Der schwedische Forscher und Mediziner Lars Lannfelt hat den mit 60.000 Euro dotierten „Hartwig Piepenbrock-DZNE-Preis“ erhalten. Mit dieser Auszeichnung würdigen das DZNE und die Piepenbrock Unternehmensgruppe Lannfelts wegweisenden Beiträge zum Verständnis der Alzheimer-Erkrankung sowie zur Entwicklung des Medikaments „Lecanemab“. Dieses wird zur Behandlung von Alzheimer, der häufigsten Demenzerkrankung, eingesetzt und ist das erste kausal wirksame Arzneimittel seiner Art, das in der Europäischen Union zugelassen wurde. Lannfelt ist emeritierter Professor der Universität Uppsala und Mitbegründer des Pharmaunternehmens BioArctic.
„Mit dieser Auszeichnung ehren wir einen wahren Pionier der Alzheimer-Forschung“, sagt Professor Gabor Petzold, amtierender Vorstandsvorsitzender des DZNE. „Lecanemab hat neue Wege in der Behandlung eröffnet. Das Medikament greift einen zentralen Mechanismus der Alzheimer-Erkrankung an und kann deren Entwicklung verlangsamen, wenn es im Frühstadium verabreicht wird. Das ist ein bedeutender Fortschritt – denn herkömmliche Therapien können lediglich die Symptome lindern, bekämpfen jedoch nicht die Wurzeln von Alzheimer. Lars Lannfelt hat dafür den Weg bereitet.“
„Wir verleihen den Hartwig Piepenbrock-DZNE-Preis nicht allein für herausragende Forschung – wir setzen damit auch ein Zeichen: für mehr Aufmerksamkeit, für mehr Verständnis und für mehr Engagement im Kampf gegen Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen. Bis heute haben wir für diese Auszeichnung insgesamt 520.000 Euro zur Verfügung gestellt“, sagt Olaf Piepenbrock, geschäftsführender Gesellschafter der gleichnamigen Unternehmensgruppe. „Es beeindruckt mich, wie mutig und ausdauernd die Wissenschaft neue Wege geht. Diese Arbeit verdient nicht nur höchste Anerkennung, sondern auch breite Unterstützung. Denn jeder Forschungserfolg bringt Hoffnung – für Millionen Betroffene und ihre Familien.“
Über den Preisträger: Lars Lannfelt, geboren 1949, ist schwedischer Staatsbürger. Er studierte Medizin, spezialisierte sich in Psychiatrie und Geriatrie, arbeitete am Karolinska-Institut und später an der Universität Uppsala, wo er heute emeritierter Professor ist. Lannfelt ist Mitglied des Vorstandes des Pharma-Unternehmens BioArctic, das er 2003 mitgründete. Seit 2004 ist er auch Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. In den frühen 1990er- und 2000er-Jahren entdeckte er zwei Anomalien im menschlichen Erbgut (heute bekannt als „Schwedische Mutation“ und „Arktische Mutation“), die zu einer Alzheimer-Erkrankung führen. Beide Gendefekte wirken sich auf sogenannte Amyloid-Proteine aus, die im menschlichen Körper natürlicherweise entstehen. Lannfelts Forschung lieferte Belege dafür, dass lösliche Aggregate dieser Moleküle eine zentrale Rolle bei der Alzheimer-Erkrankung spielen. Auf dieser Grundlage wurde später der Antikörper „Lecanemab“ entwickelt, der sich gegen diese schädlichen Proteine richtet. Klinische Studien haben gezeigt, dass das zugehörige Medikament den Krankheitsverlauf verzögern kann. Dieses Arzneimittel (Handelsname „Leqembi“) wurde von BioArctic gemeinsam mit dem japanischen Partnerunternehmen Eisai entwickelt und im April 2025 in der Europäischen Union für die Behandlung der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium zugelassen. Seit September wird es in Deutschland verabreicht.
• Interview mit Lars Lannfelt (PharmaBoardroom): https://pharmaboardroom.com/interviews/lars-lannfelt-co-founder-board-member-bio...
Über den „Hartwig Piepenbrock-DZNE-Preis“: Seit 2011 zeichnet der „Hartwig Piepenbrock-DZNE-Preis“ alle zwei Jahre herausragende Forschung über neurodegenerative Erkrankungen aus. Diese Erkrankungen – darunter Alzheimer, Parkinson und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – sind durch Funktionsbeeinträchtigungen und den Verlust von Nervenzellen gekennzeichnet. Mögliche Folgen sind Demenz, Bewegungsstörungen und andere schwerwiegende Beeinträchtigungen der Gesundheit. Der Preis wird von der Piepenbrock Unternehmensgruppe gestiftet und im Andenken an deren ehemaligen geschäftsführenden Gesellschafter vergeben. Hartwig Piepenbrock verstarb an den Folgen einer Demenzerkrankung. Er hatte sich über viele Jahre für Kunst, Wissenschaft und die Gesellschaft engagiert. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträgern erfolgt durch ein internationales Komitee unter Koordination des DZNE. Bei dieser Gelegenheit wurde der Preis zum achten Mal verliehen.
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Über das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE): Das DZNE ist eines der weltweit führenden Forschungszentren für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und ALS, die mit Demenz, Bewegungsstörungen und anderen schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Gesundheit einhergehen. Diese Erkrankungen bedeuten enorme Belastungen für Betroffene und ihre Angehörigen, aber auch für die Gesellschaft und Gesundheitsökonomie. Das DZNE trägt maßgeblich zur Entwicklung neuer Strategien der Prävention, Diagnose, Versorgung, Behandlung und Pflege bei – und zu deren Überführung in die Praxis. Es hat bundesweit zehn Standorte und kooperiert mit Universitäten, Universitätskliniken und anderen Institutionen im In- und Ausland. Das DZNE wird staatlich gefördert, es ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft und der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. https://www.dzne.de
Über die Piepenbrock Unternehmensgruppe: Die Piepenbrock Unternehmensgruppe ist ein seit 1913 inhabergeführtes Familienunternehmen – heute in der vierten Generation. Piepenbrock entlastet seine Kunden durch ein breites Dienstleistungsspektrum, beispielsweise in den Geschäftsbereichen Facility Management, Gebäudereinigung, Sicherheit, Gebäudetechnik und Instandhaltung Verschiedene Tochterunternehmen unterstützen den Dienstleister im technischen Bereich, unter anderem in den Gewerken Sanitär und Elektrotechnik. In der Industrie sind die Töchter LoeschPack und Hastamat im Verpackungsmaschinenbau sowie Planol in der Chemieproduktion erfolgreich. Mit rund 800 Standorten und 70 Niederlassungen ist das Unternehmen ein zuverlässiger Partner. Piepenbrock steht für nachhaltiges Handeln und übernimmt Verantwortung – ökonomisch, ökologisch und sozial. Das zeigt die Unternehmensgruppe beispielsweise mit ihrem Umweltprogramm „Piepenbrock Goes Green“ und seiner engen Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk Plan International Deutschland e.V. https://www.piepenbrock.de
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Journalists, Scientists and scholars
Medicine
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