Tagung zu elektromagnetischer Strahlung an der Fridericiana
Nr. 84/24.09.04/as
Auf den Spuren von Heinrich Hertz
Tagung zu elektromagnetischer Strahlung an der Fridericana
Astronomie, Atmosphären- und Umweltforschung, Radartechnik, Biologie, Chemie und Medizin, Energieforschung, Elementarteilchenphysik und last but not least Materialprozess- und Nanotechnik - der Anwendungsbereich von Infrarot-Strahlung und kurzwelliger Mikrowellen ist groß. Um diese Art der elektromagnetischen Strahlung dreht sich eine kombinierte Tagung der Universität Karlsruhe:
Vom 27. September bis zum 1. Oktober findet die kombinierte
29. "International Conference on Infrared and Millimeter Waves"
und 12. "International Conference on Terahertz Electronics"
im AudiMax (Gebäude 30.95) der Fridericiana statt.
Das Institut für Höchstfrequenztechnik und Elektronik (IHE) veranstaltet die Konferenzserie zusammen mit dem Institut für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik (IHM) des Forschungszentrums Karlsruhe. Die Veranstalter erwarten rund 450 Teilnehmer aus 28 Ländern in der Fächerstadt. Die Themenbereiche reichen von der Erzeugung, Übertragung und Abstrahlung bis hin zu den zahlreichen wissenschaftlichen und technischen Anwendungen von Infrarot-Strahlung und kurzwelligen Mikrowellen, darunter versteht man Terahertz (THz)- und Millimeterwellen. Diese Konferenzserie wird abwechselnd in den USA, in Asien und in Europa abgehalten und war das letzte Mal im Jahre 1996 in Deutschland (Berlin).
Einen Weltrekord halten die Karlsruher Wissenschaftler mit hier entwickelten Hochleistungsmillimeterwellen-Röhren, den so genannten Gyrotron-Röhren. Mit diesem Gerät werden magnetisch eingeschlossene Plasmen (ionisierte Gase) zur umweltfreundlichen Energieerzeugung durch Fusion auf Sonnentemperaturen (100 Millionen Grad) aufgeheizt und stabilisiert. Hinsichtlich Energie (505 Megajoule) und Leistung (2,2 Megawatt), die mit den Gyrotron-Röhren erzeugt werden, stehen die Karlsruher derzeit an der Weltspitze. Millimeterwellen eignen sich außerdem zur Herstellung von Keramiken mit Strukturen im Nanobereich, die für spezielle elektronische Anwendungen in der Informationstechnik verwendet werden. Mit Infrarot-Teleskopen kann die Entstehung von neuen Sternen und Galaxien untersucht werden. Hochempfindliche Wetter-Radar-Systeme arbeiten im Bereich von Millimeterwellen bei Frequenzen von 35 und 95 GHz. Terahertz-Strahlen erkennen beispielsweise Krebs und Karies im Körper und reagieren sensitiv auf Biomoleküle in Lebensmitteln und Erbgut. In zukünftigen Höchstenergie-Elektronenbeschleunigern zum Studium der Grundlagen der materiellen Welt müssen Elektronen mit starken Millimeterwellen beschleunigt werden.
Karlsruhe ist ein geschichtsträchtiger Veranstaltungsort für diese Konferenz: Der an der Technischen Hochschule von 1885 bis 1889 forschende und lehrende Physiker Heinrich Hertz wies hier 1886 erstmals die elektromagnetischen Wellen nach und untersuchte deren Eigenschaften.
Ein Höhepunkt der Tagung ist der
Englische Plenarvortrag
von Professor Maurice F. Kimmitt
von der University of Essex, Colchester in England
"Terahertz-Forschung - Die ersten 30 Jahre (1895-1924)"
am Donnerstag, 30. September, um 9 Uhr.
Kimmitt ist der Gewinner des K.J. Button-Preises.
Nähere Informationen:
Angelika Schukraft
Presse und Kommunikation
Telefon: 0721/608-6212
E-Mail: schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de
Internet: www.ihe.uni-karlsruhe.de/irmmw2004/
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/pm_1902.html
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Information technology, Mathematics, Media and communication sciences, Physics / astronomy
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Research results, Scientific conferences
German
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