Auf der 28. Tagung der Dermatologischen Wissenschafts- & Fortbildungsakademie NRW (DWFA) wurde der Wissenschaftspreis der Rheinisch-Westfälischen Dermatologischen Gesellschaft in der Kategorie „Klinische Dermatologie“ verliehen. Die Auszeichnung würdigt herausragende wissenschaftliche Publikationen mit besonderer Relevanz für die medizinische Praxis. Der Preis ging an Dr. Frederik Krefting als Erstautor einer vielbeachteten Studie zur Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis).
Die prämierte Arbeit wurde im internationalen Fachjournal Psoriasis: Targets and Therapy veröffentlicht und untersucht den Verlauf von laborchemischen Leberfunktionsparametern unter modernen medikamentösen Therapien zur Behandlung von Menschen mit Psoriasis.
„In unserer Studie wollten wir klären, ob moderne Psoriasis-Medikamente auch bei Menschen eingesetzt werden können, die vor Therapiestart erhöhte Leberwerte aufweisen“, erklärt Dr. Krefting, Facharzt für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. „Unsere Studie liefert eine sehr beruhigende Antwort auf diese Frage, da sich die im Verlauf gemessenen Leberwerte unter den modernen Therapien nicht, wie befürchtet, verschlechterten, sondern sich sogar signifikant verbesserten“, so Dr. Krefting.
Schuppenflechte als Systemerkrankung unterschätzt
Psoriasis wird häufig als reine Hauterkrankung wahrgenommen. Tatsächlich betreffen die chronischen Entzündungsprozesse jedoch weit und können daher mit zahlreichen Begleiterkrankungen einhergehen. Dazu zählen auch Lebererkrankungen, weshalb auffällige Leberwerte bei Menschen mit schwerer Psoriasis keine Seltenheit sind. In der Praxis führt dies oft zu einer vorsichtigen oder verzögerten Therapieentscheidung, weil befürchtet wurde, dass moderne systemische Medikamente die Leber zusätzlich schädigen könnten.
Entwarnung für moderne Therapien
Die nun prämierte Studie untersuchte reale Behandlungsverläufe von Psoriasis-Patient:innen, die mit modernen Wirkstoffen wie Secukinumab, Ixekizumab, Adalimumab oder Apremilast behandelt wurden. Das Ergebnis ist eindeutig: Keine der untersuchten Therapien verschlechterte die Leberfunktion. Stattdessen verbesserten sich pathologisch erhöhte Leberwerte unter der Behandlung signifikant. „Damit liefert die Studie erstmals belastbare Daten aus dem klinischen Alltag, die zeigen, dass erhöhte Leberwerte kein Ausschlusskriterium für diese wirksamen Therapien sind“, erklärt Dr. Krefting. „Unsere Beobachtungen sprechen dafür, dass die wirksame Kontrolle der systemischen Entzündung nicht nur Hautsymptome lindert, sondern sich auch positiv auf die Leber auswirkt.“
Die Studie liefert wichtige Sicherheit für Ärzt:innen und weckt neue Hoffnung für Betroffene. „Erhöhte Leberwerte vor Therapiebeginn sollten nicht länger automatisch gegen die Einleitung moderner systemischer Psoriasis-Therapien sprechen“, so Dr. Krefting. Vielmehr können sie, so das Fazit der Forschenden, eine zusätzliche Chance darstellen nicht nur die Haut, sondern auch die Leberfunktion von betroffenen Menschen zu bessern.
Geteilter Wissenschaftspreis
Der mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis in der Kategorie „Klinische Dermatologie“ wurde in diesem Jahr geteilt. Die zweite Hälfte ging an Dr. med. Norman-Philipp Hoff, leitender Oberarzt an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Er befasst sich mit einem innovativen Ansatz zur Behandlung chronischer Wunden mithilfe eines Extrakts aus Fliegenlarven (Lucilia sericata).
Überreicht wurde der Preis von Dr. med. Dorothee Dill, Direktorin der Hautklinik Lüdenscheid, im Namen einer unabhängigen Jury bestehend aus den Direktor:innen dermatologischer Kliniken in Nordrhein-Westfalen.
Dr. Frederik Krefting
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40046951/
Baseline Pathological Liver Function Tests in Patients With Psoriasis Support the Indication for Systemic Therapy Rather Than Being a Reason Against It: A Real-World Analysis
https://www.mdpi.com/2227-9059/13/3/582
Lyophilized Extract from the Larvae of the Blowfly Lucilia sericata as a New Strategy for the Management of Chronic Wounds
https://www.dwfa.de/wissenschaftspreise
https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1868
Dr. Frederik Krefting
Source: privat
Copyright: privat
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Contests / awards, Scientific Publications
German

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