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12/16/2025 16:03

Doppelte Eliten-Förderung für die Universität Konstanz

Helena Dietz Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Konstanz

    Rutger Wilschut und Alexandra Windsberger von der Universität Konstanz wurden im Rahmen der Auswahlrunde 2025 in das Eliteprogramm für Postdocs der Baden-Württemberg Stiftung aufgenommen.

    Die Baden-Württemberg Stiftung hat die neuen Stipendiat*innen ihres Eliteprogramms für Postdocs bekanntgegeben. Unter den ausgewählten Postdocs finden sich gleich zwei Angehörige der Universität Konstanz. Zum einen darf sich der Biologe Rutger Wilschut über die Förderung seines Projekts freuen, in dem er untersuchen wird, wie gut Pflanzen bei unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten mit Trockenheit zurechtkommen. Zum anderen erhält die Rechtswissenschaftlerin Alexandra Windsberg die Möglichkeit, sich intensiv der Analyse des sogenannten unechten Unterlassungsdelikts zu widmen.

    Natürlicher Pflanzenschutz gegen Trockenheit

    Die meisten Pflanzen sind auf eine hohe Diversität im Boden angewiesen. Insbesondere bei extremen Umweltbedingungen kann ein guter, reichhaltiger Boden entscheidenden Einfluss haben. Rutger Wilschut, Postdoc am Fachbereich Biologie, will in seinem Forschungsprojekt diesen Auswirkungen auf den Grund gehen. Dafür wird er sich eingehend mit der biologischen Vielfalt im Boden und den damit zusammenhängenden Auswirkungen von Trockenheit auf Pflanzen beschäftigen. Seine Forschung wird eine Lücke füllen, denn bislang ist wenig bekannt über das Wechselspiel zwischen der biologischen Diversität im Boden und der Reaktion von Pflanzen auf Wassermangel.

    Wilschut wird zusammen mit seinem Forschungsteam Experimente im Freiland und in Gewächshäusern durchführen und diese mit der molekularen Analyse von Pilzgemeinschaften kombinieren. Ein besonderer Fokus wird dabei auf arbuskuläre Mykorrhizapilze gelegt, die bei den untersuchten Prozessen eine entscheidende Rolle spielen könnten. Die Ergebnisse seiner Forschung werden zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen aktueller ökologischer Veränderungen beitragen. Ziel ist es darüber hinaus, Lösungsansätze dafür zu liefern, wie Pflanzen bei großer Trockenheit von einer biologischen Vielfalt im Boden profitieren können. Die Erkenntnisse kommen somit sowohl der Renaturierung von Habitaten zugute als auch einer nachhaltigen Landwirtschaft.

    Wenn Nichtstun strafbar wird

    Begeht eine Person eine strafbare Handlung, macht sie sich schuldig. Das ist recht klar. Wesentlich schwieriger wird es, wenn man eine eigentlich straffreie Handlung nicht ausführt, dadurch aber jemandem schadet – bestes Beispiel ist die unterlassene Hilfeleistung. Dann verschwimmen die Grenzen oft. Das nun geförderte Forschungsvorhaben der Rechtswissenschaftlerin Alexandra Windsberger wird sich eben dieser Grauzone widmen. Bereits seit 2024 wird Windsberger als ZENiT-Fellow gefördert und ist Arbeitsgruppenleiterin am Zukunftskolleg der Universität Konstanz.

    Windsberger wird im geplanten Projekt den interdisziplinären Diskurs zwischen der allgemeinen Straftheorie, der Strafrechtsdogmatik, der Rechtstheorie und der Philosophie am Beispiel der strafbaren Unterlassung untersuchen. Anhand spezifischer Anwendungsfelder plant sie, aufzuzeigen, wo die Strafrechtsdogmatik an ihre Grenzen stößt und nur ein Neudenken der Handlungspflichten der weiteren Ausdehnung von Strafrecht entgegenwirkt. Die Ergebnisse der Analyse werden zum Projektende im Rahmen eines Expert*innen-Kolloquiums diskutiert und auf ihre Tragfähigkeit getestet. Im Anschluss ist die Publikation als Monografie geplant.

    Über das Eliteprogramm für Postdocs

    Die Baden-Württemberg Stiftung unterstützt mit dem Eliteprogramm für Postdocs jedes Jahr bis zu zwölf herausragende Wissenschaftler*innen an promotions- und habilitationsberechtigten Hochschulen Baden-Württembergs auf ihrem Weg zur Professur. Mit der Aufnahme in das Programm haben sie die Möglichkeit, eigenverantwortlich beantragte und verwaltete Forschungsprojekte zu realisieren. In Begleitveranstaltungen können die ausgewählten Postdocs zudem verschiedene Qualifikationen im Bereich der Lehre, des Wissenschaftsmanagements und der akademischen Selbstverwaltung erwerben. Über eine Laufzeit von maximal drei Jahren werden bis zu 200.000 Euro für Personal-, Reise-, Sach- und Investitionskosten zur Verfügung gestellt. Die Hochschulen müssen einen Eigenanteil von mindestens zehn Prozent der beantragten Projektkosten übernehmen.

    Hinweis an die Redaktion:
    Bildmaterial kann im Folgenden heruntergeladen werden.

    Alexandra Windsberger: https://www.uni-konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2025_ab_Oktober/doppelte_eli...
    Copyright: Virginia Thom

    Rutger Wilschut: https://www.uni-konstanz.de/fileadmin/pi/fileserver/2025_ab_Oktober/doppelte_eli...
    Copyright: Tis Voortman


    Images

    Attachment
    attachment icon PI Nr. 123_2025 Doppelte Eliten-Förderung

    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Contests / awards
    German


     

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