idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/24/2025 10:52

Schutzschild gegen Metastasen und genetisch geschützte CAR-T-Zellen: Doppelte Auszeichnung für Mirco Julian Friedrich

Dr. Sibylle Kohlstädt Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Der Arzt und Krebsforscher Mirco Julian Friedrich vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), vom Stammzellforschungsinstitut HI-STEM* sowie vom Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) wird doppelt ausgezeichnet – für zwei unabhängige Forschungsprojekte: Seinen neuartigen Ansatz, um Lebermetastasen zu verhindern, würdigt die Beug Stiftung mit dem Metastasis Preis 2025. Der Kind-Philipp-Forschungspreis 2025 zeichnet Friedrichs Forschung zu T-Zellen aus, die er so verändert, dass sie besser vor Angriffen durch natürliche Killerzellen geschützt sind. In einer ersten klinischen Studie wird bereits erprobt, ob dieser Ansatz die Wirksamkeit zellulärer Immuntherapien verbessern kann.

    Die Hartmut und Margrit Beug Stiftung für Metastasierungsforschung verleiht den mit 12.000 Euro dotierten Metastasis Prize 2025 für Friedrichs neuartigen präventiven Ansatz gegen Lebermetastasen. Bei vielen Krebsarten entstehen Metastasen bevorzugt in der Leber, da die im Blut zirkulierenden Tumorzellen die sehr günstige Mikroumgebung dieses Organs ausnützen, um sich dort anzusiedeln. Friedrich und Kollegen wollen nun Leberzellen mithilfe von mRNA umprogrammieren und damit die Mikroumgebung undurchlässig für Krebszellen machen. So soll die Leber mit einer Art „Schutzschild“ gegen Metastasen ausgestattet werden. Dieser gezielte gentherapeutische Ansatz soll das Risiko der Entwicklung von Lebermetastasen senken. Möglicherweise kann dadurch bei bestimmten Krebspatienten langfristig sogar auf die risikosenkende Chemotherapie mit all ihren Nebenwirkungen verzichtet werden.

    Den mit 10.000 Euro dotierten Kind-Philipp-Forschungspreis 2025 erhält Friedrich gemeinsam mit seinen früheren Kollegen Kevin Lu (heute Universitätsklinikum Essen) und Michael Kilian (heute Harvard Medical School). Die drei Forschenden hatten herausgefunden, dass T-Zellen, die Krebszellen erkennen und aktiv werden, von einem anderen Player des Immunsystems, den natürlichen Killerzellen, angegriffen und abgetötet werden. Für Krebspatienten stellt das ein Problem dar: Der Mechanismus verhindert oft, dass Tumoren erfolgreich vom Immunsystem bekämpft werden, und er kann die Wirkung moderner zellulärer Krebsimmuntherapien wie der CAR-T-Zelltherapie abschwächen.

    Mit der Genschere CRISPR/Cas9 gelang es den drei Forschenden, T-Zellen so zu verändern, dass sie besser vor Angriffen durch natürliche Killerzellen geschützt sind. Auf Grundlage dieser Ergebnisse leitet Mirco Friedrich nun die klinische Studie PERSIST-B7H6, um erstmals zu untersuchen, ob solche genetisch geschützten CAR-T-Zellen länger im Körper überleben und dadurch wirksamer gegen Krebs vorgehen können. Diese NCT-Brückenstudie wird an den NCT-Standorten Heidelberg, West (Essen) und Berlin durchgeführt.

    Mirco Julian Friedrich ist seit 2025 Arbeitsgruppenleiter am DKFZ und der HI-STEM gGmbH und klinisch tätiger Hämatologe und Onkologe am Universitätsklinikum Heidelberg. Nach dem Medizinstudium und der Promotion in Heidelberg und an der Harvard Medical School war er Postdoktorand und EMBO Fellow am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

    Für seine Forschung erhielt Friedrichs bereits zahlreiche Auszeichnungen u. a.: Forbes 30 Under 30 - Europe, MIT McGovern Technology Award, DGHO-Promotionspreis, Young Investigator Awards der amerikanischen Gesellschaften für Neuro-Onkologie (SNO) und Multiple Myelomforschung (IMS).

    *Das Heidelberger Institut für Stammzelltechnologie und experimentelle Medizin (HI-STEM) gGmbH wurde 2008 als Public-Private-Partnership von DKFZ und Dietmar Hopp Stiftung gegründet.

    Ein Foto des Preisträgers steht zu Verfügung unter:
    https://www.dkfz.de/fileadmin/user_upload/Skoe/Pressemitteilungen/2025/Friedrich...

    Nutzungshinweis für Bildmaterial zu Pressemitteilungen
    Die Nutzung ist kostenlos. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) gestattet die einmalige Verwendung in Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Thema der Pressemitteilung bzw. über das DKFZ allgemein. Bitte geben Sie als Bildnachweis an: „Quelle: Neri Kranz / DKFZ“.
    Eine Weitergabe des Bildmaterials an Dritte ist nur nach vorheriger Rücksprache mit der DKFZ-Pressestelle (Tel. 06221 42 2854, E-Mail: presse@dkfz.de) gestattet. Eine Nutzung zu kommerziellen Zwecken ist untersagt.

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.

    Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:

    Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
    Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
    Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
    Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
    DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
    Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)

    Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

    Ansprechpartner für die Presse:

    Dr. Sibylle Kohlstädt
    Pressesprecherin
    Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Im Neuenheimer Feld 280
    69120 Heidelberg
    T: +49 6221 42 2843
    E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de
    E-Mail: presse@dkfz.de
    www.dkfz.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Contests / awards, Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).