Die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen forschen zum deutschen Arbeitsmarkt im technologischen Wandel und zur Analyse des Darmmikrobioms als Gesundheitsindikator.
Der diesjährige Leibniz-Promotionspreis geht in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften an die Mikroökonomin Cäcilia vom Baur vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. In der Kategorie Natur- und Technikwissenschaften wird die Biotechnologin Lisa Budzinski vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) ausgezeichnet.
Cäcilia vom Baur Ph.D. (32) vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim erhält den Leibniz-Promotionspreis 2025 in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften für ihre Dissertation „Technological Change: Origins and Impacts in the Labor Market“ (Technologischer Wandel: Ursprünge und Auswirkungen im Arbeitsmarkt). Die Arbeit beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen neuen Technologien, Bildung und Arbeitsmarkt im Kontext des demografischen Wandels in Deutschland.
Sie konnte zeigen, dass Unternehmen mit Nachwuchsmangel, insbesondere an Auszubildenden, weniger in neue Technologien investieren und den technologischen Wandel damit bremsen. Der Grund dafür liege darin, dass junge Mitarbeitende im Vergleich zu etablierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einen Vorteil beim Erlernen neuer erforderlicher Qualifikationen haben.
Sie zeigt weiterhin auf, dass inhaltliche Änderungen in den betrieblichen Lehrplänen dazu beitragen, die Qualifikationen sowie die spätere Vergütung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu verbessern. Außerdem führte die Computerisierung in den 1990er Jahren zu einer Annäherung der Arbeitsmarktchancen für Menschen aus bildungsfernen Haushalten im Vergleich zu solchen mit bildungsnaher Herkunft.
Schließlich zeigte Cäcilia vom Baur, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller Qualifikationsgruppen gleichermaßen bereit sind, für attraktive Standortfaktoren finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen. So wählen sie bevorzugt Stellenangebote in Regionen mit besseren kulturellen Angeboten, höherer Familienfreundlichkeit und stärkerer Infrastruktur, auch wenn das Gehalt dort niedriger ausfällt.
Cäcilia vom Baur (geborene Lipowski) studierte in Mannheim und Straßburg Wirtschaftswissenschaften. Die anschließende Promotion erfolgte an der Utrecht University School of Economics und am ZEW Mannheim. Seit 2024 arbeitet sie als PostDoc am ifo-Institut Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München.
Dr. Lisa Budzinski (32) vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) wird für ihre Dissertation „Single-cell Microbiota Signatures in Chronic Inflammatory Diseases“ (Einzelzell-Mikrobiota-Signaturen bei chronischen Entzündungskrankheiten) mit dem Leibniz-Promotionspreis 2025 in der Kategorie Natur- und Technikwissenschaften ausgezeichnet. In ihrer Dissertation widmet sie sich der Analyse des menschlichen Darmmikrobioms auf Einzelzellebene.
Ihr Thema basiert auf der Annahme, dass die Darmflora von Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen gegenüber gesunden Personen verändert ist. Diese Unterschiede sind allerdings schwer festzustellen, da Darmbakterien vom individuellen Lebensstil und Gesundheitszustand beeinflusst werden und sich laufend an ihre Umgebung anpassen.
Mit der multiparametrischen Mikrobiota-Durchflusszytometrie stellt Lisa Budzinski in ihrer Dissertation einen neuartigen Analyseansatz vor, um die zellulären Unterschiede im Stuhl von Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen sichtbar zu machen. Mit der Charakterisierung der Zellen anhand ihrer Oberflächenmerkmale, der sogenannten Phänotypisierung, können krankheits- und wirtsbezogene Merkmale bei verschiedenen chronisch-entzündlichen Erkrankungen im und außerhalb des Darms erfasst werden. Die Methode kann krankheitsspezifische Signaturen im Mikrobiom identifizieren, die sich in individuellen Mustern zeigen und Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand ermöglichen. Ihre Arbeit liefert die Grundlage für eine auf dem Darmmikrobiom basierende, individualisierte Medizin.
Lisa Budzinski studierte Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin. Die anschließende Promotion erfolgte ebenfalls dort und am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ). Derzeit ist sie in der Wissenschaftskommunikation tätig. Sie gewann unter anderem die Deutsche Meisterschaft im Science Slam 2022.
Der Promotionspreis der Leibniz-Gemeinschaft:
Der Promotionspreis der Leibniz-Gemeinschaft wird jährlich für die besten Doktorarbeiten aus Leibniz-Instituten – im Jahr 2024 mehr als 900 – in den Kategorien „Geistes- und Sozialwissenschaften“ und „Natur- und Technikwissenschaften“ vergeben. Die prämierten Arbeiten müssen sich neben einer herausragenden Bewertung durch eine fächerübergreifende Bedeutung, einen Anwendungsbezug und Publikation in Fachzeitschriften oder Präsentationen auf Fachkonferenzen auszeichnen. Er ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger trifft die elfköpfige Leibniz-Preisjury, die aus Personen des öffentlichen Lebens und leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter dem Vorsitz von Leibniz-Präsidentin Martina Brockmeier besteht, aus den Vorschlägen der wissenschaftlichen Sektionen der Leibniz-Gemeinschaft.
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/karriere/karriere-in-der-wissenschaft/promot...
weitere Pressefotos der Ausgezeichneten finden Sie unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/presse/pressefotos/
Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 - 471
Mobil: 0174 / 310 81 74
herbort@leibniz-gemeinschaft.de
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 21.400 Personen, darunter 12.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Finanzvolumen liegt bei gut 2,3 Milliarden Euro.
http://www.leibniz-gemeinschaft.de
Leibniz-Promotionspreis 2025: Preisträgerin des Leibniz-Promotionspreises 2025 in der Kategorie Geis ...
Source: David Ausserhofer
Copyright: Leibniz-Gemeinschaft
Leibniz-Promotionspreis 2025: Preisträgerin des Leibniz-Promotionspreises 2025 in der Kategorie Natu ...
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Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Biology, Economics / business administration, Medicine, Teaching / education
transregional, national
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German

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