idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/08/2025 15:15

Plastikrecycling der Zukunft - Prof. Erna K. Wieduwilt kommt als NRW Rückkehrerin an die UDE

Alexandra Nießen Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Eine Welt ohne Plastik? Undenkbar. Prof. Dr. Erna K. Wieduwilt erforscht, wie es recycelt werden kann, und nutzt hierfür ein natürliches Prinzip: den Enzymabbau von pflanzlicher Biomasse. Wieduwilt ist seit kurzem Junior-Professorin für Physikalische Chemie an der Universität Duisburg-Essen. Ihre vielversprechende Arbeit wird gleich zweifach gefördert: durch das Rückkehrprogramm des NRW-Wissenschaftsministeriums und die Wübben Stiftung Wissenschaft.

    Bisher werden weltweit nur neun Prozent des Plastikmülls recycelt. Der Rest wird verbrannt, auf Deponien oder unsachgemäß in der Umwelt entsorgt, zum Beispiel in den Ozeanen. „Wir müssen Plastik wiederverwerten“, sagt Prof. Dr. Erna K. Wieduwilt. „Allerdings ist das alles andere als trivial, da die meisten Plastiksorten dafür gemacht sind, langlebig und sehr stabil zu sein." Sie nutzt daher einen Vorgang aus der Natur, in der spezielle Eiweiße (Enzyme) robuste Pflanzenbestandteile zersetzen. „Die Reaktionsmechanismen solcher Enzyme habe ich schon erforscht und möchte dieses Wissen nun auf das Kunststoffrecycling übertragen“, so die 31-Jährige. „Wenn Enzyme die synthetischen Plastikpolymere in ihre Monomerbausteine aufspalten, kann aus diesen anschließend wieder Plastik in der ursprünglichen Qualität hergestellt werden.“

    An der Universität Duisburg-Essenwird Prof. Dr. Wieduwilt das enzymatische Recycling mit Computersimulationen untersuchen – und zwar aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: Im ersten, durch das NRW-Rückkehrprogramm geförderten Forschungsansatz wird die Chemikerin die Computersimulationen mit maschinellem Lernen verbinden. „Ich möchte damit die Reaktionsmechanismen von Enzymen vorhersagen und sie dann für den Plastikabbau optimieren“, erklärt sie. Der zweite, durch die Wübben-Stiftung unterstützte Teil ihres Forschungsvorhabens setzt hingegen an der strukturellen Basis von Computersimulationen an: „Wir möchten herausfinden, wie uns die computergestützte Chemie dabei unterstützen kann, die grundlegenden Strukturmodelle zu verbessern, die wir für die Untersuchung von Enzymen verwenden. So können wir genauere Vorhersagen darüber treffen, wie Enzyme funktionieren und wie sie bei chemischen Prozessen helfen.“

    Nach dem Chemiestudium (2013-2018) an der Universität Bremen forschte Erna K. Wieduwilt an der Université de Lorraine (Frankreich), wo sie 2021 in Theoretischer Chemie promoviert wurde. Anschließend ging sie an die Syddansk Universitet (Dänemark), wo sie zunächst als Postdoktorandin und ab 2024 als Marie Skłodowska-Curie Postdoctoral Fellow tätig war. Dort untersuchte sie mithilfe von mathematischen Modellen und Simulationen Reaktionsmechanismen von Enzymen, die an der Verwertung von Biomasseabfällen beteiligt sind. Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet und finanziell gefördert.

    Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Erna K. Wieduwilt, Physikalische Chemie, erna.wieduwilt@uni-due.de


    More information:

    https://www.uni-due.de/2025-12-08-zwei-top-talente-fuer-die-ude


    Images

    Prof. Dr. Erna K. Wieduwilt
    Prof. Dr. Erna K. Wieduwilt
    Source: Alexandra Roth
    Copyright: UDE


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Chemistry, Environment / ecology
    transregional, national
    Personnel announcements, Research projects
    German


     

    Prof. Dr. Erna K. Wieduwilt


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).