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12/11/2025 10:30

KI-Lehre erfolgreich etabliert: 13.000-mal KI-Kompetenz im Studium

Dorothea Elsner Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    Fit fürs KI-Zeitalter: Universität Hohenheim stärkt mit Verbundprojekt „AI for Business | Business for AI (ABBA)“ die Zukunftskompetenzen der Region

    Wie Künstliche Intelligenz (KI) die Arbeitswelt verändert und welche Fähigkeiten junge Menschen künftig benötigen, gehört zu den drängendsten Fragen unserer Zeit. Mit dem vom Bund und den Ländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen mit 4,2 Mio. Euro geförderten Verbundprojekt „AI for Business | Business for AI (ABBA)“ hat die Universität Hohenheim in Stuttgart (Projektkoordination) gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Universität Bayreuth und der Frankfurt University of Applied Sciences ein Lehrangebot aufgebaut, das Studierende der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gezielt auf diese Entwicklungen vorbereitet. Die Nachfrage ist immens: Über die vier Projektjahre hinweg wurden 13.000 direkte Studierendenkontakte an den beteiligten Standorten erreicht. Auch andere Hochschulen und Weiterbildungsinstitutionen profitieren von den frei zugänglichen digitalen Lehrmaterialien und dem im Rahmen des Projekts entwickelten KI-Kompetenzmodell.

    Künstliche Intelligenz im Studium? An der Universität Hohenheim ist das keine Zukunftsmusik, sondern längst gelebte Realität. Einen entscheidenden Beitrag dazu leistete in den vergangen vier Jahren das Projekt ABBA. Während der Projektlaufzeit wurden an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 23 neue oder maßgeblich weiterentwickelte Lehrveranstaltungen umgesetzt, die nun langfristig in der Lehre verankert sind.

    Dazu zählen zentrale Formate wie die Vorlesung „Applied Artificial Intelligence“, die projektorientierte Veranstaltung „Information Systems Engineering“, die mit einem Hackathon endet, oder das „Seminar zum Digital Business Management“, in dem Studierende Wissenschaftskommunikation mit KI-Werkzeugen erlernen.

    Lernziel: KI kompetent und verantwortungsvoll nutzen

    Die vielfältigen Formate verbinden technologische Grundlagen mit praxisnahen Anwendungen und fördern die Fähigkeit, KI kritisch, reflektiert und verantwortungsvoll einzusetzen.

    „Uns ist wichtig, dass Studierende KI nicht nur technisch verstehen, sondern auch deren Wirkung für Wirtschaft und Gesellschaft einschätzen können“, erklärt Professor Henner Gimpel vom Fachgebiet Digitales Management an der Universität Hohenheim, der das Projekt leitete. „Die Verbindung aus fundierter Lehre, kreativen Formaten und realen Anwendungsbezügen befähigt sie, KI aktiv mitzugestalten.“

    Die Perspektive auf KI ist dabei interdisziplinär: Fachgebiete der Universität Hohenheim aus den Bereichen Management, Wirtschaftsinformatik und Soziologie haben zusammengearbeitet, damit Studierende umfassende KI-Kompetenzen entwickeln.

    KI-Kompetenzmodell gibt Orientierung

    Ein zentrales Ergebnis des Gesamtprojekts ist das KI-Kompetenzmodell, das die vier beteiligten Hochschulen gemeinsam entwickelt haben. Das Modell umfasst sechs klar abgegrenzte Kompetenzbereiche: Es berücksichtigt die technologischen und datenbezogenen Grundlagen, die Anwendung von KI in betrieblichen Kontexten, das Management und die organisatorische Gestaltung von KI-Einsatz, die Entwicklung und den Betrieb von KI-Systemen sowie übergreifende Reflexionskompetenzen zu wirtschaftlichen, ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen. Diese Bereiche ergänzen einander und bilden gemeinsam einen Orientierungsrahmen für eine umfassende KI-Qualifizierung.

    Das Modell bietet Hochschulen eine zentrale Orientierung für die Weiterentwicklung ihrer Curricula und unterstützt Unternehmen dabei, Qualifikationsprofile besser einzuordnen. Gleichzeitig erleichtert es Studierenden die Einschätzung ihres eigenen Kompetenzstands und zeigt auf, wie sie sich gezielt weiterentwickeln können. „Das Kompetenzmodell schafft Transparenz in einem Feld, das sich rasant entwickelt“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Henner Gimpel. „Es zeigt Studierenden und Unternehmen gleichermaßen, welche Fähigkeiten künftig entscheidend sein werden.“

    Offene Lernmaterialien stärken KI-Kompetenzen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

    Besonders nachhaltig wirken die im Projekt entwickelten Open Educational Resources (OER). Die Universität Hohenheim hat gemeinsam mit den Verbundpartnern eine umfangreiche Auswahl an digitalen Lehrmaterialien – darunter Fallstudien, Programmierbeispiele, interaktive Übungen und vollständige Vorlesungen – frei zugänglich gemacht. Diese Materialien stehen Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsakteuren ebenso offen wie Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden für den Einsatz von KI qualifizieren möchten. Damit trägt das Projekt weit über den akademischen Bereich hinaus zu einer breiten Stärkung der KI-Kompetenz in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft bei.

    Mit der Fortführung der neu geschaffenen Lehrformate und der offenen Bereitstellung der OER trägt die Universität Hohenheim dazu bei, dass die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse dauerhaft in die Lehre und den regionalen Austausch einfließen. Studierende erhalten weiterhin die Möglichkeit, KI-Kompetenzen praxisnah zu erwerben, während Unternehmen und Bildungspartner von frei zugänglichen Materialien profitieren. Damit bleibt ABBA ein wichtiger Baustein für die kontinuierliche Weiterentwicklung der KI-Bildung in der Region.

    HINTERGRUND: Bund-Länder-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“

    Die Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ von Bund und Ländern zielt darauf ab, die Künstliche Intelligenz in der Breite des Hochschulsystems zu etablieren. Die Universität Hohenheim profitierte in den vergangen vier Jahren von zwei Förderprojekten mit insgesamt rund 3,2 Mio. Euro Fördervolumen.

    Neben dem hochschulübergreifenden Verbundprojekt „AI for Business | Business for AI“ (ABBA) – mit einem Schwerpunkt auf Lehrangebote der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften – richtete das Projekt „AI & Data Science Certificate Hohenheim“ (AIDAHO) ein studienbegleitendes Zertifikatsprogramm ein, das allen Studierenden der Universität Hohenheim offensteht und grundlegende Kompetenzen im Bereich KI, Data Science sowie Scientific Computing vermittelt.

    Hintergründe zum ABBA-Projekt

    • Titel: AI for Business | Business for AI (ABBA)
    • Koordination: Prof. Dr. Henner Gimpel, Fachgebiet Digitales Management
    • Konsortialpartner: Universität Bayreuth, Frankfurt University of Applied Sciences, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
    • Fördergeber: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK), Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
    • Fördersumme: insgesamt über 4,2 Mio. Euro, davon über 1,8 Mio. Euro an der Universität Hohenheim
    • Projektlaufzeit: 01.12.2021 bis 30.11.2025

    Text: Gimpel / Leonhardmair


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Henner Gimpel, Universität Hohenheim, Fachgebiet Digitales Management
    +49 711 459 24051, henner.gimpel@uni-hohenheim.de


    More information:

    https://abba-project.de/ Projekt-Homepage ABBA
    https://www.uni-hohenheim.de/presse Zu den Pressemitteilungen der Universität Hohenheim


    Images

    KI-Kompetenz ist fester Bestandteil zahlreicher Lehrveranstaltungen an der Uni Hohenheim.
    KI-Kompetenz ist fester Bestandteil zahlreicher Lehrveranstaltungen an der Uni Hohenheim.

    Copyright: Universität Hohenheim / Max Kovalenko


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Information technology
    transregional, national
    Studies and teaching
    German


     

    KI-Kompetenz ist fester Bestandteil zahlreicher Lehrveranstaltungen an der Uni Hohenheim.


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