Deutsche Hochschulpolitik muss mit einer Stimme sprechen können
"Je internationaler Lehre und Forschung werden, desto wichtiger ist es, dass die Hochschulpolitik in Deutschland mit einer Stimme sprechen kann", betonte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Professor Dr. Peter Gaehtgens. Er reagierte damit auf die Forderungen des niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff die KMK zu reformieren. Es bestehe tatsächlich dringender Handlungsbedarf, denn die Koordinierungsmechanismen seien durch das Einstimmigkeitsprinzip zu schwerfällig, um aktuell und wirkungsvoll auf Entwicklungen zu reagieren. Dies dürfe jedoch nicht zu einem völligen Verlust an Koordinierung in der Hochschulpolitik führen. Die Bemühungen um Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Hochschulsystems, der Bologna-Prozess, die Förderung der Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern, die wechselseitige Anerkennung von Studienleistungen und Studienabschlüssen und der zunehmende Wettbewerb um Forschungsförderung in Europa machten es aber notwendig, die Bildungs- und Forschungsplanung für den Hochschulbereich national zu koordinieren, um mit einer Stimme sprechen und handeln zu können. "Deutschland hat sich verpflichtet, an der Bildung des Europäischen Hochschul- und Forschungsraums aktiv mitzuwirken. Das erfordert eine enge Abstimmung nicht nur zwischen den Ländern, sondern auch mit dem Bund."
Wenn es der KMK nicht gelinge, sich zu reformieren, müsse darüber nachgedacht werden, ob die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung, ggf. im Zusammenwirken mit dem Wissenschaftsrat, diese Funktion stärker als bisher übernehmen könne. Die HRK sehe hier eine große Verantwortung und werde sich an der Entwicklung entsprechender Konzepte beteiligen, betonte Präsident Gaehtgens.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy
German
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