Eine neue DFG-Forschungsgruppe erforscht, wie Menschen Aufgabenwechsel entscheiden.
Koordiniert wird sie an der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Sprecherfunktion von Prof. Dr. Markus Raab.
Im Alltag stehen Menschen häufig vor mehreren Aufgaben gleichzeitig – etwa beim Arbeiten am Computer, beim Lernen oder im Straßenverkehr. Neben klassischem Multitasking treffen wir dabei immer wieder bewusste Entscheidungen darüber, wann wir eine Aufgabe fortsetzen oder zu einer anderen wechseln. Obwohl dieses Verhalten allgegenwärtig ist, sind die zugrundeliegenden Entscheidungsprozesse bislang nur unzureichend verstanden.
Genau hier setzt die DFG-Forschungsgruppe FOR6047 „Task-Switching - Entscheidungen und zugrundeliegende kognitive Prozesse“ an, die an der Deutschen Sporthochschule Köln koordiniert wird. Ziel der Forschungsgruppe ist es, die Determinanten freiwilliger Aufgabenwahl systematisch zu untersuchen und auf Basis aktueller Theorien formale, rechnergestützte Modelle zu entwickeln, die erklären, warum und wann Menschen Aufgaben wechseln oder beibehalten.
Die Forschungsgruppe wird für zunächst vier Jahre mit Option auf weitere vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Sprecher der Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Markus Raab, Leiter der Abteilung Leistungspsychologie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er koordiniert einen bundesweiten Forschungsverbund mit Wissenschaftler*innen der Universitäten Freiburg, Magdeburg, Osnabrück/Regensburg, Tübingen sowie der Universität zu Köln und der Deutschen Sporthochschule Köln.
Beteiligt sind unter anderem Prof. Dr. Andrea Kiesel und Prof. Dr. Christoph Klauer (Freiburg), Prof. Dr. Markus Ullsperger, Prof. Dr. Dirk Ostwald und Dr. Jovita Brüning (Magdeburg), Prof. Dr. Sebastian Musslick und Prof. Dr. Gesine Dreisbach (Osnabrück/Regensburg), Prof. Dr. Martin Butz und Prof. Dr. David Dignath (Tübingen) sowie Prof. Dr. Andreas Glöckner, Prof. Dr. Markus Raab und Dr. Laura Will (Köln).
In experimentellen Studien und computergestützten Modellierungen untersuchen die beteiligten Teams unter anderem den Einfluss von Leistungskosten, Lernprozessen, Belohnungen, Fehlererfahrungen und individuellen Strategien auf Aufgabenwechselentscheidungen. Dabei bringt die Forschungsgruppe zwei bislang eher getrennte Forschungsrichtungen zusammen: die Multitasking- und Task-Switching-Forschung sowie die Entscheidungsforschung.
Stärkung des Forschungsstandorts Köln
Mit dem Zentral- und Koordinationsprojekt übernimmt die Deutsche Sporthochschule Köln eine zentrale Rolle innerhalb des Forschungsverbundes. Neben der inhaltlichen Forschung koordiniert das Team um Prof. Raab den wissenschaftlichen Austausch, gemeinsame Datennutzung, Modellvergleiche sowie die internationale Vernetzung.
„Die Bewilligung dieser Forschungsgruppe ist ein großer Erfolg für die Deutsche Sporthochschule Köln und unterstreicht unsere Expertise in der psychologischen Grundlagenforschung zu Entscheidungen und Handlungssteuerung“, so Prof. Raab. Die Ergebnisse der Forschungsgruppe sollen langfristig zu einem integrierten theoretischen Rahmen beitragen, der das menschliche Aufgabenwechselverhalten besser erklärt – mit Relevanz weit über die Psychologie hinaus.
Univ.-Prof. Dr. Dr. Markus Raab
Psychologisches Institut
Leiter der Abteilung Leistungspsychologie
raab@dshs-koeln.de
+49 221 4982-5491
Die beteiligten Wissenschaftler*innen der DFG-Forschungsgruppe FOR6047 „Task-Switching -Entscheidung ...
Copyright: DSHS
Criteria of this press release:
Journalists
Psychology, Sport science
transregional, national
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