idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/13/2025 14:22

Zusammenarbeit zwischen KyooBe Tech und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung

Janna Schmidt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung

    Das Technologie-Unternehmen KyooBe Tech GmbH und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um zukünftig in Forschungs- und Entwicklungsprojekten zusammenzuarbeiten. Ziel der Kollaboration ist die Evaluation einer innovativen Technologie zur Inaktivierung von Krankheitserregern, unter Nutzung der spezifischen Wirkung niederenergetisch beschleunigter Elektronen (Low Energy Electron Irradiation – LEEI), und den DZIF-Wissenschaftler:innen Zugang dazu zu ermöglichen.

    Pathogene wie Viren und Bakterien zu inaktivieren, sie unschädlich für uns Menschen zu machen, ist insbesondere für die Herstellung von Impfstoffen unerlässlich. Genau das leistet das High-Tech-Gerät „eFIT Lab“ von KyooBe: Durch die gezielte Wirkung niederenergetisch beschleunigter Elektronen (LEEI) auf Krankheitserreger in flüssiger Lösung zerstört das Gerät deren Erbgut – die DNA oder RNA – und macht sie somit unschädlich. Die äußeren Proteine der Pathogene bleiben zwar intakt, ihre Reproduktionsfähigkeit wird jedoch ausgelöscht, so dass sie inaktiv werden. Damit differenziert sich diese innovative Inaktivierungsmethode von anderen traditionelleren Methoden wie Hitze- oder Formaldehyd-Inaktivierung.
    Auf „unschädlich gemachte“ Krankheitserreger basierende Impfstoffe zu entwickeln und herzustellen, ist folglich ein konkretes Anwendungsbeispiel der LEEI-Technologie. Unter die Pathogene, gegen die Impfstoffe entwickelt werden sollen, können auch Erreger fallen, die von der World Health Organisation (WHO) oder der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) wegen ihrer Antibiotikaresistenz als Krankheitserreger mit besonders hohem Risiko für die öffentliche Gesundheit identifiziert und priorisiert wurden.

    Dr. Klaus Schwamborn, Leiter der Impfstoffentwicklung im DZIF – Product Development Unit: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit KyooBe und die Möglichkeit, diese innovative Technologie zu evaluieren. Für das DZIF ist es wichtig, Zugang zu neuartigen und hochmodernen Technologien zu haben, um so den besten Impfstoffkandidaten für eine bestimmte Indikation zu entwickeln.“ „LEEI bietet eine schnelle und chemikalienfreie Alternative zu herkömmlichen Inaktivierungs-Technologien und ermöglicht so eine sichere, schonende Inaktivierung von Krankheitserregern. Durch die Zusammenarbeit mit dem DZIF können wir diese innovative Plattform weiterentwickeln und gemeinsam neue Anwendungsfelder in der Infektionsforschung erschließen“, ergänzt Dr. Andrea Traube, CEO KyooBe Tech GmbH.

    Eine Zusammenarbeit zwischen dem DZIF und KyooBe Tech kann beispielsweise beinhalten, dass das DZIF infektiöse Pathogene für Forschungszwecke herstellt und diese anschließend mit dem „eFIT Lab“ attenuiert werden. Innerhalb des DZIF-Netzwerks können die mit LEEI unschädlich gemachten Krankheitserreger im Folgenden geprüft und in Tierversuchen auf Protektion getestet werden. Auch kann das DZIF attenuierte Impfstoffkandidaten mit anderen Impfstoffkandidaten, die auf alternativen Plattformen basieren, vergleichen. Die Daten und Ergebnisse innerhalb der Studien werden vom DZIF und seinen angeschlossenen Organisationen analysiert.
    Das neue Gerät „eFIT Lab“ soll im Rahmen verschiedener DZIF-Projekte getestet werden. Auf diese Weise kann KyooBe Tech die LEEI-Methode validieren und das DZIF profitiert für seine Forschungsvorhaben von der neuen Technologie – eine Win-Win-Situation.

    Im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) entwickeln bundesweit mehr als 700 Forschende aus 35 Institutionen gemeinsam neue Ansätze zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Ziel des bundesweiten Zusammenschlusses aus Hochschulen, Kliniken und Forschungseinrichtungen ist die sogenannte Translation: die schnelle, effektive Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis. Damit bereitet das DZIF den Weg für die Entwicklung neuer Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente gegen Infektionen. Das DZIF ist eines von acht Zentren im Verbund der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG). Weitere Informationen zum DZIF: www.dzif.de und zu den DZG: www.deutschezentren.de.

    Die KyooBe Tech GmbH ist ein innovatives Technologie-Unternehmen, das zukunftsweisende, automatisierte Plattformtechnologien für die biopharmazeutische Produktion anbietet. Gegründet 2020 als Tochterunternehmen der Bausch+Ströbel-Gruppe, beschäftigt KyooBe Tech heute ein interdisziplinäres Team von 30 hochqualifizierten Ingenieur:innen und Biotechnolog:innen, die an der Entwicklung und Vermarktung der Pathogen-Inaktivierungsplattform eFIT sowie an modularen Automationslösungen zur Herstellung personalisierter Zell- und Gentherapien arbeiten.
    Die erste Produktlinie von KyooBe Tech, seit 2024 auf dem Markt, zielt darauf ab, Krankheitserreger mit niederenergetischer Elektronenbestrahlung zu inaktivieren. Die Hauptanwendungsgebiete liegen in der Impfstoffproduktion und in Prozessen, die vom selektiven Abbau bis zur vollständigen Inaktivierung infektiöser Krankheitserreger reichen. Weitere potenzielle Anwendungsgebiete sind der Virusabbau in Prozessmedien und die Zelltherapie. Seit 2022 betreibt KyooBe Tech erfolgreich eine Testplattform zur Optimierung der Prozessparameter für individuelle Produktbestrahlungsanwendungen.


    Contact for scientific information:

    Klaus Schwamborn, Ph. D., E-Mail: klaus.schwamborn@dzif.de


    More information:

    https://www.dzif.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).