Im Rahmen des 49. Wissenschaftlichen Jahreskongresses der Deutschen Hochdruckliga im Heidelberger Congress Center werden herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Hypertonieforschung ausgezeichnet. Die Preise würdigen innovative Forschung, fördern den Wissenstransfer und tragen zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Bluthochdruck bei.
Prof. Dr. Johannes Stegbauer, Vorstandsmitglied der Deutschen Hochdruckliga mit Schwerpunkt Wissenschaftsförderung, erläutert: „Die in diesem Jahr verliehenen Preise sind ein wichtiger Impuls für die angewandte Forschung im Bereich Hypertonie. Sie ermöglichen es deutschen Forschungsgruppen, innovative Ansätze zu entwickeln, die nicht nur das Verständnis von Bluthochdruck vertiefen, sondern langfristig auch die Prävention und Therapie für Betroffene, in diesem Jahr insbesondere für Kinder, entscheidend verbessern können."
Dr.-Günther-Sawitzki-Förderpreis für angewandte Hochdruckforschung 2025
Der Preis unterstützt Projekte deutscher Forschungsgruppen im Bereich der angewandten Forschung. Namensgeber des Förderpreises ist ein Heidelberger Wissenschaftler, der selbst von Hypertonie betroffen war. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Arbeiten mit Fokus auf Kinder. 2025 erhalten zwei Forschende den mit 10.000 Euro dotierten Preis:
• Dr. med. Johannes Holle (Universitätsklinikum Tübingen) für seine Studie “Hypertension and Cardiorenal Disease in Children with Stem Cell and Solid Organ Transplantation and Survivors of Childhood Cancer – A Prospective Cohort Study”.
Thema seines Projekts ist die Früherkennung von Herz- und Nierenerkrankungen bei Kindern nach Stammzell- und Organtransplantation sowie nach Krebserkrankungen. Im Rahmen einer interdisziplinären kardiorenalen Sprechstunde wurde dafür eine prospektive Kohortenstudie initiiert, in der der klinische Phänotyp mithilfe modernster diagnostischer Verfahren charakterisiert wird. Ein begleitendes Biobanking ermöglicht dabei die Untersuchung von Veränderungen der Mikrobiom-Metabolom-Immunachse, um die Mechanismen der Krankheitsprogression besser zu verstehen. Die Ergebnisse des Projekts sollen langfristig dazu beitragen, Prävention und Therapie kardiovaskulärer und renaler Erkrankungen bei pädiatrischen Hochrisikopatientinnen und -patienten zu verbessern.
• Meike Schrader (Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München) für das Projekt „Hand aufs Herz – kardiovaskuläre Prävention für Kinder und Jugendliche“.
Das Projekt wurde im April 2024 von der Abteilung für Kinderkardiologie der LMU München ins Leben gerufen. Es ermöglicht Schülerinnen und Schülern im Großraum München eine kostenlose und ausführliche Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen und individuelle Risikofaktoren zu identifizieren. Durch gezielte Präventionsstrategien soll die kardiovaskuläre Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gestärkt beziehungsweise das Auftreten von Krankheiten verhindert werden.
Forschungspreis Dr. Adalbert Buding
Preisträger dieses mit 5.000 Euro dotierten Wissenschaftspreises der Adalbert Buding Stiftung ist in diesem Jahr Dr. Hendrik Bartolomaeus (Universitätsklinik Würzburg). Er erhält die Auszeichnung für die wissenschaftliche Publikation „Metformin modulates microbiota and improves blood pressure and cardiac remodeling in a rat model of hypertension“. Seine preisgekrönte Studie zeigt, dass Metformin – normalerweise ein Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes – bei Ratten mit Bluthochdruck den Blutdruck senkt und die Herzfunktion verbessert, indem es die Darmflora verändert. Dies führt zur vermehrten Bildung kurzkettiger Fettsäuren, die Entzündungen im Herzen hemmen und die Anpassung des Herzens an hohen Blutdruck verbessern – unabhängig davon, ob Diabetes vorliegt oder nicht. Damit weist die Arbeit darauf hin, dass Metformin über mikrobiell vermittelte Stoffwechselwege schützende Wirkungen auf Herz und Kreislauf entfalten kann.
Förderpreis für Sport und nicht-medikamentöse Therapie bei Bluthochdruck
Sport trägt entscheidend dazu bei, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und die langfristige Gesundheit zu fördern. Den mit einem Preisgeld von 1.200 Euro verbundenen Förderpreis für Sport und nicht-medikamentöse Therapie bei Bluthochdruck erhält in diesem Jahr Dr.rer.nat. Angela Patricia Moissl-Blanke (Universitätsmedizin Mannheim) für die Veröffentlichung “Self-rated physical fitness predicts cardiovascular and all-cause mortality— implications for clinical decision-making”. In ihrem Forschungsprojekt hat Moissl-Blanke untersucht, ob die Selbsteinschätzung der körperlichen Fitness ein verlässlicher Hinweis auf das persönliche Gesundheitsrisiko sein kann. Das Ergebnis der Untersuchung: Die eigene Einschätzung der körperlichen Fitness ist ein starker, unabhängiger Risikomarker. Wer sich also körperlich fit fühlt, hat ein deutlich geringeres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an anderen Ursachen zu sterben – unabhängig von Vorerkrankungen. Die einfache Frage „Wie fit fühlen Sie sich?“ kann daher Ärztinnen und Ärzten helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielte Präventionsmaßnahmen einzuleiten.
Grundlage dieser Untersuchung ist die sogenannte LURIC-Studie (Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Study). Diese Langzeitstudie begleitet über 3.000 Studienteilnehmer, die in den Jahren 1997 bis 2000 aufgrund von Herzbeschwerden im Herzzentrum in Ludwigshafen untersucht wurden.
Young Investigator Awards
Die Deutsche Hochdruckliga hat sich zudem aktive Nachwuchsförderung auf ihre Fahne geschrieben und unterstützt junge Forschende mit der Auslobung der „Young Investigator Awards“ (YIA) für innovative Forschungsarbeiten. In diesem Jahr werden vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Arbeiten ausgezeichnet und erhalten jeweils 500 Euro Preisgeld:
• Dr. med. Nathalie Gehrmann (Universitätsklinikum Köln) für die Veröffentlichung „Baroreflex activation therapy: positive long-term effects on blood pressure control and antihypertensive medication”.
• Anna Poppe für das Projekt „Isolierte systolische Hypertonie: Der Einfluss von sportlichem Training und Geschlecht - Eine Querschnittsstudie mit Messung des peripheren und zentralen Blutdrucks bei aktiven 18- bis 35-Jährigen“.
• Dr. med. Fabian Starnecker (Deutsches Herzzentrum München) für das Projekt “Awareness and control of cardiovascular risk factors in the German population – insights from a mobile health app”.
• Nurana Tagiyeva (Max-Delbrück-Centrum Berlin) für das Projekt “Faecalibacterium prausnitzii Improves Cardiac Function in Hypertension-Induced Cardiovascular Damage Thesis title: Role of Gut Microbiota-Derived Metabolites such as Short-Chain Fatty Acids on Hypertensive Target Organ Damage”.
Fotos der Preisträger können in Druckauflösung bei der Pressestelle angefordert werden.
Über uns
Die Deutsche Hochdruckliga e.V. (DHL)® I Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention ist eine gemeinnützige, unabhängige medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft. Sie setzt sich seit 1974 für die Förderung der Wissenschaft und eine wissenschaftlich fundierte Aufklärung der Öffentlichkeit auf dem Gebiet der Hypertonie ein. Sie bündelt die Expertise aus allen relevanten Fachgruppen und stellt diese allen Beteiligten zur Verfügung. Wissenschaftliche Sektionen und der jährliche wissenschaftliche Kongress sichern aktuelles Fachwissen und den fachlichen Austausch. Stipendien und Wissenschaftspreise fördern den wissenschaftlichen Nachwuchs. Durch die Zertifizierung von Fachärztinnen und -ärzten sowie interdisziplinären Hypertonie-Zentren sichert die Deutsche Hochdruckliga eine qualitativ hochwertige, umfassende Versorgung von Hypertonikerinnen und Hypertonikern im deutschsprachigen Raum. http://www.hochdruckliga.de
https://www.hochdruckliga.de/presse/pressemappen
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Sport science
transregional, national
Contests / awards, Personnel announcements
German

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).