Immer wieder hört man, dass das von Tablets und Handys abgegebene blaue Licht das Einschlafen erschwert, da es die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinflusst. Die drei Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Sabine Seehagen, Neele Hermesch und Dr. Carolin Konrad vom Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie der Ruhr-Universität Bochum untersuchten diesen Effekt bei Kleinkindern im häuslichen Umfeld im Rahmen einer aufwendig konzipierten Studie Darüber berichtet Rubin, das Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität.
„Wir beschäftigen uns schon länger mit dem Thema Babyschlaf und Mediennutzung“, sagt Sabine Seehagen. „Allerdings ist dieses Forschungsfeld sehr geprägt von korrelativen Studien. Diese Vorgehensweise sagt aber noch nicht wirklich etwas darüber aus, ob die Medien ‚Schuld‘ sind an dem schlechten Schlaf. Oder ob doch etwas ganz anderes dahintersteckt. Das war der Grund, warum wir experimentell arbeiten wollten“, so Seehagen.
Während die allermeisten Experimente in dem Bereich mit Erwachsenen in Laboren durchgeführt werden, war es den drei Bochumer Entwicklungspsychologinnen ein großes Anliegen, die Kinder in ihrem häuslichen Umfeld zu testen und zu beobachten, um zu verstehen, welche Bedeutung das Tablet für den Schlaf im Alltag hat.
Tablet versus Bilderbuch
Die 32 teilnehmenden Familien mit Kindern zwischen 15 und 24 Monaten wurden von den Forscherinnen jeweils zweimal besucht und instruiert.
Im Zentrum des Experiments stand die Frage, ob das Anschauen einer Geschichte auf dem Tablet im Vergleich zum Ansehen eines Bilderbuchs die Ausschüttung von Melatonin und den Nachtschlaf beeinflusst.
Die Kinder bekamen eine Schlafuhr ans Fußgelenk, welche die Bewegungen in der Nacht durch Sensoren wahrnahm. Dadurch konnten die Wissenschaftlerinnen anschließend Rückschlüsse über das Schlafverhalten ziehen, zum Beispiel Schlafdauer, -qualität und Einschlafzeit. Die Melatoninausschüttung wurde über drei Speichelproben pro Kind und Abend gemessen.
Die Ergebnisse überraschen
„Wir haben an dem Abend mit Tablet einen flacheren Anstieg in der Melatoninausschüttung erwartet als an dem Abend mit Bilderbuch", so Carolin Konrad. Dies würde dafürsprechen, dass das Blaulicht, das von dem Tablet abgestrahlt wird, die Melatoninproduktion unterdrückt. Doch überraschenderweise bestätigten die Daten diese Annahme nicht.
Ausführlicher Beitrag in Rubin
Was die Forscherinnen dazu herausgefunden haben, lesen Sie im ausführlichen Beitrag im Wissenschaftsmagazin Rubin mit dem Schwerpunkt Licht und Leuchten (https://news.rub.de/wissenschaft/entwicklungspsychologie-tablet-vor-dem-einschla...). Für redaktionelle Zwecke dürfen die Texte auf der Webseite unter Angabe der Quelle „Rubin – Ruhr-Universität Bochum“ sowie Bilder aus dem Downloadbereich unter Angabe des Copyrights und Beachtung der Nutzungsbedingungen honorarfrei verwendet werden.
Rubin kann über ein Online-Formular (https://news.rub.de/rubin) kostenlos als Newsletter oder Printausgabe abonniert werden.
Text: Raffaela Römer
Prof. Dr. Sabine Seehagen
Lehrstuhl Entwicklungspsychologie
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 22672
E-Mail: sabine.seehagen@ruhr-uni-bochum.de
Criteria of this press release:
Journalists
Psychology
transregional, national
Research results
German

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