laser-Therapie zur Behandlung bei Netzhauterkrankungen (diabetische Retinopathie). Auch die Kurz- und Weitsichtigkeit kann durch intrastromale Laserablation korrigiert werden.

    Zu den Möglichkeiten der Laserbehandlung gehört in diesem Zusammenhang auch die Alterssichtigkeit. Grundlage hierfür ist die Erzeugung eines zweiten Brennpunkts. Hierzu wird mit einem Laser ein Teil der Hornhaut so "geschliffen", daß die Brechkraft in diesem Bereich um etwa drei Dioptrien zunimmt. Die Hornhaut ähnelt dann einer bifokalen Linse, sie erzeugt einen Fern- und einen Nahbrennpunkt. Im Idealfall kann ohne Brille sowohl in der Ferne als auch in der Nähe scharf gesehen werden.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Dr. Ulrike Albrecht
    Forschungsdezernentin der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542145, Fax 542618
    Ulrike.Albrecht@sun1.zuv.uni-heidelberg.de

    Heiko Klase
    Stabsstelle Klinische Forschung
    Tel. 06221 568990, Fax 563502
    heiko_klase@ukl.uni-heidelberg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).