Wenn Autos miteinander kommunizieren, wird der Straßenverkehr sicherer – das zeigt DEKOR-X (Dezentraler Kommunikationsraum Kreuzung). Am Dienstag, 11. November, fand in Kronach die Abschlussveranstaltung des Forschungs- und Entwicklungsprojektes statt. Ziel des Projekts war es, innerstädtische Kreuzungen durch die Vernetzung automatisierter Fahrzeuge noch sicherer zu machen.
Im Projekt DEKOR-X entwickelten die Partner – neben Konsortialführer Valeo auch AUMOVIO SE und DENSO ADAS Engineering Services GmbH sowie die Hochschule Coburg und die Technische Universität Chemnitz – fahrzeugzentrierte und herstellerübergreifende Methoden für dezentrale Intelligenz und deckungsgleiche Umfeldmodelle. DEKOR-X zeigt, wie durch Skalierbarkeit, Interoperabilität und offene Standards automatisiertes Fahren Realität wird. Dies stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit des Mobilitätsstandorts Deutschland.
Fahrzeugbasierte dezentrale Kommunikation erhöht Sicherheit an Kreuzungen
Im Zentrum des Projektes stand die sogenannte dezentrale Kommunikation: Intelligente, automatisierte Fahrzeuge tauschen Informationen aus ihrer Sensorik direkt und in Echtzeit miteinander aus. Dadurch erweitern sie ihr Sichtfeld und erhöhen die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden – ein innovativer Ansatz, der ohne teure, fest installierte Infrastruktur auskommt und somit einfach skalierbar ist.
„Durch die gemeinsame, herstellerübergreifende Erprobung der dezentralen Kommunikation leistet DEKOR-X einen wesentlichen Beitrag zur flächendeckenden Einführung des automatisierten Fahrens in Deutschland”, hebt Dr. Eugen Wige, Software Department Manager bei Konsortialführer Valeo, hervor. „Gleichzeitig erhöht es auch die Sicherheit im Straßenverkehr.“
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die durch die dezentrale Kommunikation gewonnenen Daten so zu verarbeiten, dass daraus verlässliche Informationen über Gefahrensituationen entstehen. Hierfür entwickelte das Projektteam Konzepte und Methoden zur Umgebungs- und Bewegungsmodellerzeugung, für Kommunikationskanäle sowie für die Informationsverarbeitung im Fahrzeug. Die gesammelten Daten können zudem in einer Cloud verarbeitet werden, um mittels KI-basierter Vorhersagemodelle Bewegungsmuster zu generieren. Diese Informationen fließen wiederum zurück an die Fahrzeuge, die so frühzeitig vor Gefahren gewarnt werden und ihr Fahrverhalten anpassen können.
Erfolgreiche Demonstration im Realbetrieb
In Kronach präsentierten die Projektmitglieder jetzt die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die im Projekt entwickelten Konzepte wurden erfolgreich in verschiedenen Kreuzungsszenarien erprobt und bei der Veranstaltung live demonstriert.
An der Kontrollstation gab Valeo Einblicke in die technische Aufsicht gemäß der Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung (AFGBV) und die Echtzeitobjekterkennung von Fahrzeugen. So wird die Sicherheit des automatisierten Fahrens im Projekt gewährleistet.
Projektpartner AUMOVIO SE zeigte, wie anhand von Echtzeitdaten innerstädtischer Kreuzungen und den Modellen in der Cloud eine Vorhersage zum Fahrverhalten und Fußgängerbewegungen getroffen werden kann. Die intelligenten, automatisierten Fahrzeuge können so optimale Fahrtrajektorien wählen und ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen.
„Die Fähigkeit, Bewegungsmuster von Verkehrsteilnehmern in Echtzeit zu erkennen und vorherzusagen, ist ein entscheidender Schritt für die Sicherheit im urbanen Straßenverkehr. Unsere cloudbasierten Modelle erkennen und prognostizieren Bewegungsmuster im (urbanen) Verkehr in Echtzeit. So können automatisierte Fahrzeuge ihr Fahrverhalten dynamisch und vorausschauend anpassen. Das ist unser Beitrag für eine sichere, vernetzte und vorausschauende Mobilität“, erläutert Arno Semmelroth, Growth Field Leader – Cloud-Based Mobility Solution, AUMOVIO SE.
Wie Autos sehen, was um die Ecke passiert
Ein weiteres Highlight war die Demonstration des Use Cases „Um die Ecke blicken“. Auf der für das Projekt ausgestatteten Testkreuzung am Standort von Valeo zeigten die Teams der TU Chemnitz und der Hochschule Coburg, wie ein Versuchsfahrzeug durch dezentrale Datenfusion und V2X-Kommunikation mit anderen intelligenten Fahrzeugen an einer Kreuzung ein verdecktes Hindernis erkennen kann.
„Eine dezentrale Datenfusion ermöglicht die Erzeugung deckungsgleicher Umfeldmodelle in intelligenten Fahrzeugen. Dadurch kann die Wahrnehmung der Fahrzeuge künftig über die Grenzen der eigenen Sensorik hinaus erweitert werden – ein wesentlicher Schritt für die Weiterentwicklung kooperativer Fahrzeugsysteme“, beschreibt Dominik Raeck, Mitarbeiter der Professur für Nachrichtentechnik, TU Chemnitz, die Relevanz der Projektergebnisse für die Zukunft des automatisierten Fahrens.
Prof. Dr. Lucila Patiño-Studencki von der Hochschule Coburg forscht als Professorin für V2X-Technologien genau an dieser Schnittstelle von Kommunikation und Intelligenz im Fahrzeug. Sie betont: „Die Fahrzeuge der Zukunft müssen nicht nur Daten austauschen, sondern sich verständigen und ihre Abläufe koordinieren. Dies bedeutet, dass nicht nur die Kommunikation effizient sein muss, sondern auch die Erfassung und Interpretation der Umgebung präzise, kontextbezogen und situationsabhängig erfolgen sollte.“
Die Teilnehmenden hatten bei der Veranstaltung Gelegenheit, die im Projekt entwickelten und optimierten Hardware- und Softwarekomponenten und die Versuchsfahrzeuge in einer Ausstellung aus nächster Nähe zu betrachten.
Forschungsergebnisse stärken den Mobilitätsstandort langfristig
Die Erkenntnisse aus dem Projekt DEKOR-X legen den Grundstein für die Weiterentwicklung des automatisierten Fahrens in komplexen urbanen Umgebungen. Der dezentrale Ansatz, der ohne teure Infrastruktur auskommt, ermöglicht eine einfache Skalierbarkeit der Lösungen für vielfältige Verkehrssituationen.
Nach Abschluss des FuE-Projektes werden die Industriepartner die Ergebnisse in zukünftige Produktgenerationen integrieren und so zur Stärkung des Mobilitätsstandorts Deutschland beitragen. DEKOR-X leistet damit einen wichtigen Beitrag, um automatisierte Fahrzeuge sicherer und effizienter in den Straßenverkehr zu bringen.
Über DEKOR-X
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „DEKOR-X (Dezentraler Kommunikationsraum Kreuzung)“ war Teil der „Leitinitiative autonomes und vernetztes Fahren“ des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Es wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) mit rund 7,5 Mio. EUR über drei Jahre gefördert.
Am Projekt beteiligt waren neben dem Konsortialführer Valeo auch AUMOVIO SE, die DENSO ADAS Engineering Services GmbH, die Hochschule Coburg sowie die Technische Universität Chemnitz.
https://Für weitere Presseinformationen zum Projekt wenden Sie sich bitte an die Projektkoordination unter projektbuero.dekor-x@nuts.one oder an Andreas vom Bruch unter andreas.vom-bruch@valeo.com.
Impressionen der Abschlussveranstaltung des Projekts DEKOR-X. Foto: DEKOR-X
Source: DEKOR-X
Impressionen der Abschlussveranstaltung des Projekts DEKOR-X. Foto: DEKOR-X
Source: DEKOR-X
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Information technology, Traffic / transport
transregional, national
Research results
German

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