idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/27/2004 11:22

Arbeitsmarkt im Wandel?

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Studie aus dem Institut Arbeit und Technik untersucht Arbeitsmarktmobilität und Beschäftigungsstabilität im Zeitverlauf

    Das Berufsleben scheint in den letzten Jahrzehnten immer turbulenter und unsicherer geworden zu sein. Statt der "Lebensstellung" von der Lehre bis zur Rente in einem krisensicheren Großbetrieb eile heute der flexible "Arbeitskraftunternehmer" von befristetem Job zum nächsten Projekt, lautet die These. Diese Vorstellungen stimmen allerdings nicht mit der Wirklichkeit überein, wie eine soeben erschienene Studie aus dem Institut Arbeit und Technik /Wissenschaftszentrum NRW (IAT/Gelsenkirchen) zeigt. Wie Dr. Marcel Erlinghagen anhand theoretischer Überlegungen und empirischer Ergebnisse deutlich macht, lässt sich in der Vergangenheit keine fundamentale Beschleunigung des Arbeitmarktgeschehens nachweisen. Er bezweifelt auch, dass dem ultraflexiblen "Arbeitskraftunternehmer" tatsächlich die Zukunft gehört.

    Die Veröffentlichung basiert auf einer Dissertation, die in enger Anbindung an das von Erlinghagen am IAT bearbeitete DFG-Projekt "Restrukturierung des Arbeitsmarktes" entstand und 2003 an der Universität Duisburg/ Essen eingereicht wurde. "Unbestreitbar haben in den vergangenen Jahrzehnten fundamentale Veränderungen stattgefunden. Jedoch ist weitgehend unklar, wie diese Veränderungen auf das Arbeitsmarktgeschehen gewirkt haben", so Dr. Erlinghagen. Ausgehend von einer umfassenden theoretischen Auseinandersetzung u. a. mit dem Begriff der Arbeitsmarktflexibilität wird ein neues Arbeitsmarktschema entwickelt, auf dessen Basis die im Zuge des Übergangs zur Dienstleistungsgesellschaft veränderten Rahmenbedingungen nachgezeichnet werden können. Anhand der Indikatoren "Arbeitsmarktmobilität" und "Beschäftigungsstabilität" wird überprüft, ob die Fluktuation von Beschäftigten im Zeitablauf tatsächlich zugenommen hat und die Bindungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wirklich brüchiger und instabiler geworden ist.

    Letztlich wird durch die vorgenommenen Analysen keine der Thesen bestätigt. Auch scheint Skepsis gegenüber dem Argument einer umfassenden "Erstarrung" des Arbeitsmarktes angebracht, meint Erlinghagen. Stattdessen zeichne sich im Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft vielmehr ein Restrukturierungsprozess ab, der insgesamt zu einer Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen geführt hat, wenngleich es jenseits dieser generellen Entwicklung auch Gewinner und Verlierer gab. Dieser anhaltende Restrukturierungsprozess ist gestaltbar, wie Dr. Erlinghagen zeigt, so dass sich politische Konsequenzen ergeben für eine verstärkte Qualifizierung, die bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Eigenarbeit und die Bewahrung der sozialen Sicherungssysteme. "Eine angepasste Regulierung des Arbeitsmarktes wird auch in Zukunft notwendige Voraussetzung sein, um sowohl den gesellschaftlichen Wohlstand weiter zu vergrößern als auch soziale Gerechtigkeit zu garantieren".

    Dr. Marcel Erlinghagen arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen sowie an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum.

    Erlinghagen, Marcel: Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes - Arbeitsmarktmobilität und Beschäftigungsstabilität im Zeitverlauf
    VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004. 312 S. Mit 54 Abb. u. 20 Tab. 17 x 24 cm Br.
    ISBN: 3-531-14292-5
    EUR: 34,90

    Für weitere Fragen steht
    Ihnen zur Verfügung:
    Dr. Marcel Erlinghagen
    Durchwahl: 0209/1707-342
    Durchwahl: 0234/3222420

    Pressereferentin
    Claudia Braczko
    Munscheidstraße 14
    45886 Gelsenkirchen
    Tel.: +49-209/1707-176
    Fax: +49-209/1707-110
    E-Mail: braczko@iatge.de
    info@iatge.de
    WWW: http://iat-info.iatge.de


    More information:

    http://iat-info.iatge.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).