zukunft.niedersachsen fördert Verbundprojekt zu seltenen Erkrankungen mit 2,7 Millionen Euro
Das Forschungsvorhaben „PREDICT-CTD” wird vom Förderprogramm zukunft.niedersachsen mit 2,7 Millionen Euro finanziert. In den kommenden fünf Jahren will das Team aus Forschenden des TWINCORE, Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unter der Leitung von Dr. Dr. Theresa Graalmann und Prof. Dr. Yannic Bartsch ein neues Diagnoseverfahren für rheumatische Erkrankungen wie systemische Sklerose oder Lupus erythematodes entwickeln.
Autoimmunerkrankungen wie systemische Sklerose, systemischer Lupus erythematodes oder das Sjögren-Syndrom rufen Entzündungsreaktionen im Bindegewebe hervor. Sie werden daher als Kollagenosen (engl. Connective Tissue Diseases, CTD) zusammengefasst und zählen zu den seltenen rheumatischen Erkrankungen. „Obwohl die Symptome der verschiedenen Kollagenosen sehr unterschiedlich sein können, lassen sich die Patient*innen anhand der Immunreaktionen generell in zwei Gruppen einteilen“, sagt Theresa Graalmann. „Entweder verursachen die körpereigenen Antikörper die Entzündungsreaktion oder sie wird durch Überaktivität bestimmter Botenstoffe im Immunsystem verursacht.“ Die optimale Therapie hängt von der Ursache der Krankheit ab. Zuverlässige diagnostische Tools, um beide Gruppen präzise voneinander zu unterscheiden, existieren bisher jedoch nicht.
Hier setzt das Konsortium PREDICT-CTD (PREcision DIagnostics to CombaT Connective Tissue Diseases) an. Das interdisziplinäre Team aus Grundlagenforscher*innen, Kliniker*innen und Clinician Scientists, die sowohl Forschung betreiben als auch Patient*innen betreuen, will mithilfe modernster Multi-Omics-Technologien wie Gendiagnostik und immunologischer Phänotypisierung die Ursachen der Kollagenose genauer ergründen. „Die gewonnenen Erkenntnisse werden uns helfen, präzisere Diagnoseverfahren zu entwickeln“, sagt Yannic Bartsch. Dies soll eine personalisierte und zielgerichtete Behandlung der Patient*innen ermöglichen und somit die Versorgung dieser komplexen und seltenen Erkrankungen verbessern.
Neben Dr. Dr. Theresa Graalmann, Leiterin der Klinischen Nachwuchsforschungsgruppe Translationale Immunologie am TWINCORE, und Prof. Dr. Yannic Bartsch, Leiter der Helmholtz Young Investigator Group Antivirale Antikörper-Omics, sind die Forschenden Dr. Sandra von Hardenberg aus dem Institut für Humangenetik der MHH und Prof. Ulrich Kalinke, Direktor des Instituts für Experimentelle Infektionsforschung und Geschäftsführender Direktor des TWINCORE, am Projekt beteiligt. Die klinische Expertise wird von den MHH-Medizinern Dr. Frank Dressler aus der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Prof. Dr. Thorsten Witte aus der Klinik für Rheumatologie und Immunologie sowie Dr. Stephan Traidl aus der Klinik für Dermatologie und Allergologie eingebracht.
„Wir freuen uns sehr über die Förderzusage vom MWK Niedersachsen und der VolkswagenStiftung“, sagt Ulrich Kalinke. „Forschungsprojekte wie dieses sind nur möglich, weil wir so enge Verbindungen zur Medizinischen Hochschule pflegen. Diese Zusammenarbeit macht den Kern unserer translationalen Forschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Medizin aus.“
zukunft.Niedersachsen ist ein gemeinsames Wissenschaftsförderprogramm des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung.
Dr. Dr. Theresa Graalmann, theresa.graalmann@twincore.de
Prof. Dr. Yannic Bartsch, yannic.bartsch@twincore.de
https://twincore.de/de/mitteilungen/mit-neuen-diagnoseverfahren-zur-wirksameren-... | Diese Pressemitteilung auf twincore.de
Prof. Dr. Yannic Bartsch, Dr. Dr. Theresa Graalmann und Prof. Dr. Ulrich Kalinke (v.l.) mit der Föde ...
Source: © TWINCORE/Grabowski
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Biology, Medicine
transregional, national
Research projects
German

Prof. Dr. Yannic Bartsch, Dr. Dr. Theresa Graalmann und Prof. Dr. Ulrich Kalinke (v.l.) mit der Föde ...
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