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11/21/2025 12:56

„RNA Healer“ erhält rund eine Million Euro für Entwicklung von Leberfibrose-Therapie

Inka Burow Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH-Projekt siegt beim Start-up-Förderwettbewerb des niedersächsischen Forschungsinkubators Institute for Biomedical Translation Lower Saxony.

    Das Institute for Biomedical Translation Lower Saxony (IBT) will als Forschungsinkubator biomedizinische Spitzenforschung in die klinische Praxis bringen. Dafür hat das IBT in der fünften Förderrunde Anschubfinanzierungen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro vergeben. Sieben Forschungsvorhaben haben an der Endrunde des Wettbewerbs um die Fördermittel teilgenommen, zwei Sieger kürte die Jury. Einer davon ist das Projekt „RNA Healer“ unter der Leitung von Professor Dr. Amar Deep Sharma, Leiter der Arbeitsgruppe RNA-Therapeutics & Liver Regeneration an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er ein RNA-basiertes Medikament für Menschen mit fortgeschrittener chronischer Leberfibrose und erhält dafür rund eine Million Euro. Ziel ist es, die verheerende Narbenbildung zu reduzieren und die Leberfunktion langfristig zu verbessern. „Die Förderung ist ein weiterer großer Schritt in Richtung klinischer Studie“, sagt Professor Sharma. Auch MHH-Präsidentin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner freut sich über den Erfolg: „Das Projekt ist ein leuchtendes Beispiel für die klinische Spitzenforschung an der MHH, mit der wir die Krankenversorgung der Zukunft auf den Weg bringen.“

    Außerdem erhielt das Projekt „Citrapeutics“ vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig eine Förderung in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Das Forschungsteam möchte die Krebsbehandlung revolutionieren und eine neuartige orale Immuntherapie etablieren. Mit dem Fördergeld soll es den beiden Gewinnerteams gelingen, ihre Forschungsergebnisse möglichst schnell klinisch zu erproben und durch die Gründung von Startups auch wirtschaftlich erfolgreich zu machen.

    Neue antifibrotische Therapien gefragt

    Die mRNA kopiert die genetische Information, die in unserem Erbgut, der DNA, enthalten ist. Die Kopie dient dann als Vorlage für den Aufbau von Proteinen, den Bausteinen des Lebens. In seiner Forschungsarbeit nutzt Professor Sharma mRNA, um Leberfibrose zu therapieren. Eine solche Fibrose entsteht, wenn Lebergewebe aufgrund bestimmter Lebererkrankungen umgebaut wird und vernarbt. „Eine fortschreitende Fibrose beeinträchtigt zunehmend die Leberfunktion und kann zu einer Leberzirrhose und schließlich zu Leberversagen oder Krebs führen“, erklärt der Wissenschaftler. In Europa sterben daran jährlich mehr als 280.000 Menschen. „Der Mangel an zugelassenen Medikamenten, die eine Leberfibrose wirksam behandeln können, erfordert die rasche Entwicklung neuer antifibrotischer Therapien.” Die IBT-Förderung soll nun helfen, vielversprechende mRNA-Therapiekandidaten für leberspezifische Erkrankungen in einer klinischen Studie zu untersuchen. Unterstützung erhält der Wissenschaftler auch von Klinikdirektor Professor Dr. Heiner Wedemeyer: „RNA-Therapeutika bergen ein enormes Potenzial für die Behandlung von Leberfibrose, unabhängig von der Ursache. Als Leiter der Klinik bin ich entschlossen, ,RNA Healer‘ auf seinem wissenschaftlichen Weg zur klinischen Entwicklung voll zu unterstützen.“

    Anschubfinanzierung zur Gründung

    An der fünften Wettbewerbsrunde des IBT haben neben der MHH und dem HZI auch die Leibniz Universität Hannover, die Georg-August-Universität Göttingen und die Universitätsmedizin Göttingen teilgenommen. Sieben Teams schafften es in die Endrunde, darunter das MHH-Projekt ReMyeMe. Es entwickelt neue Wege für die entzündungshemmende Behandlung von Menschen mit Multipler Sklerose und ähnlichen Erkrankungen mit Hilfe von Polysialinsäure (PolySia).

    Den beiden neu geförderten IBT-Projekten steht insgesamt eine Unterstützung von etwa 2,5 Millionen Euro für eine Laufzeit von zwei Jahren zur Verfügung. In der ersten Phase der Förderung geht es um die zügige wissenschaftliche und marktorientierte Weiterentwicklung, damit aus der Forschungsidee eine Geschäftsidee wird und mit einem fundierten Businessplan zeitnah eine Unternehmensgründung erfolgen kann. Danach liegt der Fokus auf der Aufnahme der Geschäftstätigkeit sowie darauf, weitere externe Finanzierung zu ermöglichen. Mit den zwei neuen Projekten befinden sich inzwischen zehn Projekte mit einer Gesamtförderung von fast elf Millionen Euro im IBT-Portfolio.

    SERVICE:

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Amar Deep Sharma, sharma.amar@mh-hannover.de.


    Images

    : Professor Amar Deep Sharma und Professor Dr. Michael Ott freuen sich über rund eine Million Euro Förderung für ihr Projekt.
    : Professor Amar Deep Sharma und Professor Dr. Michael Ott freuen sich über rund eine Million Euro F ...

    Copyright: Marek Kruszewski.

    Professor Dr. Amar Deep Sharma.
    Professor Dr. Amar Deep Sharma.

    Copyright: Karin Kaiser/MHH.


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Contests / awards, Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    : Professor Amar Deep Sharma und Professor Dr. Michael Ott freuen sich über rund eine Million Euro Förderung für ihr Projekt.


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    Professor Dr. Amar Deep Sharma.


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